Kapitel 1

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Ich stell mich mal kurz vor:

Mein Name ist Charlotte, von den meisten werde ich auch Charlie genannt. Bin 21 Jahre hab und bin das Sandwich-Kind meiner Geschwister Emilio und Leon. Meine Familie hat ihre eigenes Business mit dem ich wenig zu tun haben will. Mein Bruder älterer Bruder, Emilio, studiert derzeit BWL, damit er später mal die Firma übernehmen kann. Mein kleiner Bruder geht derzeit noch in die Schule. Ich hingegen bin vor zwei Jahren mit meiner Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte fertig geworden. Mein Beruf ist meine Leidenschaft. Wenn ich nicht so faul während meiner Schulzeit gewesen wäre, hätte ich Jura studiert, aber wie man so will, hab ich damals wie auch jetzt nicht auf meine Eltern gehört.

Ich arbeite seit einem Jahr in einer ziemlich kleinen, aber gemütlichen Kanzlei mit drei Anwälten. Meine Kollegen und Kolleginnen sind auch sympathisch. Die Kanzlei an sich ist auf Strafrecht spezialisiert.

Vor ein paar Monaten habe ich eine Fortbildung begonnen, nachdem eine Kollegin gefeuert wurde und ich somit auch mehr Aufgaben übernehmen musste. Da ich aber trotz der Fortbildung nicht sofort alle Aufgaben übernehmen konnte, beschlossen die Partner, nun sich mit einer anderen Kanzlei in der Nähe zusammenzuschließen.

Hätte ich das mal gewusst, wie sich es drehen würde, hätte ich einem Kanzleizusammenschluss niemals zugestimmt, aber die Entscheidung lag ja nicht bei mir...

Ich selbst habe mich bislang nur auf meinen Beruf und auf die Weiterbildung konzentriert. Ich war noch nie in einer Beziehung und hatte bislang auch auf keinen einen Crush. Meine Brüder hingegen bringen immer wieder eine neue Freundin mit nach Hause.

Bereits mit 14 Jahren hat meine Mutter schon damit begonnen, für mich jemanden zu finden und hat daher auch immer wieder Leute aus dem Business mir vorgestellt. Da ich aber so gut beim Enttäuschen meiner Eltern bin, habe ich auch kein Interesse gezeigt und ich wollte auch nie einen aufgeblasenen Schnösel, der viel Geld hat, daten.

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Als nun endlich der Zusammenschluss der Kanzleien vor der Tür stand, war natürlich jeder mit dem Umzug beschäftigt. Hier möchte ich nicht genauer ins Detail gehen, da wir nur die ganze Zeit irgendwelche Akten und Kartons rumschleppten.

Nachdem die Umzugsfirma die Möbel und Kartons bei der neuen Kanzlei abgestellt haben und auch endlich alles aufgebaut und eingeräumt war, setzten wir uns mit dem neuen Team der anderen Kanzlei zusammen. Die Angestellten erklärten uns den Ablauf für den morgigen Tag und führten meine Kollegen und mich durch die Räumlichkeiten. Es war ein relativ modernes Gebäude, nicht so wie die vorherige Kanzlei, die in einem alten Gemäuer war.

Die Büros waren sehr großräumig. Jeder Anwalt hat sein eigenes Büro und die Angestellten arbeiten auf zwei Stockwerken in einem Großraumbüro.

Es stellte sich heraus, dass nicht alle Anwälte der neuen Kanzlei da waren. Diese werden erst morgen vollzählig sein.

Die Büroleiterin, Melli, kam an diesem Abend noch auf mich zu. „Charlotte, ich hätte noch eine Frage an dich. Wäre es möglich, dass du noch eine Anwältin übernimmt, also für sie zuständig bist? Du arbeitest ja derzeit nur für Frau Klein und daher wäre es auch sehr gut, wenn du die Junganwältin Rabe übernimmst. Sie wird dir auch nicht viel Arbeit machen." „Klar, was macht die genau? Ich war bisher nur für Zwangsvollstreckung und Strafrecht zuständig." Sie lachte und meinte „Keine Sorge, sie macht auch Strafrecht, aber die anderen Kollegen kommen nicht so ganz klar mit ihr, da sie bisschen speziell ist. Aber ich kann mir bei dir vorstellen, dass es da keine Probleme geben wird." Ich lachte nervös. Für mich war das Gespräch einfach nur komisch. Aber mal sehen, wie diese Frau Rabe ist.

Brief an das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt