Setting off into the unknown future

𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟒

𝐃𝐚𝐫𝐢𝐨

Seit dieser Nacht habe ich nicht geschlafen, wir suchen die beiden ununterbrochen. „Hermano, sie sind jetzt grad mal nur ein paar Stunden weg, wir finden die beiden." Versucht mich Antonio zu beruhigen. Er hat recht, sie sind gerade erst die paar Stunden weg, aber er weiß nicht wie schlau Liliana sein kann. Es kann sein, dass jemand von meinen Feinden oder ihr Vater sie hat. Ich habe gerade immer wieder Bilder im Kopf, wie meine Frau einfach mit meinem Auto weg fährt. Langsam schleicht sich plötzlich eine Idee in mein Kopf, mein Auto.

Wie dumm kann ein Mann sein? Ich suche wie ein Kind nach etwas, aber vergesse das mein Auto GPS hat. Das ist das erste, worauf ich kommen hätten müssen, wieso kam weder ich noch Javier oder die anderen auf die Idee. Ich jogge von der Küche in das Büro, wo Manuel sich befindet. „Manuel!" Rufe ich ihn befehlend. „Ja, Señor Hernández?" Erwidert er, ich gehe in die Tür rein. „Orte mein Auto." Befehle ich ihn, er sieht so aus als würde ihm auch auffallen das es so einfach sein konnte. Er macht sich an den pc und gibt schnell etwas ein, man hört nur noch seine Maus klicken und ein Schrei. Ein Schrei? Schnell hebe ich den Kopf und schaue aus der Tür. Gerade aus treffe ich meine Hermanos, die genauso aus ihren Büros stürmen wie ich.

„Habt ihr das auch gehört?" Frage ich sie etwas geschockt, sie nicken und wir laufen so schnell wie's geht die Treppen runter. Wir sehen unsere Hermana, die an der Haustür am Boden sitzt. Wir werden schneller und sehen Alesia etwas in der Hand halten, ich sehe die Tränen auf diesem Stück Papier abgebildet, die sie dort hinterlassen hat.

„Hermana was ist los?" Frage ich sie und hocke mich neben sie, alle meine Hermanos hocken sich in einem Kreis um sie. Eigentlich bin ich auf der Suche nach meiner Ehefrau, ich weiß aber haargenau das ich warten muss bis Manuel diesen verfickten Standort herausfindet, auch wenn wir GPS eingebaut haben müssen wir trotzdem lange suchen bis wir mein Auto finden. Ramon nimmt unsere Hermana in den Arm und sie weint noch mehr.

„Was ist das?" Frage ich sie und schaue weiter auf das Stück Papier, dass wahrscheinlich in dem Umschlag war, der am Boden liegt. Meine Hermana antwortet nicht und schluchzt nur. Ich nehme das Papier in die Hand, was sich als Brief rausstellt und lese ihn durch.

Liebe Alesia, du hast mir die letzten Wochen echt viel geholfen bei allem, du hast mich zum Lachen gebracht und mich getröstet wenn ich geweint habe. Deine Familie ist wirklich verrückt und vor allem dein Bruder Dario, mein Ehemann. Ich will das du weißt das ich dich wirklich als Schwester ansehe, die ich nie gehabt habe. Meine alte beste Freundin war ganz anders als du und das ist gut so, ich habe ihre Persönlichkeit irgendwann nicht mehr gemocht, weil sie mich ersetzt hat. Wieso ich dir diesen Brief schreibe, obwohl ich abgehauen bin? Ich weiß es selber nicht, aber ich weiß das ich niemals wieder zurückkommen werde und will mich hiermit von dir verabschieden Schwesterherz. Ich bin versteckt und weiß das Dario mich nicht wiederfinden wird. Was du aber deinem anderen Bruder sagen kannst, ist das ich gut auf Luisa aufpassen werde, ihr wird nichts passieren, das verspreche ich ihm. Ich lieb dich von ganzen Herzen und bin so dankbar das ich dich kennengelernt habe, ich hoffe das wir uns im nächsten Leben nochmal sehen werden. Deine „Hermana" Liliana.

Ich schlucke, dieser Text ist nicht wahr. Sie kann nicht so schnell weg sein, dass ist unmöglich. Ich brauche diesen fucking Standort, ich werde sie überall suchen bis ich sie finde. „Hermana, wann hast du diesen Brief bekommen?" Versuche ich sie zu fragen, bitte antworte mir obwohl du weinst. Javier reißt mir den Brief aus der Hand, ich denke er sieht mir an das ich es nicht toll finde, was dort drin steht.

„Gerade eben." Antwortet sie schluchzend, sie kann nicht innerhalb Stunden komplett weg sein. Nein das geht nicht. Ich raffe mich auf und will die Treppe hoch. „Señor Hernández, ich hab den Standort von ihrem Wagen." Gibt Manuel mir Bescheid und ich nicke. „Schicken sie ihn mir." Befehle ich ihm und schaue zu meinen Hermanos, sie blicken mich an und Javier liest diesen Brief noch. Er schaut hoch zu mir und ich erkenne Wut, ich weiß nicht auf wen er wütend ist aber er steht sofort auf. „Wir fahren jetzt zusammen zu deinem verdammten Wagen." Befehlt er drohend und reißt hinter sich die Tür auf. Ich gehe ihm nach und meine Hermanos kommen uns nach. „Fahren wir zusammen?" Hake ich nach, er nickt und ich setze mich auf den Fahrersitz, da meine Frau ja meinen geliebten Porsche genommen hat, muss ich jetzt mit meinem BMW M4 CSL fahren. Ich sehe aber, dass Antonio mit Aaron und Alejo seinen Porsche nimmt, also falls Liliana und Luisa abhauen sollten, haben wir eine Chance gegen sie.

Javier lässt sich auf dem Beifahrersitz nieder. Ramon und Mateo steigen hinten ein, Alesia sehe ich plötzlich auch einsteigen mit verheultem Gesicht. Ich starte schnell den Motor, der aufbrüllt, und öffne den Standort von Manuel, danach stelle ich mein Handy in die Halterung. Ich fahre so schnell wie es geht aus der Halle und gebe so viel Gas wie ich kann, ich habe nicht mal auf den Standort geschaut und höre nur dem Navi zu. „Sie ist nur wegen deiner Ehefrau abgehauen." Höre ich plötzlich Javier reden, ich hoffe seine und meine Frau sind sicher, ich könnte es mir niemals verzeihen, dass meine Frau weg ist und seine mit dazu wegen meiner Frau. Wieder bekomme ich Erinnerung vor Augen während ich durch die Straße brettere, ich bin wütend auf mich selbst, weshalb ich es alles auf der Straße rauslasse und zu viel Gas gebe.

Ich erkenne die Straßen, da ich vor ein paar Wochen jeden Tag stand. Diese Richtungen von Straßen gehen Richtung Lilianas Wohnung, bin ich dumm oder so? Natürlich da würde sie als erstes hinfahren. Wenn sie immer noch dort ist, wäre alles geklärt. Ich lege eine Vollbremsung hin, wir steigen schnell aus. Gerade als ich reinstürmen will mit Javier, zieht mich meine Hermana zurück, ich schaue sie böse an. Dort drin ist meine verdammte Frau, wieso hält sie uns auf? „Warte Hermano, schau mal." Sagt sie und deutet auf die Reifenspuren hin. Waren hier Menschen vor Liliana und Luisa? Sind die Spuren von meinem Porsche? Gehören diese Spuren zu den Autos meiner Feinde? Es stehen zu viele Fragen offen und mir wird keine beantwortet, was mich krank macht. So viele Stunden ohne meine Frau und ich bin kurz vorm Durchdrehen. Ich werde niemals es schaffen tagelang ohne sie zu sein, konzentrieren Dario.

Ich nicke und will die Tür eintreten. Mir fällt aber auf, dass diese angelehnt ist. Sehr komisch. Mateo und Antonio stehen direkt hinter mir und Javier, dahinter stehen noch meine anderen Hermanos. Ich gehe vorsichtig aber eilig mit Javier die Treppen hoch, sie quietschen. Stehen geblieben vor der alten Wohnungstür von meiner Frau, schaue ich hoch und wieder runter. „Irgendwas ist hier komisch." stellt Javier fest und ich stimme ihm zu. Die Tür hat schwarze Abdrücke. Ich öffne die Tür, sie ist nicht verschlossen und trete rein. Ich habe meine Ersatzwaffe draußen, weil meine liebe Frau meine Lieblingswaffe mitgenommen hat. Meine Hermanos rennen eilig an mir vorbei Richtung Küche und Wohnzimmer, während ich in das Schlafzimmer von Liliana gehe. Ich schaue mich um, es sieht alles relativ normal aus bis ich vor ihrem Bett stehe, es schaut etwas Eckiges raus. Ich beuge mich runter und hole es raus, eine kleine schwarze Box. Ich öffne sie und schaue ins Leere, irgendwas war dort drin, was Liliana bestimmt noch schnell geholt hat. Geld? Etwas Wichtiges für sie?

„Dario!" Ruft Javier mich und ich stehe mit der Box auf, ich laufe zu ihm. Er steht mit meinen Hermanos und Alesia vor dem Küchentisch, dann deutet er auf die beiden leeren Gläser drin, wo definitiv was zu trinken drin war. „Schau doch mal richtig hin." Motzt meine Hermana rum, ich blicke ein Stück unter die Gläser und sehe wieder einen Umschlag. „Hat ihn einer von euch aufgemacht?" Frage ich alle, jeder schüttelt den Kopf. Ich nehme den Umschlag und öffne ihn. Es fängt an mit: Hallöchen, mein geliebter Ehemann.