Licht.
Viel zu helles Licht.
Ich hob den Kopf aus den Armen und blinzelte in die helle Sonne.
Ich brauchte einige Sekunden, um zu erkennen, wo ich mich befand.Doch dann bemerkte ich den aufgeklappten Laptop und wusste, dass ich mich an meinem Schreibtisch befand, und an ihm eingeschlafen sein muss.
Man, Wochenende hat so verdammt viele Vorteile.
Ich stand auf und verzog schmerzerfüllt das Gesicht, weil mein Rücken sich über sie unvorteilhafte Position beschwerte, in der ich geschlafen hatte. -Im sitzen an meinem Schreibtisch- Mein Nacken fühlte sich an, als würde etwas sehr, sehr schweres darauf lasten.
Alles drehte sich und grelle Farbpunkte tanzten vor meinen Augen.
Rücklings ließ ich mich auf mein Bett plumpsen.
Die weiche Matratze kam mir im Vergleich zu dem Stuhl auf einmal wie der luxuriöseste Komfort vor.
Uff, 10:55 Uhr, normalerweise stand ich früher auf.
Naja egal, Wochenende.
Nachdem ich mich angezogen hatte, begab ich mich nach unten in die Küche, wo ich auf meine Eltern traf.
Die beiden saßen nebeneinander am Esstisch.
Mein Dad bereits in Jeans und Hemd, meine Mom noch in Pyjama."Guten Morgen.", murmelte ich, während ich mich zu meinen Eltern an den Tisch gesellte.
"Guten Morgen, du bist aber früh wach!", scherzte mein Vater und kassierte einen entnervten Blick von seiner Tochter. Ich konnte meine Eltern schmunzelnde Blicke austauschen sehen und ich rollte die Augen.
Eltern..
"Und, wie war die Party? Was habt ihr überhaupt gefeiert?", fragte ich in den Raum, während ich mir übertrieben viele Cornflakes in meine Schüssel schüttete.
"Ein Freund deines Vaters hat eine eigene Firma gegründet, sie ist ziemlich erfolgreich und darauf gab es dann erstmal eine Feier.", erklärte meine Mutter.
Während sie mir genaueres über den Erfolg der Firma erzählte und dabei zahlreich von meinem Vater unterbrochen und korrigiert wurde, driftete ich ab. Immer wieder beneidete ich insgeheim meine Mom, um ihre dunklen, vollen Haare und die strahlend grünen Augen. Wenn auch ich selbst grüne Augen besaß, kam es mir so vor, als wären die meinen nicht so hübsch wie die meiner Mutter.
Grüne Augen.
Seine Augen.
Liams Augen faszinierten mich jedes Mal aufs neue und zogen mich in einen tiefen Bann, in dem ich mich verlor.
Micos Augen jedoch, ließen mich schauern, ich musste mich oft zusammenreißen, ihn nicht zu sehr anzustarren. Diese ungewöhnlich hellblauen, gleichermaßen kalten und warmen Augen machten mich wahnsinnig.
Was?!
Verwirrung staute sich in mir auf.
Warum dachte ich immer so automatisch an diese beiden Jungen? Empfand ich nicht etwas für Liam?
Oder etwa..?
Nein, nein, nein.
Ich verbannte den unaussprechlichen Gedanken in die Tiefen meines Hinterkopfes.
Dieser Junge war nicht gut für mich, er schaffte es, meine komplette Meinung zu ändern, mich davon zu überzeugen, dass die Schuld bei mir lag.
Und trotzdem war er so lustig, freundlich, klug und...Hör auf.
Du weißt, was du eigentlich verdienst, Sam., hätte Liam nun gesagt.
"Samantha? Was meinst du?", die Stimme meines Vaters durchbrach meine Gedankenmauer, die für einen Moment die Realität für mich abgeschirmt hatte.
" 'Tschuldigung, was?", fragte ich schuldbewusst.
Ich schob die tiefen Gedanken beiseite und begann, mich erneut mit meinen Eltern zu unterhalten.
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I lost myself
Novela JuvenilIch bin Samantha. 14 Jahre alt und mein Leben ist eigentlich normal. Nur wächst mir das ganze oft genug über den Kopf. Der ganze Schulstress, die Angst nicht dazu zu gehören und so weiter. Das alles wird als 'normal' abgestempelt, 'jeder muss da m...