ƚɯσ - ϝιɾʂƚ ʂιɠɳʂ

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Das Taehyung Selbstgespräche führte, war für die Familie nichts Neues. Der Kleine hörte schon immer Stimmen, die ihm unheimliche Dinge zuflüsterten. Taehyung lernte viel von diesen Stimmen, vor allem brachten sie ihm eines bei: Gotteslästerung.

Schon immer war die Familie sehr gläubig und betete vor dem Abendessen. Doch Taehyung durfte inzwischen nicht mehr dabei sein beim Gebet, denn er fing immer an zu fluchen und gab eigenartige Dinge von sich. Doch das letzte Mal war für die Familie mehr als schockierend.

"Appa, wir müssen noch beten!", lächelte Jisoo, die jüngste im Hause, woraufhin die Eltern stolz zu dem kleinen, schlauen Mädchen blickten. Taehyung begann sofort, wie verrückt zu kichern. So respektlos, wie er nunmal war, schob er sich schon eine Gabel voller Essen in den Mund, bevor sie sich alle an die Hände nahmen. Taehyung saß zwischen seinen Eltern und krallte seine Nägel in deren Haut, während er kicherte, als wäre es das Lustigste der Welt.

Die Eltern ließen sich nichts anmerken und begannen zu beten, versuchten Taehyungs Aussagen dabei zu ignorieren, wie sonst auch.

"Vater unser im Himmel...", begann der Vater feierlich.

Taehyung unterbrach mit einem gehässigen Kichern. "Warum betet ihr zu einem Gott, der euch nicht hört?" Er drückte seine Nägel tiefer in die Haut seiner Eltern, die zusammenzuckten, aber weitersprachen.

"Geheiligt werde dein Name...", fuhr die Mutter fort, ihre Stimme zitterte leicht.

"Geheiligt? Er ist ein Niemand!" Taehyung lachte laut und klang dabei wie ein älterer, böser Mann.

"Dein Reich komme...", versuchte der Vater, Taehyungs Sticheleien zu übertönen.

"Er wird euch nicht retten...", flüsterte Taehyung mit einer Stimme, die so kalt und fremd klang, dass es allen eine Gänsehaut bescherte.

Die Eltern schlossen die Augen und drückten die Hände fester, als ob sie sich gegenseitig Halt geben wollten. "Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden."

"Sein Wille ist bedeutungslos!", schrie Taehyung und biss plötzlich seinem Vater in den Arm. Der Schmerz ließ den Vater aufschreien und er riss seinen Arm zurück.

"Taehyung, hör auf!", rief die Mutter verzweifelt und zog ihren Sohn zurück. "Warum machst du das?"

Taehyung sah sie an, seine Augen funkelten vor Bosheit. "Weil Jeongguk es mir gesagt hat."

Die Mutter atmete tief durch und sah ihren Mann an. "Wir müssen etwas tun. Das ist nicht normal."

Taehyung fing erneut an zu lachen. "Ihr könnt nichts tun. Jeongguk ist hier, und er bleibt."

An diesem Abend, als alle ins Bett gegangen waren, kroch Taehyung wieder unter seinen Schreibtisch. Dort wartete Jeongguk bereits auf ihn.

"Du hast gut gemacht, Taehyung~", flüsterte Jeongguk, seine schwarze Gestalt kaum im Dunkeln erkennbar.

"Hat es dir gefallen?", fragte Taehyung und grinste.

Jeongguk nickte. "Sehr. Aber wir müssen vorsichtig sein. Deine Eltern dürfen nicht wissen, was wir Vorhaben. Ihre Angst und Wut lässt uns umso stärker werden~"

Taehyung nickte eifrig. "Ich werde aufpassen."

"Wir werden bald etwas viel Größeres tun!", sagte Jeongguk und sein Gesicht verzog sich zu einem unheilvollen Grinsen. "Bist du bereit, Taehyung?"

"Ja, Jeongguk~", antwortete Taehyung entschlossen. "Ich bin bereit."

Und so planten sie weiter im Dunkeln, während die Familie ahnungslos in ihren Betten lag, nicht wissend, dass das wahre Böse bereits in ihrem Haus war.

My Imaginary Friend - taekook ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt