𝐳𝐰𝐞𝐢 -𝐂𝐥𝐮𝐛 𝐒𝐨𝐥

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Ivana

Die Tür des Vans wurde mit einem lauten Klicken geöffnet, und dort standen auch schon die Männer, zusammen mit Adrian, die mich gerade eben hier eingesperrt hatten.
Adrian lächelte mich mit einer Mischung aus Provokation und Boshaftigkeit an, während die Männer um ihn herum mich mit kalten Blicken musterten. Ein beklemmendes Gefühl der Hilflosigkeit breitete sich in mir aus, als ich erkannte, dass ich ihrem grausamen Spiel ausgeliefert war.

Die Enge des Vans drückte auf mich, und der Geruch von Angst und Schweiß hing schwer in der Luft. Meine Haut prickelte vor Panik, und die Bänder drückten schmerzhaft auf meine Handgelenke. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich begriff, dass dies nur der Anfang meiner schrecklichen Reise war.

Adrians Lächeln wurde breiter, seine Augen glitzerten vor Vorfreude.
„Du wirst ihm gefallen", sagte er mit einem Tonfall, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Gefallen? Von wem redet er da?

In diesem Moment stieg einer der Männer in den Van. Sein Blick war finster, und ich spürte eine Welle der Angst in mir aufsteigen, als er sich langsam auf mich zubewegte. Bevor er mir das Klebeband wegreißen konnte, flüsterte er mir drohend ins Ohr:
„Wenn du jetzt schreist, schwöre ich dir, werde ich dich jetzt auf der Stelle töten."

Mein Herz schlug schneller, und ich musste schlucken, als der Fremde diese Worte ausspuckte. Komischerweise glaubte ich ihm das. Ich nickte langsam und ängstlich, unfähig, etwas anderes zu tun.

Mit einem ruckartigen Griff riss der Mann das Klebeband von meinen Lippen und befreite die Fesseln von meinen Beinen, doch meine Arme und Hände blieben weiterhin gefesselt.
Ein Schmerzensschrei entwich meinen Lippen, als das Klebeband sich von meiner Haut löste und einen brennenden Abdruck hinterließ. Ich kämpfte gegen den Drang, meine schmerzenden Handgelenke zu reiben, während der Mann mich grob am Arm packte und mich hochzog.

„Aufstehen", befahl er mit einer eisigen Stimme, ich spürte seine Kraft, die mich zwang, seinem Befehl Folge zu leisten. Mein Herzschlag beschleunigte sich, als ich mich mühsam auf die Beine erhob.

Als wir ausstiegen, fiel mein Blick direkt auf das große Gebäude vor mir. Auf dem Gebäude stand mit LED-Lichtern in großen, fetten Buchstaben:
Club Sol.
Ich war verwirrt.
Warum brachten sie mich hierher?
Was sollte das?

Adrian bemerkte meinen verwirrten Gesichtsausdruck und antwortete, ohne dass ich überhaupt etwas gefragt hatte.
„Álvaro hat mir erzählt, für was du bekannt bist."

Als ich in seine blauen Augen blickte, erkannte ich das pure Böse.
„Du bist nur eine Nutte, und genau solche Frauen wie du gehören in diesen Drecksladen."

Mein Körper begann noch mehr zu zittern.
Angst durchflutete mich.
Was wollten sie von mir?
Was hatten sie mit mir vor?

Adrian packte mich fest am Arm und zog mich in Richtung Eingang. Die anderen Männer folgten uns, ihre Blicke waren kalt und abschätzend. Ich versuchte, Widerstand zu leisten, doch meine Beine waren wie gelähmt vor Angst.

„Mach es dir nicht noch schwerer", zischte Adrian, während er mich durch die Tür schob. Drinnen empfing mich eine Welle aus grellem Licht, lauter Musik und dem scharfen Geruch von Schweiß und Parfüm. Die Atmosphäre war erdrückend, und ich fühlte mich wie in einem Albtraum, aus dem es kein Erwachen gab.

„Hier wirst du arbeiten", sagte Adrian, während er mich in die Mitte des Raumes führte.
„Und du wirst gehorchen. Ansonsten bist du tot."

Ein Mann, der offensichtlich ein Mitarbeiter war, trat auf uns zu.
Er musterte mich von oben bis unten und nickte zufrieden.
„Frische Ware, wie ich sehe. Willkommen."

Ich wollte schreien, weglaufen, irgendetwas tun, um dieser Hölle zu entkommen, aber meine Stimme versagte und meine Beine gaben nach. Tränen stiegen in meine Augen, als die Realität dessen, was mich erwartete, mich mit voller Wucht traf.

Adrian ließ meinen Arm los und wandte sich ab, während einer der Mitarbeiter des Clubs seine Hand auf meine Schulter legte und mich weiter in den Raum führte. „Komm mit", sagte er mit einem Lächeln, das mich frösteln ließ.
„Wir haben viel zu tun."

Jeder Schritt, den ich machte, fühlte sich wie ein Marsch ins Verderben an. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, und die Panik drohte, mich zu überwältigen. Aber tief in mir wusste ich, dass ich einen Weg finden musste, um zu überleben. Ich durfte nicht aufgeben. Nicht jetzt. Nicht hier.

Der Clubmitarbeiter führte mich durch den Raum, vorbei an Tänzerinnen und Kunden, die in den Halbschatten der Ecken verschwanden. Jeden Schritt, den ich machte, fühlte sich wie ein Schritt in die Hölle an. Mein Herz raste, und ich konnte den Angstschweiß auf meiner Haut spüren.

„Du wirst dich hier schnell einleben", sagte der Mitarbeiter mit einem gezwungen freundlichen Ton.
„Die anderen Mädchen werden dir zeigen, wie es hier läuft."

Er brachte mich zu einer Tür am Ende des Raumes und stieß sie auf. Dahinter befand sich ein kleiner Raum, der offenbar als Umkleide genutzt wurde. Zwei Frauen saßen dort, in knappen Kostümen, und warfen mir neugierige Blicke zu.

„Natalia und Carmen das ist Ivana", sagte der Mitarbeiter.
„Sie werden dir alles beibringen, was du wissen musst."

Natalia, eine Frau mit langem, dunklem Haar und müden Augen, nickte mir zu. Carmen, eine Blondine mit einem liebevollen Lächeln, winkte mir zu.
„Willkommen", sagte sie mit einem Tonfall, der Mitleid und Freude zugleich ausdrückte.

Der Mitarbeiter ließ mich in der Umkleide zurück und schloss die Tür hinter sich. Die beiden Frauen musterten mich weiterhin, bevor Natalia schließlich das Wort ergriff.

„Du bist neu, hm?" fragte sie, und ich nickte stumm, unfähig, etwas zu sagen.
„Keine Sorge, wir helfen dir."

Carmen trat näher und legte eine Hand auf meine Schulter.
„Es wird schwer am Anfang, aber wir alle haben es geschafft es einigermaßen zu akzeptieren", sagte sie.
„Du wirst auch stark sein müssen."

Ich spürte, wie die Panik in mir aufstieg, aber ich kämpfte dagegen an. Ich musste einen klaren Kopf bewahren, um einen Ausweg zu finden.
Warum redeten die diese ganze scheisse so gut? Und fuck warum akzeptierten die deren Schicksal.
Natalia reichte mir plötzlich ein schwarzes Outfit, das aus kaum mehr als ein paar Stoffstreifen bestand.

„Zieh das an", sagte sie sanft.
„Und dann gehen wir raus und zeigen dir, was du tun musst."

Mit zitternden Händen nahm ich das Outfit und begann, mich umzuziehen. Die Realität meiner Situation schlug mit voller Wucht zu. Ich fühlte mich wie in einem Albtraum gefangen.
Mein Herz raste, und ich spürte, wie die Tränen in meinen Augen brannten, doch ich zwang mich, stark zu bleiben. Dies war nicht der Ort, um Schwäche zu zeigen.

Obwohl ich die beiden am liebsten mit Fragen gelöchert und gemeinsam mit ihnen einen Fluchtplan entworfen hätte, sagte mir eine innere Stimme, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt sei. Also riss ich mich zusammen und machte einfach mit.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, musterten Natalia und Carmen mich, nickten aber dann zustimmend.
„Gut", sagte Natalia.
„Du siehst aus wie eine von uns."
Ich bin keine von euch!

Carmen öffnete die Tür zur Umkleide und führte mich zurück in den Hauptraum. Die grellen Lichter und die laute Musik empfingen mich erneut, und ich fühlte mich noch kleiner und verletzlicher als zuvor.

„Mach dir keine Sorgen", flüsterte Carmen mir zu.
„Bleib einfach ruhig und tu, was man dir sagt."

Ich nickte, obwohl die Angst in mir wie ein Sturm tobte. Tief in mir wusste ich, dass ich einen Weg finden musste, um zu überleben um irgendwann zu entkommen.

Doch für den Moment blieb mir nichts anderes übrig, als ihren Anweisungen zu folgen und auf meine Chance zu warten.

I V A N A | Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt