Die andere Seite der Dunkelheit

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POV: Lexi

Die Dunkelheit umhüllte mich wie eine schwere Decke, die mir den Atem raubte. Ich konnte kaum etwas sehen, nur die undeutlichen Schatten der Welt außerhalb meines kleinen Gefängnisses. Ein schwaches Licht fiel durch einen schmalen Spalt in der Wand, aber es half mir nicht viel, um zu verstehen, wo ich war oder was als Nächstes passieren würde.

Ich versuchte, ruhig zu bleiben, obwohl meine Gedanken wild umherwirbelten. *Wie bin ich hierher gekommen? Was soll ich tun?* Der Moment, in dem ich in das Auto gezogen wurde, hatte sich wie ein schlechter Traum angefühlt. Alles war so schnell gegangen, und ich hatte mich nicht wehren können.

Die erste Zeit in diesem Raum war die schlimmste. Die Stille war fast lauter als die Schreie in meinem Kopf. Ich versuchte, mich zu beruhigen, mich an die vertrauten Dinge zu erinnern - das Lachen meiner Eltern, die Wärme ihrer Umarmungen, die Sicherheit unseres Zuhauses. Aber diese Erinnerungen schienen so weit entfernt und unerreichbar wie ein Stern am Himmel.

Ich konnte die Zeit nicht richtig einschätzen. Es fühlte sich an, als ob Stunden oder Tage vergangen waren. Der Mann, der mich hierher gebracht hatte, kam ab und zu vorbei, immer mit einem ernsten Gesicht. Er sprach selten, und wenn doch, waren es nur kurze Sätze, die mich nur noch verwirrter machten.

*Warum bin ich hier? Was will er von mir?* Diese Fragen kreisten ständig in meinem Kopf, aber ich fand keine Antworten. Ich fühlte mich allein und verloren, ohne eine klare Vorstellung davon, wie ich aus dieser Situation herauskommen könnte.

Ich wollte schreien, wollte um Hilfe rufen, aber die Angst hielt mich zurück. Was, wenn er wütend würde? Was, wenn er mir noch mehr wehtun würde? Also hielt ich mich zurück, versuchte, mich so klein und unsichtbar wie möglich zu machen. Jede Bewegung, jeder Atemzug schien laut und offensichtlich in dieser düsteren Umgebung.

Als ich eines Tages eine kleine Menge Essen bekam, versuchte ich, so normal wie möglich zu wirken, auch wenn die Angst mich fast erstickte. Ich fragte mich, ob jemand draußen nach mir suchte, ob meine Eltern mich vermissten. *Können sie mich finden?* Diese Gedanken trösteten mich ein wenig, aber sie konnten die Realität nicht ändern.

Jede Begegnung mit dem Mann war eine Mischung aus Verwirrung und Furcht. Er war nie gewalttätig, aber sein Verhalten ließ mir immer wieder den Atem stocken. Die Gespräche, die wir führten, waren beunruhigend und oft unverständlich. Ich wusste nicht, was er wollte oder warum ich hier war, und das machte alles noch schlimmer.

*Ich muss einen Weg finden, hier rauszukommen.* Diese Gedanken waren mein einziger Anker, der mich vor dem Verzweifeln bewahrte. Ich versuchte, ruhig zu bleiben, alles im Auge zu behalten, jede Gelegenheit zu nutzen, die sich mir bot. Denn ich wusste, dass meine einzige Chance, aus diesem Albtraum herauszukommen, darin lag, einen klaren Kopf zu bewahren und die Hoffnung nicht aufzugeben.

Die Tage vergingen, und die Dunkelheit blieb. Doch in meinem Herzen behielt ich den kleinen Funken Hoffnung, dass eines Tages jemand kommen würde, um mich zu retten, um mich aus dieser grausamen Gefangenschaft zu befreien.

Verlorene Unschuld Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt