Wenn die Sehnsucht größer ist, als Angst

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Irgendwer hat sich auf Tumblr das Szenario gewünscht, wie Colin Noah im ShareSpace küsst.

Nun, ich würde sagen: Wunsch erfüllt und Auftrag erledigt.

Der Plot hier allerdings spielt nach meiner Story aus "Falling for you" in Chapter 11. Also besteht minimale Spoilergefahr, wenn ihr noch nicht soweit seid. Zwar wird das ganze hier natürlich weniger schmerzhaft aufgelöst, aber ich will trotzdem einmal drauf hinweisen.










Colin lächelte mild, während er sich selbst im Spiegel betrachtete. Noah war definitiv gut, wenn es um Horror Make Up ging.

»Jetzt fehlt nur noch 'n bisschen Glitzer.«, überlegte Colin.

»Halt die Klappe.«, grinste Noah, während Colin den Spiegel zurück auf den Tisch stellte.

Noah betrachtete nochmal Colins Gesicht. Er war zufrieden mit seiner Arbeit. Er lächelte stolz. »Sieht toll aus.«

Colin summte zufrieden. Er lächelte den Blonden an.

»Vielleicht sogar noch besser, als die Maske.«, überlegte Noah.

Colins Wangen wurden plötzlich warm.

»Dann fehlen jetzt nur noch die Vampirzähne.«, sagte Colin schnell, um sein Gehirn abzulenken.

»Was wäre, wenn es eigentlich gar nicht der Vampir ist, der den Verliebten das Blut aussaugt, sondern ein tödlicher Virus?«, grübelte Noah.

Colin schmunzelte. »Und wenn sie dann Liebeslieder hören, bluten sie aus den Ohren.«, scherzte er.

»Und wenn sie sich anschauen, ganz tief in die Augen«, fügte Noah hinzu, dessen blaue Augen die von Colin musterten.

Colin erlaubte sich ein Grinsen. »Ich krieg dich!«, brummte er mit tiefer Stimme, während er liebevoll mit seinen Händen Noahs Schultern rüttelte.

Noah grinste und er lachte herzlich auf.

Die Geste fühlte sich so riesig und bedeutsam an für Colin. Er liebte nichts mehr, als Noahs Lachen zu hören.

Noah umfasste plötzlich mit seiner rechten Hand die von Colin, die auf seiner Schulter lag, um zu verhindern, dass Colin seine Hand schon wieder von Noahs Schulter zog.

Colins Atem stockte und er konnte fühlen, wie sein Herzschlag für zwei Sekunden aussetzte.

Noahs Lachen war weg, aber Colin konnte sehen, wie Noah lächelte. Der Brünette sah dem Jungen zu, wie er mit seinen Fingern über Colins Handrücken strich.

Und dann hob Noah den Blick.

Er sah Colin in die Augen und Colin bekam das Gefühl, ein wenig zu sterben.

Noah hatte aufgehört, über seine Hand zu streichen, aber immer noch ruhte seine auf der Hand des Jungen.

Es war, als hätte irgendwer die Zeit eingefroren. Als wäre niemand sonst hier, sondern nur Colin und Noah.

Noah raffte, wie intensiv Colin ihn ansah. Als wäre er wie in Trance.

Er musste schlucken.

Noah hätte es besser wissen müssen. Es war bloß die Ruhe vor dem riesigen Sturm.

Der Blonde brauchte eine halbe Minute, um zu begreifen, dass es keinen Sinn mehr hatte. Er konnte nicht mehr länger weglaufen.

Colin hatte ihn durchschaut - und das nicht erst seit jetzt gerade, sondern schon viel früher. Er hatte ihn durchschaut, als sie auf der Fahrt nach Köln nebeneinander gesessen haben. Er hatte ihn durchschaut, als sie oben auf dem Dom waren, wo sie sich hätten küssen können, wenn sie ihre Prinzipien über Bord geschmissen hätten. Und jetzt, wo Colin wusste, dass Noah schwul war, brauchte der Junge nur noch eins und eins zusammen zählen.

Nolin || OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt