5. Kapitel - Sehen Menschen, wenige und sehr viele, sehen Träume mit Flügeln

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Kapitel 5

- Sehen Menschen, wenige und sehr viele, sehen Träume mit Flügeln und gelandete Illusionen


Gedanken aus Deutschland:

Ein Traum geht in Erfüllung. Ich habe ja auch lange genug gewartet. Endlich wird es wahr. So viel Zeit ist vergangen, aber nun ist die richtige Zeit gekommen. Endlich kann mir niemand mehr wegnehmen, was ich mir gewünscht habe.  Nun bin ich mein eigener Herr.

Es ist ein tolles Gefühl. Triumph. Erleichterung. Ich habe das geschafft, was niemand mir zugetraut hat. Ausgelacht hat man mich. Doch jetzt zeigt sich, wer der Künstler ist. Ich bin dabei! Niemand kann nun noch etwas Fieses sagen. Jede Warnung, jeden weiteren blöden Kommentar werde ich ignorieren. Ich habe es geschafft - ich ganz allein.

Da werden sie alle aber Augen machen, wenn ich das erzähle. Ich freue mich schon total auf den Moment, wenn ich von meinem Erfolg berichten kann. Es kribbelt in meinen Fingern, wenn ich daran denke. Nun gibt es keine Niederlage mehr. Die erste Hürde ist bewältigt. Jetzt kennt mein Leben nur noch einen Weg - steil nach oben.

Ich werde denen zeigen, wo der Hammer hängt. Sie werden sich schon noch ärgern, dass ich letztes Jahr nicht ins Fernsehen gelassen wurde. Damals, da hat man mich noch nicht entdeckt. Ich bin in der Menge untergegangen, weil so viele da waren. Überfordert waren sie. Aber dieses Mal habe ich an alles gedacht. Eigentlich kann gar nichts mehr schiefgehen.

Ich werde die Bühne rocken, sodass ich nie wieder vergessen werden kann. So lautet der Plan. Einfach aber effizient. Und es wird auch nicht anders verlaufen. Warum sollte es das auch? Das wäre ja lächerlich. Ich bin die Beste. Egal ob das jetzt eingebildet klingen mag oder nicht. Diese Tatsache muss anerkannt werden. Es gibt überhaupt keinen Zweifel. Ich bin die Queen des Soul. Wer sollte mir da streitig werden?

Ich sehe mich schon dort oben stehen. Alle Augen sind nur auf mich gerichtet. Das Licht strahlt mich von allen Seiten an, sodass niemand sich mir entziehen kann. Die Blicke betteln förmlich darum, dass ich meinen Mund öffne und glockenhelle Töne erklingen lasse. Die Zuschauer sind gierig. Sie wollen wissen ob das Mädchen, welches sie sehen, eine Stimme besitzt, die ihrem fantastischen Aussehen gerecht werden kann.

Dann, wenn ich zu singen beginne, springen sie begeistert auf und jubeln mir zu. Ich kann die glücklichen Gesichter förmlich vor mir sehen. Begeisterung. Emotionen. Rührung. Tränen. Lächelnde Gesichter. Es ist unglaublich toll. In echt wird es wohl noch besser werden, da bin ich mir sicher. Wenn ich dort oben stehe, wird mir die Anerkennung zu teil, die mir die ganzen Jahre vorenthalten wurde.

Ein solcher Traum kann nicht im Geringsten die Wirklichkeit darstellen, vernachlässigt er doch ganz die gespürten Emotionen. Niemals könnte ein Traum vorhersagen, wie die Menschen reagieren. Ich weiß aber auch so, dass es absolut toll werden wird. Wenn ich einmal singe, dann wird es nicht lange dauern, bis der erste Buzzer ertönt und sich ein Stuhl umdreht.

Wie soll es auch anders sein? Ich bin etwas Besonderes, auch wenn ich mein Talent all die Jahre verborgen habe. Diesen Fehler bereue ich sehr. Jedoch hat meine Schüchternheit alles andere in den Hintergrund gedrängt. Erst jetzt habe ich mich getraut meine Fähigkeiten mit der Öffentlichkeit zu teilen. Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Heute wird mir klar, was ich all die Jahre versäumt habe. Ich hätte schon längst ein umjubelter Star sein können. Aber egal, die Erkenntnis kommt meistens zu spät. Doch lieber zu spät als nie. Diese Chance, die sich nun endlich geboten hat, würde ich in Ehre halten und voll und ganz ausnutzen. Vielleicht werde ich nie wieder die Möglichkeit bekommen und dann muss mein Talent für immer in den Tiefen meines Körpers lagern. Das wäre traurig. Darum lege ich jetzt los und gebe gleich Vollgas.

Alles auf Anfang (The Voice of Germany Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt