Ich schloss die Tür zum Haus von Julias Familie auf und ging hinein. Ich hatte den Flur kaum betreten, da stand Julia schon vor mir und motzte mich an: „Spinnst du jetzt eigentlich komplett, Colin?! Seid über einem Jahr heulst du mir die Ohren voll und jetzt hat Noah es endlich geschafft und was machst du?! Du, du..." Ich unterbrach sie verwundert: „Was habe ich bitte gemacht?" „Du hast Noah zurückgewiesen!" Ich schaute sie verwirrt an. „Ich? Ich hab mit Noah doch gar nicht mehr gesprochen seit seinem Anruf." „Er hat dir geschrieben.", sagte sie.
Jetzt war ich noch verwirrter. „Nein, hat er nicht. Wann?" „Vorhin." Ich zog immernoch total verwirrt mein Handy aus meiner Hosentasche und scrollte durch meine Chats.
Ich wunderte mich, so weit unten kann Noah doch gar nicht sein, es ist doch gerade mal 2 Wochen her, seit er mich angerufen hat.
Also scrollte ich wieder zurück und gebe Noahs Namen stattdessen in die Suchfunktion ein. Da ist er ja.
Julia, die die ganze Zeit mit auf meinen Handy Bildschirm geschaut hat, schaut mich fragen an: „Wieso hast du Noah archiviert?" „Hab ich eigentlich gar nicht, keine Ahnung." Ich klicke auf den Chat drauf. Tatsächlich, 3 Nachrichten von heute, eine von Noahs und zwei von meinem Handy.
Aber wie konnte das sein? Ich hatte doch gar keine Nachricht bekommen. Während ich Noahs Nachricht laß, begannen meine Finger zu zittern und mein Herz schlug immer schneller, ich kann es nicht fassen, aber hier stand es wirklich, Noah Temel ist in mich verliebt!
Ich viel Julia glücklich um den Hals. Nach kurzer Zeit löste ich mich wieder aus ihrer Umarmung. Ich scrollte den Chat weiter runter.
Nun konnte ich die Nachrichten die angeblich ich geschrieben hatte lesen. Als ich die Nachrichten laß, verschwand jegliche Freude aus meinem Gesicht. Ich schaute Julia leicht verzweifelt an: „Das hab ich nie geschrieben Julia!" Sie antwortete nachdenklich: „Aber wer dann?" Ich dachte fieberhaft nach, aber eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit. Ich sprach sie aus: „Alex!" Julia schaute mich fragend an. Ich erklärte ihr meine Theorie: „Es kann nur Alex geschrieben haben, schließlich waren wir den ganzen Tag zusammen unterwegs. Aber wieso macht der sowas?" „Vielleicht ist er immer noch in dich verliebt? Aber trotzdem, das ist mies asozial!" Ich nickte zustimmend.
Dann suchte ich Alex Nummer raus und rief ihn an. Ich musste das jetzt einfach wissen. Es klingelte 2mal, dann ging er ran. Er begrüßte mich freudig: „Hey, Colin, was gibt's?" Ich war wütend, deshalb kam ich direkt zur Sache. „Hast du die Nachricht an Noah geschrieben?!" Ich wartete kurz, aber von Alex kam nichts. Das war mir Antwort genug. Mein Ton wurde noch wütender: „Du spinnst doch, Alex! Ich hätte echt gedacht du wärst nett, aber da hab ich mich wohl getäuscht!"
Ich hörte ein leises Schluchzen am anderen Ende der Leitung. „Bitte, Colin, es tut mir so leid! Aber als ich die Nachricht gelesen habe, wurde ich total eifersüchtig, weißt du, ich liebe dich immer noch und ich hab gedacht, wenn Noah denkt du hast kein Interesse mehr, dann schreibt er dir vielleicht nicht mehr, du vergisst ihn und verliebst dich in mich."
Ich schüttelte enttäuscht den Kopf. „Alex, das geht so nicht, du kannst nicht einfach erwarten, dass ich wegen einer einzigen Nachricht von dir Noah vergesse und mich in dich verliebt. Das geht nicht! Du bist ein Kumpel, nicht mehr und das wird auch immer so bleiben." „Mhm.", Alex nickte beschämt und ein wenig traurig. Wir verabschiedeten uns und ich legte auf.
Ich schaute Julia in die Augen: „Ich muss zu Noah! Jetzt!" Julia schaute mich fragend an. „Und wie soll das gehen? Wir haben Schule." „Nein, morgen ist Feiertag." Sie strahlte mich begeistert an. „Dann auf nach Erfurt!", rief sie.
Ich schaute kurz nach, ob es noch einen einigermaßen bezahlbaren Zug gab, der nicht komplett ausgebucht war. Tatsächlich, ich fand einen, aber er fuhr schon in einer Stunde, das hieß wir mussten uns beeilen.
Ich ging zügig auf mein Zimmer, packte ein paar Sachen ein, rief Frau Schiller an und fragte sie, ob wir im Internat schlafen könnten, sie freute sich sehr von uns zu hören und meinte, ich könnte im Gästezimmer schlafen und Julia bei Chiara. Perfekt!
Ich lief mit meiner gepackten Tasche ins Wohnzimmer, Herr Sponer und Julia warteten schon, netterweise brachte er uns zum Bahnhof. Wir liefen nach unten und fuhren los.
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A little love and a lot of confusion
FanficHeyy, ich werde hier in den nächsten Tagen eine ff hochladen, die ich schon vor ein paar Monaten geschrieben habe und bereits auch auf Insta veröffentlicht habe. Die ff spielt quasi nach dem Colin nach Köln gegangen ist und auch nach dem Gespräch vo...