für Kapitel 1

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"Tanea!" Ich erschrak leicht und drehte mich zu meiner Freundin um.
''Ja?" Sie grinste mich dumm an. "Was ist, Jane?" Was hatte diese hellbraunhaarige Idiotin jetzt wieder im Kopf?

"Hast du später zufällig Zeit nach der Schule? Lass uns mal auf ein Date gehen – unter Girls!" Ich schnaubte leicht. Toll. Gerade heute, wo ich keine Zeit hatte, hat sie Zeit und will sich treffen. Ich dachte an die letzten Wochen zurück, in denen wir uns immer verabreden wollten, aber entweder konnte ich nicht oder sie.

"Ich kann nicht." murmelte ich genervt. "Musst du wieder auf deinen Hund aufpassen, während deine Mutter arbeitet?" Naja, sie hat es auf den Punkt gebracht.

"Leider ja... wie sonst auch. Es nervt mich so, dass der Hund noch nicht allein bleiben kann."
Jane sah mich an und nickte ein wenig. "Verständlich. Ständig zu Hause zu sitzen, nervt."
Ich drehte mich wieder um und widmete mich dem Unterricht.

Jane war meine allerbeste Freundin und fast meine einzige. Ich wusste, ich konnte ihr vertrauen, und sie war immer für mich da. Dazu hatten wir beide den gleichen Schaden. Sie hatte lange, hellbraune Haare und braune Augen. Sie war schlau und fast schon ein Nerd in der Schule, weil sie oft gute Noten schrieb – im Gegensatz zu mir. Aber naja, sie war ein toller Mensch.

Mein Blick huschte zur Uhr... 13:25. In fünf Minuten würden wir Schluss haben. Ich überlegte, ob ich auf dem Rückweg noch beim Bäcker vorbeigehen würde. Wenn meine Mutter wieder später arbeiten müsste, wäre etwas vom Bäcker später köstlich. Schon klingelte es, und ich packte sofort meine Tasche.

Auf dem Weg zum Bäcker redeten Jane und ich über verschiedene Dinge, zum Beispiel über unsere Lieblingsspiele.
"Du weißt, ich bin einfach süchtig nach diesem Game!" erklärte sie, während sie wild mit ihren Händen rum fuchtelte.

"Brawl Stars ist ein scheiß Game," sagte ich stumpf, obwohl ich wusste, dass sie mich mal mit ihrer Sucht angesteckt hatte und ich es auch lange durchgesuchtet hatte.
"Musst du gerade sagen!" zickte sie mich leicht an. Oh Mann, ihr Ernst?
"Hey, CoD ist besser als dieses komische Spiel," erklärte ich einfach.

"Du findest es doch sicher nur toll wegen Ghost," erwiderte sie mit einem spitzen Ton. Touché.
"Du stimmst mir doch zu, dass der Charakter einfach cool und, naja, auf eine Art... attraktiv ist, oder?"
Sie rollte lachend ihre Augen, aber ich wusste, dass sie mir zustimmte – Ghost war auf eine Art definitiv attraktiv.

Wir kamen beim Bäcker an, und ich schaute mir die verschiedenen Sachen an, die man kaufen konnte. Ich bemerkte Janes Blick auf mir und wusste, dass sie auch gerne etwas vom Bäcker hätte, aber kein Geld dabei hatte.

"Such dir was aus," sagte ich, und schon zeigte sie auf ein belegtes Brötchen, das sie haben wollte. Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen, und so ging ich näher zur Theke und sah die Frau dahinter freundlich lächeln.
"Hallo, ich hätte gern einmal ein belegtes Brötchen und ein Schokobrötchen," sagte ich.

Die Frau fing an, beides in verschiedene Tüten zu packen, und lächelte freundlich. "War’s das?"
Ich nickte. "Das wär's."
Die Frau tippte auf den Bildschirm neben ihr. "Das macht dann 3,88 €."

Ich gab ihr 4 € und nickte. "Passt so." sagte ich, während sie noch ein "Danke" hinterherschickte, und ich mit Jane aus dem Laden ging, die schon in ihr Brötchen gebissen hatte.
"Danke, Tan." murmelte sie mit vollem Mund. "Kein Problem. Wir geben ja immer mal wieder füreinander Geld aus."

Zuhause schloss ich die Tür auf und merkte, dass meine Mutter nicht im Haus war. Sie musste wohl vor ein paar Minuten losgegangen sein, da mein Hund noch nicht alleine bleiben konnte. Sie war gerade mal ein Jahr alt, und durch viele Termine und andere Verpflichtungen hatten wir es noch nicht geschafft, sie daran zu gewöhnen, allein zu bleiben. Ich schloss die rote, knarrende Tür hinter mir und ließ meinen Rucksack sanft zu Boden fallen. Ein schneller Blick auf den Esstisch, wo der lange Kalender meiner Mutter lag, den sie mal in der Apotheke umsonst bekommen hatte, verriet mir, dass sie bald Feierabend haben würde. Ich hörte tapsende Geräusche und sah zu meinem kleinen Hund. Sie war ein silberbrauner Yorkshire Terrier und hieß Bonnie. Sie war definitiv eine freche Diva.

Ich hockte mich zu ihr runter und streichelte sie hinter den Ohren. "Hey, meine kleine Hübsche." Bonnie sprang nur aufgeregt herum, wie immer, wenn ich länger von zu Hause weg gewesen war.

Ich ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank, der ein dampfendes Geräusch von sich gab. Mein Blick huschte schnell umher, und seufzend schloss ich die Tür wieder. "Mhm, nichts Interessantes drin... Vielleicht sollte ich mal in die Stadt gehen." Doch sofort fiel mir ein, dass ich ja etwas vom Bäcker mitgenommen hatte. Wie konnte ich das vergessen?

Ich sah zu meiner Tasche, an der Bonnie schon schnupperte, weil sie das Gebäck roch. Schmunzelnd lief ich zu meiner Tasche, holte mein Essen heraus und setzte mich aufs Sofa. Stimmt, heute war ja Freitag.

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Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Im nächsten wird es spannender, und ich werde auch eine Beschreibung meines Charakters geben. Danke fürs Lesen! ♡♡♡

Across the Distance (german [Militär])Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt