Die Art eines Auftritts

2 0 0
                                    

Der Club Noir war ein elitäres Etablisment, so sein Ruf, jedoch wirkte es auf den zweiten Blick viel mehr wie eine Anreihung von Möchtegerns, die sich in der Welt des Schnees einen Namen machen wollten. Denn wie heißt es so schön? Fressen oder Gefressen werden. Ob am Ende des Tages ein Gewinner mit einem neuen Leben den Club verlässt, oder ein Dummkopf, der seine Welt verloren hat...es ist alles offen, beginnt ein Spiel stehen die Werte auf NULL. Einmal eingestiegen sind alle gleich viel wert. Nur einer führt sich auf wie der verdammte König des Ladens. Er macht sich wohl einen Spaß daraus dieses schöne System zu zerstören, das den Grundbaustein unserer Zivilisation bildet. Und eins ist klar - heute Nacht muss ich die Gewinnerin sein, oder das wars. Genau aus diesem Grund saß ich seit über einer Stunde in der oberen Etage am Geländer des Clubs, ein seltsam eisig glitzerndes Getränk in der Hand, dass ich aber nicht anrühren würde. Zu viel stand heute auf dem Spiel. Er hatte mich bereits bemerkt, als er das Lokal betreten hatte. Ich musste mich bei seinem seltsamen Grinsen und der Geste, mit der er schwungvoll seinen Mantel über den Arm warf wirklich zusammenreißen diesem Mann nicht mal zu zeigen, dass er nicht der Mittelpunkt der Erde war. Ich hatte auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Hatte ihn genau studiert. Das bedeutete ihm alles nichts.

Er wartete.

Auf mich.

Dann will ich ihm diesen Wunsch doch erfüllen, oder etwa nicht? Langsam erhob ich mich. Der Stoff des langen enganliegenden goldenen Kleides, das ich trug, glitt an meinem Beinschlitz zur Seite. Jede Bewegung mit Bedacht. Man kann nie wissen, wo man seine Verehrer noch gebrauchen könnte. Neben mir waren noch andere Frauen im Club Noir, jedoch alle in den Winterfarben gekleidet. Doch heute WOLLTE ich auffallen. Es gehörte alles zu meinem Plan. Ich ging die große Treppe langsam herunter, meine Finger berührten nur zart das Mamorgeländer. Ein Mann zog einen Stuhl für mich zurecht, doch ich ignorierte ihn, mein Ziel im Auge. Er hatte nicht den Blick von mir gelassen, seit er mich in diesem Aufzug gesehen hatte. Meine Auftreten hatte zwei Gründe. Nummer eins: Ich zog Aufmerksamkeit auf mich. Niemand würde mich leicht verschwinden lassen können, ohne dass jemand es mitbekam. Nummer zwei: Ein optionaler Vorteil - Ablenkung meines Gegenübers. "Ich dachte dies wird ein privates Treffen, ohne viel Aufsehen...da muss ich mich wohl getäuscht haben...". Ich sah ihm unberührt in die Augen. "Kommen wir direkt zum Punkt, bitte. Ich werde ihr Spiel mitspielen, Sie dachten doch wohl nicht, dass ich da keine Vorkehrungen treffe, oder?" Er lachte leise, während er den Tisch umrundete, meine Hand nahm, und sie küsste. Pure Etikette natürlich. "Vorkehrungen?" flüsterte er, und seine Augen blitzten zu mir hoch. "So wie die, dass die gesamte männliche Bevölkerung meines Landes gerade daran denkt, wie es wäre dir dieses Kleid vom Körper zu reißen?" Meine Wangen wurden heiß. "Nein, natürlich nicht!", flüsterte ich in einem etwas irritierten Ton. Ich wollte ihn zwar ablenken, aber doch nicht gleich...nein...oder...was war es, was ich mir hierbei gedacht hatte? Sein Blick glitt über mich, jedoch viel mehr amüsiert als verführt. "Kommen wir zum Geschäft. Was spielst du?" Die Frage überraschte mich. "Wie, was spiele ich?" Er verdrehte die Augen. "Na so wich ich es gesagt habe: Poker, Roulette...? Irgendwas?" Oh. Nein. "Ich...spiele Mau...Mau?" Für einen Moment herrschte Stille zwischen uns. Dann brach Scaramouche in Gelächter aus. Aber etwas war anders an diesem Lachen. Es steckte nichts bösartiges dahinter. Als hätte ich ... einen Witz gemacht? "Du...-", er kam vor Lachen gar nicht zum atmen. "- du spielst MAU MAU???? hahahhahaha" Etwas weniger enthusiastisch als zuvor beschloss ich, meinen Stolz zu wahren, auch wenn mir gerade nicht danach zu mute war. "Hahahahaha das passt ja mal so überhaupt nicht zu dir, Kleines. Aber gut, dann spielen wir." "Jetzt?!" "Natürlich jetzt, das ist Teil unserer Verhandlung. Bist du bereit für die Bedingungen?" Ich nahm auf dem mit rotem Samt bezogenem Stuhl ihm gegenüber Platz. "Ich höre?" Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete mich. "Regel: Der Gewinner hat einen Wunsch frei. Egal was. Eine Information, ein Schloss, eine ganze Stadt. Ich schenke dir was du willst." Ich seufzte. Eines der obersten Gebote bei Verhandlungen: Freu dich nicht zu früh, oder du bereust es. "Und was wünschen SIE sich, eure HOHEIT?" Dieses Mal brachte es ihn nicht außer Kontrolle. Im Gegenteil, er lächelte. "Loyalität bis auf den Tod."

(PS: Ihr habt was anderes erwartet? Ich weiß genau woran ihr gedacht habt, schämt euch!!! In meiner Lemon-Fanfiction-Sammlung hab ich aber genau das umgesetzt, ehrlich gesagt auch meine Inspiration, diese einzelne Fanfiction zu schreiben....ich will diese Szene unbedingt noch einbauen!!! Also wer sich nicht spoilern lassen möchte - lasst die Finger davon! Eine solche Bitte ist jetzt aber einfach noch ein wenig zu ... früh ;) Author-Comment-Ende)

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: 9 hours ago ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

⛓♟Dark Game - Scaramouche x Reader♟⛓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt