Kapitel 11

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Am nächsten Tag klingelte ich an seiner Haustür. Es surrte. "Wo bist'n du?" "Hier hinten." Ich ließ mich neben ihn auf das Bett fallen. "Was war das vorgestern eigentlich für eine Aktion von dir?" "Mhm.. weiß nicht,..macht der doch auch.." Den letzten teil des Satzes murmelte er nur vor sich hin. Er glaubte wohl, dass ich es nicht gehört hatte. "Was meinst du damit? Ich habe jedenfalls noch nie gesehen das er dich verprügelt, oder hab ich da was verpasst?"
"Nein,... Ach das verstehst du nicht"
Ich versuchte, die Bedeutung seines Satzes herauszubekommen, doch er verriet mir nichts und schließlich dachte ich, dass es nichts bedeutendes sein würde.
"Aber generell, was ist los mit dir?! Du kannst mir nicht erzählen, dass alles in Ordnung ist." Er wollte gerade irgendwas sagen als es an der Haustür klingelte. Er stand auf und öffnete. "Ja klar, kommen sie herein." Als ich hochschaute erschrak ich. 2 Polizisten standen vor mir. "Guten Tag, ich bin Hauptkomissar Thielman. Mein Kollege und ich würden uns gern mit ihnen über den Zwischenfall im Schwimmbad unterhalten." Jannis gab mir zu verstehen, dass ich den Mund halten sollte. Toll, wie er mir vertraute. "An was können sie sich zuletzt noch erinnern? Oder sind ihre Erinnerungen wieder komplett?" "Nein, nur dass wir im Schwimmbad waren", erklärte er. "Aber irgendwas muss geschehen sein. Ihre Verletzungen weisen eindeutig darauf hin, dass ein Kampf stattgefunden haben muss".
Gott, wie der redet
Ich rollte unauffällig mit den Augen.
"Dann befragen sie doch die Zeugen, wir wissen verdammt noch mal nichts", da war wieder dieser Zorn in Jannis Stimme. "Die jungen Männer haben zwar den Krankenwagen gerufen, haben aber den Kampf ,oder was auch immer geschehen ist, nicht beobachten können", meinte der Kommissar. Nach ein paar unnützen Fragen verzogen sich die beiden endlich. Eine Zeit lang schwiegen wir. Mir wurde bewusst, dass wir gerade die Polizei angelogen hatten, doch auf diesen Gedanken ließ ich mich nicht weiter ein.
"Wo ist Max? Er muss doch auch verletzt sein oder?", fragte ich dann. "Er war stärker", Jannis fiel es schwer das zuzugeben. "Er hat sich als einer der "jungen Männer" ausgegeben."
Ich griff nach dem Telefon. "Was genau machst du da?", fragte Jannis.
"Ich sage das der Polizei. Wir können ihn das doch nicht durchgehen lassen", entschlossen wählte ich die Nummer.
"Spinnst du?!", er schlug mir das Telefon aus der Hand. "1. haben wir denen eben noch gesagt dass wir nichts mehr wissen
2. Würde dann rauskommen das ich ihn geschlagen habe und das wäre garnicht gut für mein Image.
3. Max würde mich umbringen.", erklärte er.
Ich musste unwillkürlich über den zweiten Punkt lächeln. Einen großen Ego hatte er schon. Schnell wurde ich wieder ernst.
"Er würde sich in der Schule doch nie trauen dich auch nur anzufassen. Außerdem hast du gesagt das wir nichts wissen"
"Ist doch egal jetzt...ich hab wieder voll Kopfschmerzen Kleines. Wie wärs wenn ich morgen oderso mal zu dir komme. Oder gehst du in die Schule?" Ich lächelte in mich hinein."Kleines".So hatte er mich schon ewig nicht mehr genannt. So schnell wie meine gute Laune gekommen war, verflog sie auch wieder.
Egal?! Ist das dein scheiß ernst?! Immerhin hatte er jns beide ins Krankenhaus befördert,
dachte ich.Der Typ behandelte mich in der Sache wie ein Kleinkind. Ich schüttelte den Kopf. Wir verabschiedeten uns und voll in Gedanken versunken ging ich nach Hause.
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Zeit der VeränderungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt