7. Message (nach Chapter 12 von NaD)

63 6 1
                                    


Hinweis: Das folgende Chapter kann jederzeit nach Kapitel 12 von Night and Day gelesen werden.

7. Message

- 16. April 2022 -

Er befand sich mit Junghyun irgendwo an einem der Strände Busans und spielte mit seinem älteren Bruder im Sand, als ihre Mutter sie zu rufen begann. Doch sie ignorierten sie, so wie er die Tatsache ignorierte, dass es schon ewig her war, dass er sich mit seiner Familie an diesen Strand begeben hatte - und das auch noch so komplett unbehelligt und ungestört. Niemand starrte, niemand tuschelte und niemand hatte ein Handy gezückt. Weder auffällig noch vermeintlich unauffällig, wie es die meisten taten. Einige waren da schmerzfreier als andere.

"Gooka, pass auf. Nicht draufstützen, du machst sie kaputt", rief sein Hyung ihm zu, während er zu ihm rüber schritt und den Turm der Burg, den sie zuvor mühselig aus einem Eimer gestaltet hatten und die er gerade demoliert hatte, wieder instand setzte.

Während Jonghyun das tat, wurde ihm bewusst, wie absurd es grundlegend war, dass sie hier Sandburgen bauten. Doch als Eomma auf der Bildfläche erschien, um ihn mit Sonnenmilch einzucremen - was er hasste - wurde ihm bewusst, wie klein er war. Und wie klein sein älterer Bruder war ... er war ... ein Kind.

Wieder rief Eomma ihn und er wurde von einem Sog erfasst, der ihn fortzog. Fort von seiner Familie, fort vom Strand und fort von den Händen seiner Mutter, die ihn seiner Proteste zum Trotz weiterhin einschmierte ...

... und plötzlich war da Blondie, die auf ihm hockte und ihre Hände über seinen Körper gleiten ließ. Quälend langsam und bedächtig, während sie sich an ihm rieb und ihm immer wieder tief in die Augen blickte. Mit diesen hellblauen Augen, die plötzlich so viel dunkler wirkten. Es war faszinierend. Er hatte noch nicht allzu oft Augen wie diese gesehen. Also in echt und demnach nicht künstlich durch Kontaktlinsen manipuliert oder in Film und Fernsehen

Gott, sie war schön. Das war ihm direkt aufgefallen, als er sie zuerst gesehen hatte. Und nein, das war nicht im Pool gewesen, sondern einige Stunden zuvor in der Lobby. Sie war an ihnen vorbei stolziert und hatte ihnen, anders als viele andere, keinerlei Beachtung geschenkt. Sie hätte nicht desinteressierter sein können, als sie sich mit einem "Excuse me" an dem Menschengrüppchen vorbei schob, das er, die Jungs und einige Staffmitglieder gebildet hatten, um auf die Aufzüge zuzusteuern.

Das war wahrscheinlich einer der Gründe gewesen, warum er nicht direkt die Kehrtwende gemacht hatte, als er sie im Pool sah. Wobei es ihm da eher darum gegangen war, dass sie scheinbar kein allzu großes Interesse an ihnen gezeigt hatte. Dass sie schön war, hatte dabei keine große Rolle gespielt. Leider war er dahingehend wie die meisten von ihnen abgestumpft. Sie begegneten einfach zu vielen überaus schönen Menschen - und die meisten von ihnen zeigten Interesse an ihnen. Sei es auf die eine oder andere Art und Weise. Und ja, das mochte schäbig klingen, aber wenn sich die Auswahl in den Dimensionen vergrößerte, wie es sich bei ihnen in den vergangenen Jahren getan hatte, veränderte das etwas. Vor allem was die eigenen Ansprüche anging.

Wie auch immer, jetzt war sie hier und hockte auf ihm. Das hatte durchaus seinen Reiz. Er mochte, wie sie ihn ansah und anfasste. Und wie sich ihr Körper aus seinem anfühlte. Außerdem mochte er es, wie sie ihn benutzte, um sich selbst-

Wieder rief jemand nach ihm. Doch dass es seine Mutter war, ergab keinen Sinn. Immerhin war sie nicht hier. Gott sei Dank war sie es nicht. Sie war offen und hatte ihn vor allem in sehr jungen Jahren bei reichlich fragwürdigen und beschämenden Dingen entdeckt, aber das hier würde dem Ganzen wahrscheinlich die Krone aufsetzen. Er nackt und Blondie auf ihm. Blondie, die sich gerade der Länge nach auf ihn gleiten ließ und ihm etwas zu raunte, während er nahezu jeden Zentimeter ihres Körpers auf seinem spüren konnte.

Day and Night - perspectivesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt