Ivana
Der Mitarbeiter, der mich hereingeführt hatte, kam zurück und gab mir einen schnellen, abschätzenden Blick.
„Du wirst ab jetzt Zoé genannt", sagte er.
„Das ist dein neuer Name hier."Ich schluckte schwer und nickte. Zoé.
Ich musste mich an diesen Namen gewöhnen, so fremd er mir auch vorkam.
Er führte mich zu einer kleinen Bühne, wo mehrere andere Frauen halbnackt an Stangen tanzten. Die Musik war dröhnend laut, und die Lichter blendeten mich.Bevor ich an der Reihe war, sah ich Natalia dabei zu, wie sie sich an der Stange bewegte. Sie war geschmeidig und selbstbewusst, jeder ihrer Schritte war voller Anmut und Verführung.
Die Männer um die Bühne herum gafften sie an, ihre Augen vor Lust und Begeisterung funkelnd. Natalia wusste genau, wie sie ihre Bewegungen einsetzen musste, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und das Maximum an Geldscheinen herauszuholen. Sie war ein Profi, und ich konnte nur hoffen, dass ich zumindest einen Bruchteil ihrer Eleganz erreichen würde.„Dein erster Auftritt ist gleich", sagte der Mitarbeiter und schob mich in Richtung der Stange. „Mach dich bereit."
Durch den gesamten Raum erschallte plötzlich eine Stimme, die sich über alles andere erhob. „Macht euch bereit für unsere neue Perle.
Das ist ihr allererster Auftritt.
Begrüßt Zoéééé."
Ein Applaus brach aus, als ich zögernd auf die Bühne trat, meine Beine wackelig unter mir, mein Herz rasend in meiner Brust.Die Blicke der Männer im Raum bohrten sich in meine Haut, und ich fühlte mich wie eine Beute, die von Raubtieren umzingelt war.
Die Musik setzte ein, und ich begann mich zu bewegen, so gut ich konnte, obwohl meine Beine zitterten und mein Kopf voller Angst war.Ich umklammerte die kalte Metallstange und ließ mich langsam daran herabgleiten, meine Bewegungen unsicher und steif. Doch nach und nach fand ich meinen Rhythmus. Ich schwang mein Bein um die Stange und spannte meine Muskeln an, versuchte, elegant und verführerisch zu wirken, auch wenn mein Inneres vor Panik bebte.
Die Männer starrten mich an, ihre Blicke lüstern und gierig. Einige pfiffen und riefen mir perverse Kommentare zu, während andere einfach nur fasziniert zusahen.
Sie drängten sich näher an die Bühne, zückten Geldscheine und winkten damit, als wollten sie mich mit ihrem Reichtum locken.Ich zwang mich, ihr Geld anzunehmen, lächelte gezwungen und versuchte, die Abscheu in mir zu unterdrücken. Die Scheine brannten in meinen Händen, aber ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte. Jeder Auftritt, jedes Lächeln war ein Schritt näher zu meiner Freiheit, auch wenn es sich so falsch anfühlte.
Es war völlig anders, als ich die Kontrolle über meinen eigenen Körper hatte. Ich konnte meine Kunden selbst wählen, bestimmen, was ich zuließ und was nicht. Das verdiente Geld war auch mein alleiniges Eigentum. Doch entführt und gezwungen zu werden, entsprach absolut nicht meinen Vorstellungen.
Ein besonders dreister Mann packte einen hundert-Euro-Schein und schob ihn mir in den Ausschnitt als ich dabei war kniend die Geldscheine einzusammeln.
„Zeig uns mehr, Zoé!", rief er, seine Augen glitzerten vor Gier. Ich schluckte meine Würde hinunter und tat, genau das, stand auf drehte mich zu Stange um und ließ meine Bewegungen noch kühner und provokanter werden.Nach ungefähr zehn Minuten war es vorbei.
Der Albtraum war vorüber. Herzrasend ging ich die Treppen hinunter, gerade als die nächste Frau aufgerufen wurde. Ich näherte mich der braunhaarigen Natalia, die gerade auf dem Schoß eines älteren Mannes saß.
„Gut gemacht", flüsterte Natalia, mir zu.
„Du hast es geschafft."Ich nickte, unfähig, etwas zu sagen. Die Realität meiner Situation war überwältigend, aber ich wusste, dass ich stark bleiben musste. Dies war nur der Anfang meiner schrecklichen Reise, und ich musste jeden Moment nutzen, um einen Weg zur Freiheit zu finden.
Adrian trat aus den Schatten hervor und musterte mich mit einem kalten, berechnenden Blick.
„Du hast Potenzial", sagte er.
„Ich dachte echt du wärst nur zum ficken gut."Seine Worte schnitten tief in mein Herz, aber ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Ich durfte ihm nicht zeigen, wie sehr ich innerlich kochte. Stattdessen nickte ich stumm und wandte meinen Blick ab.
Adrian legte seine Hand auf meine Schulter und drehte mich wieder zu sich.
„Jemand fand dich echt sexy da oben.
Er hat für einen Tanz bezahlt", sagte er und wedelte mir das Geld vor Augen.
Ich sah ihn fragend an. Lap Dance?Zögernd trat ich einen Schritt zurück, während ich meine Arme verschränkte.
„Erst das Geld", sagte ich mit ernstem Ton und hielt meine Hand hin. Also, mal ganz ehrlich. Wenn ich schon zu etwas gezwungen werde, das ich nicht tun möchte, wollte ich wenigstens dafür bezahlt werden.Adrian begann zu lachen.
„Wie süß. Denkst du wirklich, du bekommst etwas ab?"Bevor ich reagieren konnte, rief einer von Adrians Männern nach ihm. Ein finster aussehender Typ mit muskulösem Körper trat näher und packte grob nach meinen Arm. Ich spürte, wie meine Knie weich wurden und mein Herz schneller schlug, als ich Adrian mit einem diabolischen Grinsen sah.
Ich versuchte den Muskelprotz zu ignorieren und blickte weiter zornig zu Adrian.„Bevor ich da rein gezwungen werde, möchte ich das Geld!"
Der große, breite Typ wollte mich gerade weg schleppen, bis Adrian ihn mit einer Handbewegung stoppte. Er trat näher, bis wir nur noch wenig Platz zwischen uns hatten. Mit seinen Fingerkuppen begann er, meine glühend heiße Wange zu streicheln. Ich konnte den Geruch seiner Zigarre tief in meiner Nase riechen.„Hör mal zu, Kleine", begann er.
„Hier läuft alles ganz anders ab als bei dir zuhause. Du bist die Nutte, die arbeitet, und wir sind die Männer, die das Geld verdienen. Verstehst du?"
Meint er das ernst ?!„Nein! Verstehe ich nicht, du Bastard! Wenn du mich schon zwingst, dann lass mich wenigstens etwas davon haben", entgegnete ich wütend.
Adrian nickte dem Mann zu, und ein Ausdruck der Macht lag in seinem Gesicht.Mit einem unheilvollen Lächeln führte der Mann mich entschlossen Richtung privat Lounge. Die Dunkelheit der Lounge schien mich zu verschlingen, und ich konnte nur erahnen, welches Schicksal mich dort erwartete.
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I V A N A | Mafia Romance
Romance𝐈𝐯𝐚𝐧𝐚 𝐌𝐚𝐫𝐭𝐢𝐧𝐞𝐳, eine zwanzigjährige Kolumbianerin, die sich aus finanzieller Not dazu gezwungen sieht, ihren Körper zu verkaufen, wird in ein teuflisches Spiel verwickelt. Sie dachte, sie sei nur der Glücksbringer eines charmanten Kunde...