12. Kapitel

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,,Ich lebe."
Ich öffnete meine Augen und blinzelte.
Mein Blick war auf die Wand gerichtet. Der seidige Glanz des Fichtenholzes blendete mich beinahe.
Es war hell, etwas zu hell hatte ich das Gefühl.
Die Augen von Tanjiro trafen meine und ich fühlte die Erleichterung die von Tanjiros Herzen fiel.

,,Y/N! Du bist erwacht."

Ich blinzelte langsam, es fühle sich an wie eine Last das grelle Licht zu empfangen.
Ich überdeckte meine Augen mit meiner Handfläche.
Es war ein seltsames Gefühl die Luft deutlich detaillierter wahrzunehmen, viele unbekannte Gerüche durchströmten meine Nase.

,,Tanjiro.."

Meine raue Stimme ertönte da ich gerade aufgewacht war.
Zumindest war dass meine Vermutung.
Ich erhob mich von dem Krankenbett und behielt meine Hand über meinen Augen.
Die Sinne von mir waren völlig verwirrt. Ich nahm Dinge deutlich besser wahr, als wenn sich meine Wahrnehmungsfähigkeit um einiges verbessert hätte.

,,Kann ich nachhause gehen?"

Tanjiros Augen guckten mich verwirrt an.

,,Aber du bist doch erst aufgewacht Y/N."

Ich stand auf und verspürte eine leichte Wut in mir aufsteigen, deren Ursprung mir unbekannt war.
Meine nackten Füße berührten den hölzernen kalten Boden und ich lief vorwärts.

,,Ich will nachhause."

Als Tanjiro den Versuch wagte mich aufzuhalten, stieß meine Hand ihn weg. Ohne Kontrolle landete er auf dem Boden und ich lief weiter.
Die Sonne war so grell noch nie. Ich verspürte starken Schmerz auf meiner Haut, sowas wie Sonnenbrand aber auch nicht wirklich.
Als ich ankam spürte ich die Anwesenheit eines Dämons. Jedoch wollte ich so sehr von der Sonne weg, dass ich dies ignorierte.
Ich fiel wortwörtlich in meine Tür um sie dann hinter mir abzuschließen. Unglaubliche Kraft durchdring meinen Körper. Ich wollte etwas. Etwas von dem ich nicht wusste das ich wollte. Meine Gardinen hatten das Licht überdeckt so das sich mein ,,Sonnenbrand" beruhigt hat.
Aus meiner unbekannten Wut zerstörte ich mit der Faust eine Vase. Ich fühlte das warme Blut meine Faust runterfliessen und sah es an.
Ich leckte es von meinen Knöcheln ab und nahm eine  befriedigende Wirkung hin.

Meine Augen geschlossen, sorgenfrei war mein Leben.
Ich merkte gar nicht wie über die Zeit der Abend anbrach. Dämonen sammelten sich rund um mein Haus ohne das es mich kümmerte. Mein Gehirn, schien auf andere Faktoren fokussiert zu sein. Die Gerüche waren mir neu, also erkannte ich sie nicht als gefährlich an. Ich hang lange an der Blume die in meiner Küche stand. Der Geruch der Blume war viel intensiver, stärker als ich es je gerochen habe. Jedoch war es keine besondere Blume. Eine ganz normale dunkelrote Rose die ich mir als Dekoration gekauft hatte. Genau wie meine Sinne, entwickelte sich auch meine Empfindlichkeit. Als ich den Stängel der Rose anfasste, merkte ich kleine Huckel deutlicher.

Ich setzte mich auf den Stuhl meiner Küche. Keinerlei Vermutungen hatte ich über die Anwesenheit der stärksten Dämonen. Meine Augenlider gingen nur hoch und runter. Plötzlich hörte ich draußen ein Geräusch. Das Fenster war zu deshalb war ich überrascht den Ast draußen knacken zu hören. Es war wohl doch nur ein Eichhörnchen.
Oder?
Kalter Wind lief meinen Rücken entlang. Als ich nach hinten blickte passierte es in Sekunden.
Er kam in meine Tür geknallt so schnell wie ein Blitz auf mich hinzu und drückte mich gegen die Wand. Meine Tür war kaputt, nur noch Holzränder waren zu sehen. Mein Hals von den scharfen Nägeln des mir gegenüber gegriffen bekam eine rötliche Verfärbung. Mein Atem stockte.

,,Woher hast du diesen Geruch? Es ist der Geruch der Pflanze die ich am meisten brauche."

Die tiefe Stimme des mir gegenüber erklang.
Mein Versuch ihn wegzudrücken scheiterte. Ich wusste nicht wovon er sprach, ich wusste nicht warum ich so viel Neues fühlte.

,,Ich glaube du verwechselst mich."

Meine Stimme war sehr verkratzt durch die fehlende Fähigkeit zu atmen. Ich konnte meine Augen trotzdem noch öffnen mit der Kraft die ich hatte. Ich sah blutrote Augen in meine Blicken. Der wütende Gesichtsausdruck des mir gegenüber erschreckte mich. Er sah mich an, plötzlich etwas überraschter.

,,Was ist mit deinen Augen?"

Er schaute verwirrt aber stets wütend.
Ich sah wie seine rechte Hand sich hob und mir ins Gesicht einmal kratzte. Es sah aus wie ein Kratzer der durch eine Katze verursacht wurde aber deutlich schmerzhafter. Ich konnte nichts machen durch den fehlenden Atem außer meine Augen zu schließen. Das milde Blut floss mir übers Gesicht und ich zuckte zusammen. Er war ein Feind, das war nicht auszuschließen. Mit meiner letzten Kraft hob ich ebenfalls meine Hand und hatte kratzte ihn ebenfalls ins Gesicht. Er bewegte sich aber kein bisschen sondern lächelte nur. Die Wunde die ich ihm hinzugefügt hatte, hatte sich sofort wiedergeneriert.
Ein Rausch überflog meinen Körper.

Die Realität begann zu verschwimmen.
Der Schmerz und die Schreie in meinem Kopf wurden lauter. Meine Gefühle spielten verrückt, es fühlte sich so an als ob sei ich in einem Sturm gefangen. Ich wollte raus. Raus aus all dem Chaos, raus aus den Krallen des Feindes.

Mit letzter Kraft stieß ich ihn weg zur Seite, meine Hände zitterten, doch meine Angst schub mich voran. Ohne nachzudenken. rannte ich raus, raus aus dem Zimmer wo ich für Jahre gelebt hatte, direkt in die Nacht. Jeder Schritt auf dem Boden war ein Kampf gegen meine Schmerzen, aber der Gedanke raus aus dem Chaos zu entfliehen, trieb mich weiter. Neben mir und hinter, mir hörte ich das knacken von Ästen. Ich wusste dass ich verfolgt wurde. Der Wald schien endlos, die Äste schienen wie drohende Gestalten die mir den Weg versperren wollten.
Mein Atem wurde bei jeder Bewegung schwerer, meine Lungen brannten beinahe von der Belastung. Aber es hörte nicht auf. Also rannte ich. Ich rannte so schnell wie ich konnte.
Es schien mir als sähe ich ein Licht. Ein kleines flackerndes Licht. Die Schritte hinter mir ertönten in einer Lautstärke, so laut das ich sie nicht kannte.

Doch dann passierte es.

Mein Kopf fühlte sich leichter an, meine Beine taub. Meine Sicht wurde durch meine fallenden Augenlider verschwommen. Das Licht verblasste durch die Bewegung meiner Augen. Ich versuchte zu rennen, aber meine Beine gehorchten mir nicht.
Ich stolperte, fiel zu Boden und sah nur die Dunkelheit der Nacht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 26 ⏰

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