7. Kapitel - So weit, so gut, so viel, so schnell

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Kapitel 7:
So weit, so gut, so viel, so schnell

Berlin.

Es war ein seltsames Gefühl wieder dort zu sein, nachdem man der Heimat so lange den Rücken zugekehrt hatte.

Die Stadt unter ihr war in ein tiefes Rot getaucht. Die gerade untergegangene Sonne färbte alles ein. Beim Anblick dieser scheinbar in einem ewigen Schlaf ruhenden Metropole Deutschlands wurde die Sängerin leicht melancholisch. Es war so schön hier. Wie hatte sie das alles hinter sich lassen können?

Das Flugzeug setzte zum Landeanflug an. Stefanie griff neben sich und rastete den Gurt ein. In ein bis zwei Stunden konnte sie sich endlich in ein Hotelbett fallen lassen und den fehlenden Schlaf nachholen. Im Flieger war ihr das bislang nicht gelungen, hatten sie doch zu viele Gedanken gequält.

So weit, so gut.

Sie freute sich schon wahnsinnig auf die neuen Talente. Wenn sie an die Show dachte, kribbelte es in ihren Fingerspitzen. Das Verlangen den Buzzer wieder unter ihnen zu spüren war groß, war es doch beim letzten Mal ein geniales Gefühl gewesen. All die tollen Künstler. Ihre einzigartigen Stimmen. Das war es was sie all die Zeit vermisst hatte.

So viel, so schnell.

Die Zeit war unglaublich schnell vorübergegangen. Gerade noch auf Erholungsurlaub mit ihren besten Freunden, traf sie in diesem Moment ganz alleine am Flughafen Berlin Tegel ein. So viel hatten sie erlebt, so viel hatte sie über sich selbst erfahren. Gerade rollte das Flugzeug die letzten Meter bis zur Terminal. In wenigen Minuten würde sie jenes verlassen können.

Wie würde es wohl sein zurückzukommen? War alles beim alten geblieben? Konnte sie da weitermachen wo sie angefangen hatte?

Entgegen ihrer ersten Information hatte sich die Zusammensetzung ihrer Kollegen ein wenig geändert. Anstatt dem symphatischen Rea Garvey würde nun Andreas Bourani den vierten Stuhl besetzen. Dies stimmte die Sängerin ein klein wenig traurig, schließlich hatte sie auch mit Rea eine gute und lustige Zeit verbracht. Jedoch wurde es sicher auch ohne diesen viel Spaß machen.

Nachdem sie das Flugzeug hinter sich gelassen und die notwendigen Sicherheitskontrollen passiert hatte, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Koffer. Dieses Mal war die Gepäckausgabe gnädig mit der Erschöpften. So konnte sie sich wenige Minuten später mit samt ihrem Gepäck nach draußen begeben und ein Taxi zu ihrem Hotel nehmen.

Während der Fahrer den Wagen durch die überfüllte Innenstadt manövrierte, griff Stefanie zu ihrem Mobiltelefon. Zumindest Johannes sollte sie mitteilen, dass sie gut in Berlin angekommen war. Also wählte sie dessen Nummer. Schon nach dem ersten Klingeln nahm dieser ab, fast schon als hätte er auf ihren Anruf gewartet.

"Hey Hannes, hier ist Steff. Ich wollte mich nur kurz melden, um zu sagen, dass alles gut geklappt hat. Ich bin jetzt auf dem Weg ins Hotel", verkündete sie kurz und knapp.

Auf der anderen Seite der Leitung ließ sich ein erleichtertes Ausatmen vernehmen.

"Das freut mich", erwiderte Johannes.

Stefanie konnte sein Lächeln erahnen, auch ohne ihn in diesem Augenblick vor sich zu haben. Er hätte einfach mitkommen sollen. Dann müsste sich die Sängerin nicht auf die Suche nach einem Sidecoach machen. Denn die Möglichkeit, dass Thomas über seinen Schatten sprang und ihr bei dieser Aufgabe zur Seite stand, war doch mehr als unwahrscheinlich.

"Nowi und Thomas übrigens auch", setzte der Bassist fort, "Sie stehen schon die ganze Zeit neben mir und warten auf deinen Anruf".

Johannes lachte.

Alles auf Anfang (The Voice of Germany Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt