41. Warum nicht wir?

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3 Stunden später ging ich nach Hause. Unter meinen Schuhen knarzte der neue weiße Schnee der tanzend vom Himmel fiel. Vor meinem Gesicht tauchten in regelmäßigen Abständen kleine Wolken auf, die durch meinen Atem an der kalten Luft entstanden. Die Kälte drang an meine frei liegende Haut und hinterließ dort eine Gänsehaut. Die eisigen Temperaturen ließen mich zittern, zwar könnte ich meinen Körper mit meiner Fähigkeit aufheizen, doch gerade jetzt war ich mit meinen Gedanken viel zu abgelenkt.

Ich sperrte die Tür von Chuuya's Wohnung auf, die inzwischen zu unserer gemeinsamen Wohnung geworden ist. Kaum war ich eingetreten, erschien ein orangener Schopf um die Ecke.

„Wie siehst du denn aus? Hast du dich als Schneemann getarnt?", fragte er mich belustigt.

Verwirrt sah ich in den Spiegel in der Garderobe. Er zeigte mein Erscheinungsbild. Mich selber, eingepackt in dicker Winterjacke, schwarzer Mütze und Schal, die aber nach dem nachhause weg mehr weiß als schwarz waren.

Nachdem ich ihn nicht geantwortet hatte kam er besorgt auf mich zu. Chuuya nahm meine Hände in seine. Er strich mit seinem warmen Daumen über meinen Handrücken. Sein prüfender Blick fiel direkt in meine Augen.

„Du bist eiskalt. Warum hast du denn deine Fähigkeit nicht benutzt?"

Wortlos zuckten meine Schultern in die Höhe.

„Schlimmen Tag gehabt?", fragte er mich weiter, doch wieder schaffte ich nicht mehr als mit den Schultern zu Zucken.

Chuuya drückte mich an sich. Sanft küsste er mich auf den Kopf und strich dabei über meine Wange.

„Ich lass dir erstmal eine heiße Wanne ein, solange mach ich das Essen fertig. Okay?"

Ohne Worte nickte ich. Ich ging ins Schlafzimmer um mir neue Sachen zu holen, während Chuuya im Badezimmer verschwand. Nachdem ich mir eine schwarze Jogginghose und einen blauen Hoodie geholt hatte, ging ich ins Badezimmer. Chuuya war nicht mehr da, doch das Wasser lief immer noch. Ich machte den Hahn zu und ließ mich in die heiße, voll gefüllte Wanne nieder.

Mit einem leisen seufzen schloss ich die Augen.

*Warum ist das nur so...warum machen wir nie was? Dazai und Aurelia machen dauernd was zusammen. Liebt Chuuya mich denn nicht?...Nein!...vollkommen ausgeschlossen...er liebt mich, das spüre ich...aber was ist es dann? Bin ich ihm zu peinlich?*

Eine gefühlte Ewigkeit drehten sich meine Gedanken im Kreis, doch eine Antwort bekam ich nicht.

„Kaya, es gibt essen!"

Ächzend hievte ich mich aus der Badewanne. Ich trocknete mich ab und zog meine Sachen an die ich mir zuvor zurechtgelegt hatte, dann lief ich ins Wohnzimmer. Chuuya hatte schon das Essen samt Rotwein und Gläser auf den Tisch gestellt. Am Esstisch setzte ich mich auf meinen Platz und nahm mir Essen.

„Was hast du denn?", fragte Chuuya besorgt als er mir zusah, wie ich bestimmt 5 Minuten wortlos in meinem Reis herumstocherte.

„Können wir mal essen gehen?"

„Schmeckt dir mein Essen nicht mehr?", sah er mich etwas traurig an, was ich aber doch etwas süß fand, dass er sich gleich so viele Gedanken machte.

„Doch", seufzte ich. „Aber wir haben noch nie sowas...wie soll ich sagen...etwas Pärchenmäßiges gemacht."

„Liegt vielleicht daran, dass ich zur Mafia gehöre. Mich brauchen nur die falschen Leute sehen und wir haben ein riesiges Problem. Ich will dich da nicht mit reinziehen", murmelte der Orangehaarige und aß weiter.

Ich dagegen nickte nur stumm und stocherte weiter im Reis herum wie ich es schon zuvor gemacht hatte.

*Damit wäre das Thema wohl erledigt*

Nach dem Essen ging ich direkt ins Bett.

„Bist du schon müde?"

Zwei starke Arme legten sich um meinen nackten Oberkörper, an dem nur noch mein BH haftete. Unter seinen Fingern kribbelte meine Haut.

Zaghaft nickte ich und warf langsam meinen Kopf in den Nacken. Chuuya's eisblaue Augen sahen mich besorgt an.

„Kuscheln?"

Wieder nickte ich wortlos. Kräftig drehte der Mafioso mich an der Schulter zu sich.

„Kaya, bitte rede mit mir."

Seine flehende Stimme stach in meinem pochenden Herzen. Leise seufzte ich und drückte mich an seinen Oberkörper.

„Schon gut. Ich war nur traurig, weil wir nie was zusammen außerhalb machen. Aber ich versteh schon was du damit sagen wolltest vorhin. Du hast recht und das weiß ich, tut mir leid, dass ich dir ein schlechtes Gefühl gegeben habe."

Schnell gab ich dem Orangehaarigen einen Kuss und löste mich von ihm. Im Schrank suchte ich schnell nach frischen Schlafsachen. Schnell zog ich mich um. Als ich mich umdrehte lag Chuuya mit hinter dem Kopf verschränkten Armen im Bett und starrte an die Decke. Ohne meine Augen von ihm zu nehmen legte ich mich zu ihm. Meinen Kopf auf seiner muskulösen, nackten Brust abgelegt und meinen Arm um ihn gelegt kuschelte ich mich an ihn. Normalerweise legte er jetzt immer seinen Arm ebenfalls um mich, gab mir einen Kuss und sagte mir wie sehr er mich liebte, doch heute kam nichts davon.

Leise seufzte er nach einiger Zeit. Ich war schon fast eingeschlafen, doch sein aufatmen ließ mich zusammen Zucken.

„Tut mir leid".

Sein warmer Atem traf auf meine nackte Haut an meinem Nacken.
Verwirrt sah ich zu ihm hoch.

„Warum entschuldigst du dich? Ich hab doch verstanden warum es nicht geht und es ist ok Chuuya"

„Nein, ist es nicht. Ich lass mir was einfallen und mach das wieder gut, versprochen."

Liebevoll küsste er mich und zog mich dabei dicht an sich.

„Du musst..."

„Aber ich will Kaya, Ich liebe dich, also lass mich mal machen."

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(894 Wörter)

Infinity ~Chuuya x OC~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt