Die erste große Liebe

Das Geständnis

Am Morgen werden wir um Punkt 7:30 Uhr von dem schrillen Wecker geweckt. Eine halbe Stunde haben wir Zeit, bis wir uns mit dem Lehrer und der restlichem Klasse vor dem Gebäude für die Morgenbesprechung treffen. Ich schaue zu Julian und blicke in ein mindestens genauso verschlafenes Gesicht wie meines.

Julian: „Guten Morgen...Gut geschlafen?"Lukas: „Hm, zu kurz, sonst aber gut."Julian: „Langsam mal aufstehen?"Lukas: „Hmh, muss wohl sein."

Noch halb verschlafen, ringe ich mich langsam hoch. Auf dem Weg zum Bad merke ich bei jedem Schritt, wie schwer meine Nachtwindel wieder zwischen meinen Beinen hängt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man das auch trotz des Schlafanzuges deutlich sieht. Im Bad verschließe ich hinter mir die Tür, ziehe mir zuerst den Schlafanzug aus, öffne dann die nasse Windel und schmeiße sie in den Mülleimer. Anschließend steige ich schnell unter die Dusche. Während ich mich gerade einschäume, öffnet sich die Tür.Julian: „Wir haben nicht mehr so viel Zeit. Ich mach mich nur schnell fertig."Lukas: „...Ok?"Nun war ich doch etwas verwirrt. Schließlich stand ich gerade Nackt unter der Dusche. Und er tut so, als ob nichts wäre? Möglichst cool, bleibe ich ruhig und versuche zu ignorieren, dass Julian direkt hinter der mehr oder weniger durchsichtigen Duschwand steht. Nachdem ich fertig mit abduschen bin, nehme ich mir mein Handtuch und trockne mich ab. Während dessen drehe ich mich extra richtung Wand, damit ich Julian nicht währenddessen anschauen muss, und er mein bestes Stück nicht sieht.Anschließend binde ich mir das Handtuch um die Hüfte und verlasse die Dusche. Julian scheint nun auch gerade fertig zu sein. Daher föhne ich schnell noch meine Haare und putze mir die Zähne. Dann gehe ich auch zurück in unser Zimmer und suche mir Klamotten für heute raus. Um nicht komplett nackt hier zu stehen, ziehe ich mir zuerst mein T- Shirt und Pulli an, lege dann das Handtuch weg und nehme meine Unterhose. Julian wartet währenddessen schon fertig angezogen auf seinem Bett.

Als wir um kurz nach 8 im Sitzkreis ankommen, sind wir fast die letzten. Wir suchen uns zwei freie Plätze und setzen uns hin. Kann sein das ich noch nicht ganz wach bin, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Mark, einer unserer Mitschüler, immer wieder unauffällig zu uns rüber schaut. Und zwar nicht gerade, als würde er sich freundlich mit uns unterhalten wollen.

Nachdem unser Lehrer auch dazu gekommen ist, hält er eine kurze Morgenansprache und verrät die Tagespläne. Nach dem Frühstück sollen ein paar Aufwärm-Spiele stattfinden, bis zum Mittagessen ist dann Freizeit, und nachmittags machen wir eine Fahrradtour zu einer nahe gelegenen Ausgrabungsstätte. Da kann ich eigentlich auch gleich wieder ins Bett gehen, ich habe mir irgendwie ein bisschen spannenderen Tag erhofft. Nichtdestotrotz gehen wir anschließend einigermaßen gut gelaunt zum Frühstück und schlagen uns unseren Bauch voll. Anschließend sollen wir uns auf unseren Hütten sport tauglich umziehen und uns in 10 Minuten auf der großen Wiese treffen. Somit suchen wir schnell aus dem Schrank unsere Sportklamotten raus, ziehen uns um und gehen direkt rüber.Nachdem alle zusammengekommen sind, starten wir mit ersten Gruppenübungen, um den Teamgeist zu stärken und uns angeblich besser kennen zu lernen. Danach werden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und spielen erst verschiedene Fangspiele und dann als letztes Fußball. Da ich jetzt nicht der unsportlichste bin, machte mir das auch einigermaßen Spaß. Doch als ich gerade um angriff war, merkte ich nur wie jemand mir von hinten in die Beine grätschte. Sofort hörte ich den Pfiff von dem selbst ernannten Schiedsrichter, unserem Lehrer Herr Maier. Als ich mich umdrehte merkte ich das Mark vor mir steht und mir hoch helfen will. Ich denke, dass er sich entschuldigen will und greife seine Hand. Als er mich hochzieht, flüstert er mir jedoch leise ins Ohr: „Das war nur der Anfang schwuchtel."Ich werde kreidebleich. Als Julian zu mir kommt und mich fragt, ob alles gut ist, versuche ich mir erstmal nichts anmerken zu lassen, und konzentriere mich weiter auf das Spiel.