Kapitel 1

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"Was geht mich deine Scheiß Arbeit an?! Nur weil du es dann leichter hättest muss deine ganze Familie dir hinterherziehen oder was!?", mit diesen Worten stampfte ich die Treppe hoch und knallte die Tür zu meinem kleinen Zimmer unterm Dach zu.
Mit Tränen in den Augen setzte ich mich auf die breite Fensterbank auf der ich mir eine kleine "Kuschelecke" eingerichtet hatte. Ich schaute aus dem Fenster und genoss die wunderbare Aussicht auf die Wiesen und Felder und auf das kleine Dorf weit unter mir. Ich konnte mir nicht vorstellen in einer Stadt zu leben, wo man nur auf Autos und Hochhäuser blickte. Ich dachte eine Weile nach, als ein Klopfen an meiner Tür mich aus den Gedanken riss. Ich dachte es sei meine Mutter oder mein Vater, deshalb ignorierte ich es völlig. "Siska! Mach doch mal auf!". Als ich die Stimme meines 14-einhalb jährigen Bruders hörte, rappelte ich mich auf und ging zur Tür. Obwohl er knapp 3 Jahre jünger war als ich, verstanden wir uns total gut und konnten über alles miteinander reden (was nicht heißen soll dass wir uns nie stritten). Ich schloss die schwere Holztür auf und sie machte ein vertrautes, quietschendes Geräusch als Luca hereinkam. Im Grunde sahen wir uns ziemlich ähnlich. Wir hatten beide hellbraune wellige Haare bzw. Ich hatte welliges Haar, seine waren kurz und hochgestylt. Unsere Augen waren grün-blau und wir hatten beide die gleichen, ausgeprägten Gesichtszüge. "Hi...", murmelte er. Ich ließ mich aufs Bett fallen, zog meine Beine an und umklammerte sie mit meinen Armen. Mein Bruder fiel neben mir aufs Bett und lehnte sich gegen mich. "Glaub mir, ich finds auch schlimm das wir weg müssen, aber ich.." "Aber was?!",unterbrach ich ihn. "Unterstützt du das jetzt auch noch??". Jetzt fing sogar Luca damit an. "Nein, ich finde nur, dass man die ganze Sache mal positiv sehen muss. Du kannst immer shoppen gehen und unsere Eltern haben versprochen dass wir oft zu besuch hier her kommen dürfen...Papa wird seinen Job verlieren wenn er den Auftrag nicht annimmt und es kann doch in einer Stadt ganz aufregend werden." Ich fand es süß, wie er versuchte mich zu trösten. Ich wunderte mich, als ich einen Blick auf die Uhr warf. "Schon 22:15", sagte Luca, als ob er meine Gedanken gelesen hatte. "Ja, du hast Recht...",(mit dem positiv sehen) stimmte ich ihm zu obwohl er meiner Meinung nach überhaupt nicht Recht recht hatte. Ich hatte nur keine Lust, jetzt noch zu diskutieren. "Am besten gehen wir jetzt schlafen. Morgen wird ein anstrengender Tag."

Zeit der VeränderungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt