Anders

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Wumms.

Erschrockenes Aufschreien erklingt und die Tür zur Bar war mal eine Tür. Zahlreiche rote Augenpaare folgen dem Anblick des Trümmer bis nach draußen. Ein Blick zurück zeigt den Urheber. Emeric, dessen Augen vor Wut funkelnd auf dem durch die Tür geschleuderten Körper liegen. Neben ihm, Caitlyn, die sich erschrocken an seinem Arm festgehalten hat.

Für einen Moment ist die Stille nur erfüllt von Musik, die ebenso etwas leiser zu sein scheint. Joshua zumindest glaubt das und ein Seitenblick zu Annie beweist, dass diese gerade mächtig Bedenken hat als sie förmlich Emérics Wut spürt wie jeder in diesem Raum.

Der Vampir schnaubt tief, ehe sich seine Augen Caitlyn zuwenden, die ängstlich aufsieht. Emérics Gesicht ist kalt als er sie einen Moment mustert. Sieht, wie neben ihr auch zwei ihrer Freundinnen stehen, die ebenso verschreckt dreinblicken.

„Hat er dir weh getan?", möchte Eméric mit dunkler Stimme wissen, worauf er nur ein perplexes Kopfschütteln erhält. Er tut es mit einem simplen Nicken ab und geht wortlos an den Leuten vorbei nach draußen, wo sich unter den Trümmern langsam etwas regt.

Joshua ahnt böses und knallt Annie fix das Geld auf den Tisch bevor er nach draußen zu seinem Freund stürmt.

Der aufgebrachte Vampir ist fixiert. Fokussiert wie seine Beute die sich langsam aufrappelnde Gestalt. Doch kaum kommt diese überhaupt zum Stehen, da ist Eméric im nächsten Moment bei ihm, packt den Vampir grob am Kragen und hört nur ein: »Jetzt wart doch mal!« Da schleudert es den ungebetenen Gast schon in den nächsten Betonpfeiler der Brücke.

Scheiße, denkt Joshua sich nur und stürzt zu Eméric, dessen Schnauben fast schon einem Knurren ähnelt. Die Hände sind geballt zu Fäusten, dass sich die Nägel tief in seine Haut eingraben und sanftes Blut herunter tropft.

„Emi, wir gehen jetzt. Ignorier ihn. Das ist er nicht we...", versucht er es, doch Emérics unglaublich fester Griff an seinem Handgelenk lässt auch Joshua perplex innehalten.

Der Vampir selbst ist ganz in Rage. Eméric versucht diese Emotionen zu ordnen, doch spürt er lediglich puren Hass. Hass auf eine Person, die gefälligst nicht einfach so in sein Leben stolpern sollte.

Den Moment nutzt diese jedoch und der andere Vampir bringt die gebrochenen Gelenke wieder an Ort und Stelle, als er sich auf die Beine kämpft und hustend zu Eméric sieht.

„Wow, was für eine Begrüßung", keucht der Mann, der sich das Blut von den Lippen wischt und ihn aus seinen roten Augen anfunkelt. Seine Zähne sind gefährlich ausgefahren. Doch für Eméric nur ein lachhafter Anblick dieser unterlegenen Sorte.

„War das Mädel etwa deine Geliebte oder warum tickst du so aus?", spricht der Mann, den Eméric schon seit Jahrhunderten nicht mehr als seinen Vater ansieht. Auch, wenn er ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist.

„Eméric, ignorier ihn", bringt sich Joshua ein und blickt genervt zu dem Mann, der ihm und seinem Freund schon öfters das Leben erschwert hatte. Doch reißt sein Freund sich aus seinem Griff und schreitet langsam zu dem Mann, der er selbst als Malik kennengelernt hat.

„Was machst du hier?", kommt es düster von Eméric dessen Stimme den anwesenden Menschen eine Gänsehaut verleiht. Eine Wirkung, die Joshua öfters bei ihm beobachtet hat. Eméric würde, wenn er könnte, gerade jetzt alles und jeden jagen. Und vor allem, töten... Scheiße!

„Was ich hier mache? Sightseeing. Ist eine schöne Stadt. Viele nette Menschen und..." – „Und Kinder, die du beißen wolltest? Oder doch eher töten?", unterbricht Eméric ihn harsch, mit einem Funkeln in den Augen, was pure Mordlust ausstrahlt. Und wie Joshua es leider besser weiß, die letzte Begegnung der beiden war kein Fest. Aber wer hätte auch schon ahnen können, dass Malik es auf Emérics Schützling abgesehen hatte und das Mädchen damals tötete? Malik nach, ein reinstes Versehen.

Bonds || BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt