Narzissa's PoV

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„Mom!" ein Teil von mir wusste, dass er früher oder später in mein Büro stürmen würde. Ich sah also gelassen von den Arbeiten auf, die ich gerade korrigierte und zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er die Tür hinter sich ins Schloss warf.
„Es ist nicht genug, dass meine eigene Mutter hier unterrichtet, du verbietest mir auch noch nach Hause zu fahren?!"
„Was ärgert dich an der ersten Sache mehr, dass ich dich nicht bevorzuge, oder das ich deine sogenannten Freunde nachsitzen lasse, obwohl sie sich so stark bei mir einschleimen, dass man den Boden drei Wochen lang nicht mehr wischen müsste?!" konterte ich und noch bevor er Luft holen konnte, sprach ich weiter: „Ich weiß, dass du es nie mit bekommen hast, aber dein Vater und ich haben uns sehr, sehr oft gestritten. Und wenn ich sage gestritten, dann meine ich damit auch, dass Beleidigungen und Flüche flogen. Zwei unserer Hauselfen haben sogar hin und wieder etwas davon abbekommen. Ich habe hier angefangen, und uns ein neues Haus gekauft, damit du weg von deinem Vater kommst."
„Aber-"
„Aber was? Er schenkt dir alles, was du willst?!" er nickte und ich musste mich wirklich sehr stark zusammen reißen, nicht zu lachen.
„Er hat sich deine Liebe, oder zumindest deine Zuneigung erkauft. Er hat dem Team den neuesten Besen gekauft, noch bevor er offiziell vorgestellt wurde, damit man dich mit Handkuss ins Team lässt. Ich will damit nicht sagen, dass du schlecht bist, Schatz. Was Quidditch angeht, hast du meine Gene. Nur... eigentlich nicht als Sucher, und im zweiten jähr warst du definitiv noch nicht soweit. Was denkst du was passiert, wenn Lucius kommen und die Besen wieder einsammeln würde? Denkst du, sie würden dich im Team lassen?" er schwieg für einen Moment und sein Blick wurde etwas weicher.
„Er ist zurück, Draco. Und Hogwarts ist der sicherste Ort für dich." er sah mich wieder an und feixte: „Mom, nur weil Potter sagt, Voldemort sei zurück und hätte Diggory getötet, muss das nicht stimmen. Potter ist ein Idiot. Der Freund von Schlammblütern und-" der entsetzte Blick', den ich von ihm bekam, als ich seine Lippen versiegelte, glich fast dem Blick, den ich vor ein paar Jahren von Lucius bekam, als ich das selbe bei ihm gemacht habe. Absolut Goldwert, muss ich gestehen. Ich sollte das nicht über meinen eigenen Sohn denken, dass wusste ich selbst.
„Ich will dieses Wort niemals wieder aus deinem Mund hören, und glaub mir... die gebrochene Nase, die dir Ms Granger verpasst hat... hast du wirklich verdient, denn ich werde nicht die Hand gegen dich erheben. Was Mr Potter angeht... er sagt die Wahrheit. Das Ministerium will nur nicht, dass ihr das wisst, da hat Dumbledore vollkommen recht, und ich sag dir auch, warum ich dir verbiete nach Hause zu gehen." er sah mich wütend an und wollte etwas sagen, aber ich hielt den Zauber noch aufrecht, und sagte: „Meine Schwester ist aus Askaban ausgebrochen, und ich werde dieses verdammte Haus nicht mit zwei Todessern teilen. Was denkst du, was mit dir passieren könnte?!" ich löste den Zauber, nachdem ich seine Gedanken gehört hatte, die unglaublich laut waren und sagte: „Schatz, du bist 15 was denkst du, wie leicht du zu manipulieren bist."
„Dann lass ich mich eben nicht manipulieren."
„Du wolltest in Umbridge's Inquisitions... was auch immer, sie da geöffnet hat."
„Na ja, um extra Punkte zu bekommen." ich legte zwei Finger an die Brücke meiner Nase und in diesem Moment fiel mir eine Schülerin ein. Eine Schülerin, die mich... ehrlich gesagt, faszinierte. Sie war anders als ihre Mitschülerinnen, obwohl sie in Draco's Alter war. Zumindest schätzte ich sie auf 15. Maximal 16, aber sie war... anders.

„Was denkt Swan darüber?" fragte ich, und sah etwas, dass ich bei meinem Sohn noch nie gesehen hatte. Einen nachdenklichen Blick... einen ernsthaften Blick, und ich wusste, dass er in diesem Moment jeden Witz ignorieren würde.
„Warum fragst du?" schmunzelnd sagte ich: „Weil ich das Gefühl habe, dass ihr beide euch nahe steht." seine Wangen liefen rot an und er schüttelte vehement den Kopf, bevor er sagte, dass Swan eine sehr klare Meinung über Voldemort hatte, die mich ehrlich gesagt brennend interessierte.
„Mom..."
„Oh bitte, glaub mir... ich weiß, dass ihr nichts von einander wollt." sagte ich amüsiert schnaubend, besonders wenn ich ein paar Wochen zurück dachte.
„Also..." ich räusperte mich und erklärte ihm: „ja, wir bleiben den Sommer über hier im Schloss, weil ich nicht will, dass meine Schwester dich findet. Noch weniger will ich, dass dein Vater dich findet."
„Und wenn er einfach hier herkommt? Er ist im Schulrat."
„Nicht mehr." klärte ich ihn auf, beschloss aber, dass er nicht wissen musste, dass ich dafür verantwortlich war.
„Lucius hat keinen Zugang mehr zum Schloss."

Es folgte eine Stille, die ich zwar nur allzu gut kannte, die aber nach ein paar Minuten unangenehm wurde. Ich hörte seine Gedanken, was seine Freunde denken würden und bat ihn um einen Gefallen.
„Mach dir Gedanken darüber, ob es wirklich deine Freunde sind, oder ob sie dich nur mögen, weil wir Gold haben." und damit öffnete ich die Tür hinter ihm. Er sah mich noch einen Moment lang an, verließ mein Büro und gerade als ich die Tür schließen wollte, sah ich Swan vorbeilaufen, und rief sie in mein Büro.
„Ich muss zum Unterricht." sagte sie, und ließ die Tür geöffnet und sah mich direkt an. Jeder Schüler, der je in meinem Büro stehen musste, hatte einen gesenkten Blick, wagte nicht mich an zu sehen, und ließ meistens die Tür auf, um so schnell wie möglich wieder raus zu kommen. Sie stand vor mir, als könnte nicht mal ein Sturm, magisch oder nicht, sie zum wanken bringen. Ihre Krawatte war wie immer locker um den Hals gelegt, und es war mir ein Rätsel, wie sie so an Umbridge vorbei kam.
„Es dauert nicht lange, Ms Swan." sagte ich schließlich: „Ich möchte Sie nur daran erinnern, dass auch wenn Sie Vertrauensschülerin sind, ist der Aufenthalt in der verbotenen Abteilung mitten in der Nacht untersagt." sie hob eine Augenbraue und sah mich an, als würde sie nicht wissen wovon ich sprach, und das sagte sie mir auch, und aus Gründen, die ich nicht verstand... konnte ich nicht in ihren Geist eindringen. Sie war 15, und hatte eine unglaublich starke Barriere. Fast schon zu strak für ihr Alter...

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