𝐟ü𝐧𝐟 -𝐂𝐚𝐩𝐨

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Ivana

Ich setzte mich auf das große Ledersofa und schlug selbstbewusst meine Beine übereinander, während der Mann sich vor Schmerz auf dem Boden wand. Mit einem überlegenen Lächeln griff ich nach seinem Geldbeutel, der aus seiner Hosentasche ragte, und ich begann, die Karten darin zu durchsuchen.

„Was haben wir denn hier?" fragte ich spöttisch und zog eine seiner Karten heraus.
Es war seine Personalkarte.
„Marco Ramirez", sagte ich mit einem angeekelten Ton und ließ die Karte wieder ins Portemonnaie gleiten.

Er stöhnte weiter vor Schmerz, seine Hände noch immer schützend über sein Schwanz gelegt, während ich weiter in seinem Portemonnaie herum wühlte.
Plötzlich fand ich einen grünen Schein und lächelte triumphierend.

„Hundert Euro? Ach, Marco das wäre doch nicht nötig gewesen", sagte ich lachend und zog den Schein heraus, bevor ich ihn mir selbstzufrieden in meinen BH steckte.
„Danke fürs Trinkgeld, Süßer."

Ich lehnte mich entspannt zurück und genoss den Moment, während Marco sich auf dem Boden krümmte. Die Machtverhältnisse hatten sich in diesem Augenblick gewendet, und ich verspürte eine Genugtuung, die ich seit Langem nicht mehr erlebt hatte.

„Na, Marco, wie fühlt es sich an, so machtlos zu sein?" fragte ich belustigt und sah ihm direkt in die Augen.
„Vielleicht solltest du dir das nächste Mal besser überlegen, mit wem du dich anlegst."

Mein Blick war fest auf das Türschloss gerichtet, als ich hörte, wie der Schlüssel ins Schloss gedreht wurde.
„Fuck", murmelte ich ahnend, dass ich gleich Probleme bekommen würde.

Der gleiche Mann, der mich hier hereingedrängt hatte, trat in den Raum.
„So, die Zeit ist vorb-"
Er hielt mitten im Satz inne, als er die Szene erfasste: mich auf dem Ledersofa und Marco, der sich vor Schmerz auf dem Boden krümmte.
Sein Gesichtsausdruck wechselte schnell von Verwirrung zu Wut.

Ich erhob mich langsam und lächelte teuflisch. „Wurde auch mal Zeit", sagte ich erleichtert, während ich ihn direkt ansah. Seine Wut war deutlich zu sehen, und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sein Gesicht lief rot an vor Zorn.

„Du bist dran, Schlampe!" schrie er und stürmte auf mich zu.

Er packte mich am Hals und zog mich gewaltsam hoch. Ich kämpfte gegen seinen Griff an, trat um mich und versuchte, mich zu befreien. Doch seine Hände waren viel zu kräftig, ich konnte nichts tun.

„AUA! MEINE HAARE!" schrie ich, als er eine Hand in mein Haar grub und mich brutal aus dem Raum schleifte. Ich versuchte, mich loszureißen, trat wild um mich, doch sein Griff wurde nur fester.

Er schleifte mich durch den Flur, meine Schreie hallten durch den Club.
„Lass mich los!" brüllte ich, meine Hände verzweifelt um sein Handgelenk klammernd, während ich versuchte, den Schmerz zu ignorieren.

„Halt die Klappe!" knurrte er und warf mich schließlich gegen eine Wand, sodass ich benommen zu Boden fiel. Mein Kopf dröhnte vor Schmerz, und mein Blick verschwamm, als ich zu ihm aufsah.

Er kniete sich vor mich und packte mein Kinn, zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.
„Du glaubst, du bist stark, was? Denk nochmal nach. Hier hast du nichts zu sagen."

Ich spuckte ihm ins Gesicht, meine Wut stärker als meine Angst.
„Du wirst es bereuen", zischte ich, meine Augen voller Trotz und Entschlossenheit.

Plötzlich räusperte sich jemand hinter dem Mann, der kurz davor war, mir eine reinzuhauen.
Er drehte sich um und blickte plötzlich panisch zu mir zurück.

„Was ist hier los, Carlos?" fragte eine tiefe, bedrohliche Stimme.
Carlos hieß der Schläger also, hm, gut zu wissen.

Carlos stand auf, wodurch ich den Mann mit der unbekannten Stimme sehen konnte. Meine Augen weiteten sich bei seinem Anblick.
Schwarze Haare, grüne Augen, groß und breit gebaut. Eine markante Narbe zog sich von seinen Augenringen bis zu seiner Augenbraue.
Der Fremde bemerkte meinen fixierten Blick.

I V A N A | Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt