Kapitel 4

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Mal wieder wurde ich von meinem Wecker geweckt. Fuck, es war Samstag. Ich hatte vergessen ihn auszustellen!  Ich schaute neben mich und für einen kurzen Moment erschrak ich. Neben mir im Bett lag Luisa. Doch dann fiel mir der gestrige Abend wieder ein. Nachdem wir uns wieder beruhigt und richtig ausgesprochen hatten, war es schon sehr spät und Luisa wollte sich nicht mehr auf den Nachhauseweg machen. Also hatten wir ihren Eltern Bescheid gegeben dass sie bei mir übernachten würde. Bei dem Gedanken, was ich heute alles zu tun hatte, verging mir sofort die Lust auf den Tag. Ich hätte gestern schon anfangen müssen zu sortieren doch die Umstände mit Luisa haben es nicht ermöglicht. Ich hoffte, dass sie nicht wach geworden war, und stellte den Wecker aus. "Morgen Siska", verschlafen lächelte sie mich an. "Oh, sry. Ich wollte dich nicht wecken, aber ich habe gestern vergessen den Wecker auszuschalten.", entschuldigte ich mich. "Kein Problem. Danke, dass ich bei dir schlafen durfte." Ich nickte abwesend. Ich hatte immer noch nicht richtig realisiert, dass ich wegziehen würde, deshalb war ich bei den Gedanken immer woanders. "Am besten geh ich mal. Du sagtest doch dass du heute noch viel zu tun hast, oder soll ich dir helfen?", fragte Luisa. "Nein, musst du nicht. beim packen könntest du eh nicht viel machen." Wir verabschiedeten uns, und als sie weg war, fing ich mit dem Packen an. Der Tag ging schnell vorüber und am Abend sah ich mich in meinem Zimmer um. Ich hatte schon ein ganzes Regal ausgeräumt und die drei Umzugskartons machten mein Zimmer alles Andere als gemütlich. Als ich im Bett lag, überlegte ich, wie ich die ganze Sache meinen anderen Freundinnen erklären sollte. So lange konnte ich es nicht mehr herauszögern, es waren schließlich nur noch drei Wochen. Ich beschloss,  es ihnen am Montag zu sagen. Morgen würde ich erst einmal richtig ausschlafen, nahm ich mir vor. Am nächsten Morgen weckte ich meine Mutter. "Aufwachen, Siska!", sagte sie während sie mir zärtlich übers Gesicht strich. "Wir müssen in die Gemeinde." "Oh nee..", ich war viel zu müde.  Eigentlich mochte ich den Sonntag, gerade weil wir dann in die Gemeinde gingen. Aber gestern Abend hatte ich noch lange nachgedacht, und war erst sehr spät eingeschlafen. Die Gemeinde war in der Kleinstadt , in der auch Luca und ich in die Schule gingen. "Wie wird es in Köln werden? Wie werden wir in die Schule kommen?", fragte Luca auf der Fahrt zur Gemeinde neugierig. Ich hatte das Gefühl, dass er die ganze Sache nur halb so schlimm fand wie ich. "Die Schule auf die ihr gehen werdet ist nur ein paar Blocks weiter, ihr könnt also zu Fuß gehen", antwortete Papa, sichtlich froh darüber, dass Luca solche Interesse zeigte und nicht so unzufrieden war wie ich. "Es ist eine sehr große Schule, sie hat fast 10 Mal so viele Schüler wie die, auf die ihr jetzt geht." "Und wo genau wohnen wir? In einer Fußgängerzone, an einer Hauptstraße oder wie muss man sich das vorstellen?", fragte er weiter. Mir wurde bewusst wie wenig ich erst über Köln und unsere neue Wohnung wusste.  "Unsere Wohnung liegt im dritten Stock, das wisst ihr ja. Das Haus steht zum Glück in einer Fußgängerzone." Ein wenig unterhielten wir uns noch und die nächsten Tage begann auch ich, mich mehr für Köln zu interressieren.

Zeit der VeränderungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt