„Mit macht nur die Hitze zu schaffen."
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Nachdem ihr kleines Training beendet war, machte Suguru sich langsam auf den Weg Richtung nach Hause. Er stieg in den Zug und nahm einen Stehplatz. Den Griff fest in seiner rechten Hand haltend, starrte er aus dem Fenster vor ihm.
Die grünen Bäume zogen schnell an ihm vorbei. Doch Suguru hatte nur eine Frage im Kopf. ‚Für wen tue ich das? Immer wieder Exorzieren, Absorbieren. Exorzieren, Absorbieren...' Diese Frage stellte er sich bis er zu Hause in den Baderäumen des Wohnheims stand.
‚Ich habe mich dazu entschieden die Menschen zu beschützen. Nur nicht zögern. Erfülle deine Pflicht als Jujuzist.'
Er starrte vor sich hin an die geflieste Wand und sah die heißen Wassertropfen an ihnen herunterlaufen. Er spürte wie sein Herz immer schneller zu schlagen begann und die Wassertropfen, die auf dem Boden zerschellten, immer und immer lauter wurden. ‚Für wen tue ich das?'
Langsam aber sicher wurde ihm das alles zu viel.
„Diese Affen..." Murmelte er vor sich hin. Noch eine ganze Weile stand er, an die Wand starrend, unter der Dusche. Doch nach ein paar tiefen Atemzügen schüttelte er leicht seinen Kopf und stellte das Wasser ab. Seine Haut schon rot von der Hitze des Wassers.
Er trat aus der Dusche heraus und schnappte sich sein Handtuch. Das raue und kratzige Gefühl des Handtuchs war angenehm auf seiner Haut. Nach wenigen Augenblicken landete das Handtuch, mit welchem er sich soeben abgetrocknet hatte, auf dem Stuhl wo seine neuen Klamotten lagen. Diese schnappte er sich und begab sich anzuziehen.
Eine schwarze Boxershorts und darüber eine graue Jogginghose. Zum Schluss zog er sich ein, etwas zu großes, schwarzes T-Shirt über den Kopf.
Dieses T-Shirt hatte ursprünglich einmal Satoru gehört. Doch Suguru hatte es ihm vor längerer Zeit einmal geklaut. Allerdings hatte es dieser, freundlich gemeinte, Idiot nach über einem Jahr noch nicht bemerkt.
Aber selbst dieser Fakt brachte Suguru nicht zum Lächeln. Müde und mit schweren Schritten, schlurfte er von den Duschräumen Richtung seines Zimmers, das Handtuch um seinen Hals gelegt.
In besagtem Raum angekommen, drückte er die Tür zu und blickte in seine unordentlichen vier Wände. Seufzend rieb er sich die Schläfe. Aufräumen war das letzte, wofür er jetzt einen Nerv hatte. Aber so konnte er das ganze auch nicht lassen.
Frustriert warf er das Handtuch auf das Bett und kniete sich nieder um seine Sachen wegzuräumen. Zwischen leeren Wasserflaschen und alten Klamotten fand er ein Foto. Vorsichtig hob er es hoch und betrachtete es. Auf diesem waren Shoko, Satoru und er selbst zu sehen. Shoko hatte das Foto geschossen und hielt die linke Hand nach oben, welche zu einem Piece Zeichen gemacht war. Satoru links neben ihr. Er hatte, genau wie Shoko ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.
Er hatte ebenfalls seine beiden Hände zu zwei Piece Zeichen gemacht und hatte seinen rechten Arm um Sugurus Schulter gelegt, welcher rechts neben ihm stand. Suguru jedoch hatte in diesem Augenblick eher weniger Lust auf ein Foto gehabt.
Er stand mit genervtem Gesichtsausdruck da und zeigte einen Mittelfinger Richtung Kamera.
Wenn er jetzt darüber nachdachte, hättet er vielleicht auch einfach lächeln sollen. Er seufzte und steckte das Bild in einen Bilderrahmen, den er mal dafür gekauft hatte, aber bis eben nie geschafft hatte es hineinzutun. Er sah das Bild noch einmal kurz an und platzierte es dann auf seinem Nachtisch.
Sein Nachtisch war auch nicht gerade der Ordentlichste. Es lagen halb leere Tablettenverpackungen, einige Pflaster, Taschentücher, Rasierklingen und noch einige andere Kleinigkeiten darauf. Neben den Tabletten standen einige leere Dosen Bier. Eins wiederum war noch halb voll und noch ein anderes war komplett gefüllt.
Er erinnerte sich daran, dass eine Bier am Tag zuvor aufgemacht zu haben, er es aber nichts geschafft hatte auszutrinken.
„Schade um das Bier." Sprach er zu sich selbst, nahm die Dose und kippte sie im Bad ins Waschbecken. Dann zerdrückte er sie und schmiss sie in den Mülleimer. Genau wie all die anderen leeren Flaschen in seinem Zimmer.
Dann packte er all seine Klamotten und schmiss sie kurzerhand in die Waschmaschine.
Als sein Zimmer wieder halbwegs bewohnbar aussah, schmiss er sich auf sein Bett und schloss seine müden Augen. Doch egal wie lange er es versuchte, er konnte nicht einschlafen.
Nach ein paar Minuten, die sich für ihn wie Stunden angefühlt hatten, blickte er auf seinen Nachttisch zu den Tabletten. Darunter Kopfschmerztabletten, Schmerztabletten, Antidepressiva und Doxylamin Tabletten.
Suguru griff nach den Doxylamin Tabletten, nahm sich eine heraus, griff sich eine Flasche Wasser und starrte die Tablette an. „Diese verfluchten Dinger..." Er nahm die kleine, weiße Tablette zusammen mit einem großen Schluck Wasser und schlucke sie hinter.
Dann stellte er alle Sachen wieder auf den Nachttisch und ließ sich erneut in sein Bett sinken. Er schloss die Augen und lauschte dem Ticken seines Weckers auf dem Nachttisch. Knapp eine halbe Stunde später zog es sein Bewusstsein immer und immer mehr in die Dunkelheit, bis er schließlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel.
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Suguru Getos cursed thoughts
ФанфикSuguru Geto bekommt immer mehr Zweifel daran, was richtig und was falsch ist. Ist es richtig, die Schwachen nicht Jujuzisten zu beschützen? Oder sollte man die Welt von ihnen befreien? Warum tut er das alles? Für was tut er das alles? Diese Gedanken...