Kapitel 10

14 1 0
                                    

"Schatz, wie geht's dir?", ich konnte verschwommen meinen Vater erkennen. "Schatz? Brauchst du irgendwas?" Als Antwort gab ich ein leises Krächzen von mir. Das typische Krankenhausweiß umgab mich. "Wo i-ist Ja-Jannis?", stammelte ich. "Nebenan. Ihm geht es gut. Aber er kann sich nicht erinnern, was passiert ist, wie ist es bei dir?", hoffnungsvoll sah er mich an. "Wir waren im Schwimmbad, weiter weiß ich nicht", meinte ich schwach. Ich weiß nicht warum ich log, aber ich hielt es für besser, erstmal nichts zu erzählen. "Oh ok. Die Erinnerung kommt bestimmt zurück, keine Angst. Du kannst-wenn du dich stark genug fühlst-mit nach Hause kommen." "Ja.. geht schon. Bin ich verletzt?" "Du hast eine Prellung an den Rippen und warst Bewusstlos. So wie es aussieht noch eine leichte Gehirnerschütterung. Jannis Freunde haben den Krankenwagen gerufen. Und du kannst dich wirklich nicht an eine Prügelei oderso erinnern?", eindringlich sah Papa mich an. Stumm schüttelte ich den Kopf, was ich sofort bereute. Höllische Schmerzen durchfuhren meinen Nacken und die Rippen. Was wusste mein Vater? Hatte er das Blut im Wasser gesehen? Und wo war Max? Am liebsten hätte ich die letzte Frage laut gestellt. Stattdessen fragte ich: "Können wir heim??" Papa nickte. Zu Hause angekommen musste ich Luca und Mama mindestens hundert lästige Fragen beantworten, bevor ich mich hinlegte. Ich hatte den beiden nicht mehr erzählt als Papa und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Ich hasste mich dafür und fragte mich, wie andere es schafften, ohne mit der Wimper zu zucken, zu lügen. Ich holte mein Handy und schrieb Jannis.
- Bist du noch im Krankenhaus?
-Nein, bin kurz nach dir entlassen worden. Wg?
-Net so..hab ziemliche Schmerzen
-Tut mir voll leid.
-Kann es auch, was bitte is los mit dir?!
Er schrieb nicht zurück.
-Ich warte...?
Ich konnte sehen dass er online war, und die Tatsache dass er mich knallhart ignorierte, brachte mich auf 180. Wieso hatte er im Schwimmbad so reagiert? Er war eigentlich der Typ, der immer ruhig blieb und solche Dinge locker und ohne aggressiv zu werden regelte. Morgen würde ich ihn besuchen und das klären.

Zeit der VeränderungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt