Kapitel III

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„Verrate mir, auf welche Frauen du stehst."

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Suguru sah die blondhaarige Frau ausdruckslos an. „Wer bist du?" ‚Was ist das denn für eine? Kreuzt hier plötzlich auf und fragt mich auf was für Frauen ich stehe. Woher will sie überhaupt wissen, dass ich auf Frauen stehe?'

„Ich mag Mädels die jede Menge futtern!" Rief der braunhaarige Junge, welcher neben Suguru saß, sofort. „Nicht dein Ernst." ‚Das hat er nicht gesagt. Ich meine... wenn sie mehr essen oder kräftiger sind, ist ja okay. Aber warum verrät er ihr das einfach?' „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Sie ist kein schlechter Mensch. Glaub mir. Ich kann andere sehr gut einschätzen." Versicherte Yu dem Schwarzhaarigen, welcher ihn zuvor zweifelnd angesehen hatte.

„Das sagst du naiv während ich neben dir sitze." Murmelte der eben angesprochene und sah zur Seite. Man konnte förmlich die Fragezeichen über dem Kopf des braunhaarigen sehen. „Ja!" Antwortete er selbstsicher. Die Frau, die dieses Szenario ruhig beobachtet hatte, konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen. „Ich gehe dann mal." Gab Yu plötzlich von sich, erhob sich und verschwand dann auch schon mit einem kurzen Winken um die Ecke. Die nette, blonde Dame, welche sich mittlerweile neben Suguru gesetzt hatte, wank ihm bis er verschwunden war.

„Seine offene Art macht ihm sympathisch." Sprach sie lächelnd. „Jujuzisten sollten anderen mit mehr Misstrauen begegnen." „Ach. Das heißt also, du wirst mir nicht auf meine Fragen antworten?"

„Beantworte du mir erstmal eine Frage." Gab Suguru scharf von sich. „Wer genau bist du?" Stellte er die Frage und sah sie Frau musternd an. „Yuki Tsukumo. Jujuzistin vom Sonderrang." Stellte sie sich vor. „Sagt dir das zufällig etwas?" Fragte sie.

Der Schwarzhaarige sah sie etwas erstaunt an. „Ah. Ich habe von dir gehört." Gab er zu. „Man redet über mich? Erzähl mir mehr!" Verlangte sie mit einem Funkeln in den Augen und total aufgeregt. „Du bist diese nichtsnutzige Frau, die trotz ihres Ranges nie Aufträge annimmt und ständig im Ausland faulenzt." Gab Suguru kalt von sich. Das funkeln, welches vorher in den braunen Augen der blondhaarigen gewesen war, war fast augenblicklich verschwunden und sie sah ihren Gegenüber ungläubig an.

‚Das war wohl nicht das, was sie sich erhoffte zu hören.' „Ich hasse die Akademie." Seufzte Yuki und ließ sich nach hinten fallen. Der Schwarzhaarige seufzte. ‚Na toll. Jetzt schmollt sie auch noch.' Doch die blondhaarige Frau richtete sich wieder auf und lächelte. „War nur ein Joke. Aber es stimmt, dass mir die Regeln der Akademie für gewöhnlich zu wieder sind." Fing sie an.

„Die Leute hier behandeln letztendlich ausschließlich die Symptome. Ich hingegen will die Ursache behandeln." „Du willst die Ursache behandeln?" Fragte Suguru, um sich sicherzugehen, dass er sich nicht verhört hatte.

„Statt Fluchgeister zu jagen, will ich eine Welt erschaffen, in der Fluchgeister gar nicht erst auftreten." Fing sie an zu erklären. Suguru sah sie mit geweiteten Augen an. „Ein wenig Nachhilfe gefällig? Weißt du was Fluchgeister überhaupt sind?" Fragte sie ihn.

„Kreaturen die Gestalt annehmen, wenn sich die Fluchkraft ansammelt die von Menschen ausgeht." Antwortete Suguru, ohne mit der Wimper zu zucken. ‚Für wen hält sie mich? Das weiß doch jeder Jujuzist.' „Exzellente Antwort." Lobte Yuki Suguru.

„Folglich gibt es zwei Wege, um eine Welt ohne Fluchgeister zu erschaffen. 1. Man eliminiert die Fluchkraft der gesamten Menschheit. 2. Man ermöglicht es allen Menschen auf der Welt ihre Fluchkraft zu kontrollieren. Den ersten Weg hielt ich für ziemlich vielversprechend. Es gab sogar ein gutes Beispiel dafür."

„Von wem sprichst du?" Fragte Suguru. „Jemanden den du bestens kennst. Toji Senin." Der Schwarzhaarige weitete die Augen.

„Ich sah oft wie ein Bann des Himmels die Fluchkraft auf das Maß einer normalen Person reduziert. Doch er war der einzige Mensch auf der Welt, dessen Fluchkraft gänzlich verschwand. Aber er war noch in einer weiteren Hinsicht sehr interessant. Obwohl er keine Fluchkraft besaß, konnte er allein durch seine Sinne einzelne Fluchgeister erfassen. Indem er sich der Fluchkraft entsagte, zog sein Körper eine klare Grenze und verlieh ihm eine hohe Resistenz gegen Flüche. Er war ein Übermensch. Also schäme dich nicht für deine Niederlage. Ich wollte ihn genauer Untersuchen, aber er war dagegen. Sein Tod ist ein großer Verlust. Es gibt nicht viele Beispiele für einen Bann des Himmels, deshalb konzentriere ich mich nun auf den zweiten Ansatz. Allen Menschen zu ermöglichen ihre Fluchkraft zu kontrollieren. Schon gewusst? Jujuzisten gebären keine Flichgeister. Natürlich mit Ausnahme von Jujuzisten die nach dem Tod selbst zu welchen werden. Im Vergleich zu normalen Menschen entweicht Jujuzisten nur äußerst wenig Fluchkraft. Es variiert je nach Verbrauch der Technik und der persönlichen Kapazität. Der Hauptgrund ist der körpereigene Fluss. In dem Körper der Kujuzisten zirkuliert die Fluchkraft gut. Vereinfacht ausgedrückt: Wenn alle Menschen Jujuzisten wären, dann würden keine Flüche entstehen."

Während der Ansprache der blonden Frau passierte etwas im Kopf des Schwarzhaarigen...

Suguru Getos cursed thoughtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt