𝐝𝐫𝐞𝐢𝐳𝐞𝐡𝐧- 𝐃𝐫𝐨𝐠𝐞𝐧, 𝐀𝐧𝐠𝐬𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐌𝐚𝐜𝐡𝐭

545 29 2
                                    

Ivana

Nachdem wir etwa fünfzehn Minuten gefahren waren, hielten wir schließlich an. Was ich sah, löste in mir tierische Panik aus.
Wir parkten am Flughafen.
Durch die getönten Scheiben starrte ich hinaus, mein Herzschlag beschleunigte sich.
Flughafen?
Verwirrung überkam mich.
Was zur Hölle haben die vor?

„Hör mir gut zu", durchbrach eine tiefe, raue Stimme die Stille. Es war Alejandro. Seine giftgrünen Augen bohrten sich in meine, und für einen Moment war ich wie erstarrt.
Ich schluckte schwer, während Carlos, der hinter dem Steuer saß, unbeirrt nach vorne schaute, als wäre alles, was hier geschah, reine Routine.

Alejandro zog sein Handy heraus und hielt mir das Display vor die Nase. Auf dem Bild war ein Mann zu sehen, vielleicht Mitte fünfzig, mit braunen Haaren und ebenso braunen Augen. Sein Gesichtsausdruck strahlte eine unerschütterliche Kälte aus, als wäre das Wort Angst ein Fremdwort.
„Enrico Apellido", sagte Alejandro knapp, während meine Augen sich vor Schock weiteten. „Diesen Mann wirst du gleich treffen."

Mein Herz setzte für einen Moment aus.
Enrico? Dieser Typ? Meine Gedanken überschlugen sich, und für einen kurzen Moment dachte ich, Alejandro hätte den Verstand verloren. Wollte er wirklich, dass ich mit diesem Typen ficke? Nein, das war unmöglich. Ich biss mir die Zähne zusammen und starrte ihn an. Wenn er das wirklich von mir verlangte, dann konnte er mich mal kreuzweise.

„Carlos", sagte Alejandro, und Carlos reagierte sofort, indem er einen kleinen Beutel nach hinten reichte. Ich starrte den Beutel an, mein Magen drehte sich um. Sind da etwa Kondome drinnen?Fuck! Ich möchte nicht mit diesem alten dreckssack ficken!

Doch als Alejandro den Beutel öffnete und den Inhalt auf seine Hand schüttete, raste mein Herz. Die Panik griff nach mir wie eine eisige Hand um meinen Hals. Es waren Drogen. Kleine Päckchen, gefüllt mit weißem Pulver. Die Realität traf mich wie ein Schlag in den Magen.

„Diese Päckchen", begann Alejandro ruhig, aber bestimmend. „Musst du gleich runterschlucken."

Ich starrte ihn an, mein Atem ging flach.
„Das meinst du nicht ernst, oder?", brachte ich endlich hervor, meine Stimme ein Zittern aus Wut und Angst.
„Ich soll diese verdammten Plastikbeutel runterschlucken? Bist du wahnsinnig?!"

Alejandros Miene verdüsterte sich augenblicklich. Seine Augen funkelten vor Zorn, doch ich konnte die Panik in mir nicht länger unterdrücken. Meine Hände begannen zu zittern, aber das war mir egal. Der Typ musste den Verstand verloren haben.
„Hörst du dir eigentlich selbst zu?", fauchte ich ihn an, meine Stimme überschlug sich vor Fassungslosigkeit.

„Halt die Klappe!"
Seine Stimme war ein scharfer Befehl, der durch den Wagen schnitt wie ein Messer. Seine Augen schienen förmlich zu brennen, als er mich anstarrte, seine Fäuste ballten sich vor Wut.
„Fuck! Ich habe keine Zeit für dein Gelaber. Wenn du das nicht sofort machst, werde ich dafür sorgen, dass Carmen viel, viel Schlimmeres widerfährt!"

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Carmen. Ich hatte fast vergessen, warum ich das hier überhaupt tat. Warum ich mich überhaupt auf dieses irrsinnige Spiel eingelassen hatte. Ihr Leben lag in meinen Händen. Wenn ich das nicht tat, wäre sie verloren.

Ich holte tief Luft, während ich Alejandro ansah, der vor Zorn fast kochte. Warum war ich nur so dumm und gutmütig? Warum immer ich? Doch ich hatte keine Wahl. Es war zu spät für ein Rückzieher.
„Verstanden", murmelte ich schließlich, nickend. „Ich mach's."

Ich sah ihm tief in die Augen.
„Aber du hältst dein Wort, ja? Carmen wird dafür nicht verkauft", hakte ich misstrauisch nach.

Er nickte, seine Stimme fest.
„Ich halte mein Wort."

I V A N A | Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt