War ... nicht der größte Wunsch seines Bruders ihn zu töten? Vielleicht war er auch die Rache leid und wollte doch lieber leben. Itachi hob den rechten Arm, war der Linke doch noch immer ... nicht zu gebrauchen und tat trotz der Schmerzmittel weh. Langsam führte er die Hand zu Sasukes Schulter und umfasste diese sanft. "Du bist ... nicht schwach ...", sprach er leise und versuchte sich zu einem Lächeln zu zwingen. Ihm war da gerade ... nicht nach. "Ist sie deine Freundin?"
Deutlich spürte Sasuke nun die Hand auf seiner Schulter, die Hand seines so verhassten Bruders. Aber warum konnte er ihn jetzt weder hassen noch töten? Die leisen Worte seitens Itachi ließen ihn erneut aufsehen, sah das aufgesetzte Lächeln in dessen Gesicht und schnaubte leicht. "Doch das bin ich, sonst hätte ich meine Rache dich zu töten nicht nachgegeben." Die nächste Frage ließ ihn geschockt dasitzen, seine Augen weiteten sich leicht und er schüttelte hastig den Kopf. "Sie ist nicht MEINE Freundin, sie ist nur eine gute Freundin. Nicht mehr aber auch nicht weniger", versuchte er klarzustellen und grummelte leicht.
"Ach so ..." Er nahm die Hand von seiner Schulter und seufzte. Jetzt wollte ihm auch nichts mehr einfallen, schweigen konnte Itachi eh am besten.
Die kargen Worte seines Bruders, damit hatte er schon gerechnet, aber über was sollten sie auch reden. Seine Frage würde er sicherlich immer noch nicht beantworteten, also fand er sich damit ab, weiterhin im Dunkeln zu tappen.
Eine Weile herrschte die Stille im Raum und Itachi blickte stur an die Decke. Vielleicht sollten sie den Kampf jetzt weiterführen? Dann könnte er wenigstens nicht wie ein Feigling abhauen und stellte sich seinem Schicksal. Sasuke sagte aber, dass er ihn nicht umbringen konnte, warum nicht? "Warum solche Hemmungen?"
Sasuke zuckte unter den Worten leicht zusammen, sah auf und direkt auf seinen Bruder, welcher ruhig im Bett lag. "Das hab ich dir doch gesagt, ich kann es einfach nicht. Ich weiß doch selbst nicht warum!", knötterte er leise.
Itachis Lippen kräuselten sich leicht zu einem bitteren Lächeln. Also konnte Sasuke es nicht. Also hasste er ihn nicht genug oder was war der Grund? Ihre Beziehung zueinander war so weder etwas Ganzes noch etwas Halbes. Wie gewollt aber nicht gekonnt. "Sasuke ...", fing er leise an und seufzte. "Vermisst du Mutter und Vater?!"
Bei den Worten Vater und Mutter zuckte er erneut zusammen, sah Itachi ernst dabei an und nickte leicht. "Du nicht, sonst hättest du sie nicht umgebracht. Ich weiß nicht, was dich dazu bewegt hat, ich will es auch gar nicht mehr wissen. Ich würde es vermutlich auch gar nicht verstehen", erklärte Sasuke leise und schluckte erneut.
Was sollte Itachi darauf erwidern? Er sagte einfach einen Moment lang nicht ... "Auch gut, dann verrate ich es dir nicht ...", wisperte er erschöpft und schloss die Augen.
"Wie bitte? Das kannst du nicht machen!", murrte Sasuke leise, setzte sich auf den Rand des Bettes und schaute auf mürrisch seinen Bruder.
Itachi bemerkte die leichte Gewichtsverlagerung auf seiner Matratze und öffnete die Augen erneut. "Auf einmal willst du es wissen?"
Sasuke nickte auf diese Frage hin, sah Itachi bittend an und griff nach dessen Hand. "Sag es mir einfach, ich möchte es gern verstehen", kam es leise und zögerlich über seine Lippen.
Etwas verwirrt sah Itachi auf seine Hand, schluckte hörbar. Sasukes Hände fühlten sich ungewöhnlich warm an. Einen Moment herrschte noch Schweigen, suchte der Ältere nach einem geeigneten Anfang. "Ich ..." Er stoppte, schien nach der richtigen Formulierung zu suchen. Ihm wollte nichts einfallen. Seufzend griff er sich ins Haar und knurrte. "Ich ... hatte Angst vor diesem Moment ...", gestand er leise wispernd und blickte zur Seite.
Angst ... Itachi hatte Angst? Das konnte und wollte Sasuke nicht glauben, lachte deswegen spöttisch auf. "Du und Angst haben, sicher doch. Logisch, ganz klar ... Itachi du bist ein Clanmörder und ich kauf dir diese Angst einfach nicht ab. Dafür bist du zu gerissen."
Auch wenn man es ihm nicht ansah, Sasukes Worte taten weh. Itachi verzog keine Miene und blickte zu seinem Bruder. "Dann wirst du meine Erklärung für eine hinterhältige Ausrede halten", wisperte er tonlos und seufzte leise. Er griff das Handgelenk des Jüngeren und blickte ihm in die Augen. "Ich wollte ... frei sein ..."
Sasuke hielt den Atem an, als Itachi sein Handgelenk umfasste, hörte ihm aber dennoch zu. Frei sein, er wollte frei sein? Warum, er hatte doch alles gehabt! Wunderbare Eltern, ein Zuhause und ihn als kleinen Bruder. Warum also wollte er frei sein? "Warum wolltest du frei sein, was stimmte denn nicht in der anschaulichen und heilen Welt?", verlangte der Jüngere zu wissen.
"Anschauliche und heile Welt!", sagte Itachi spottend und er sah seinen Bruder aus funkelnden Augen an. Ein recht verzweifeltes Grinsen legte sich auf seine Lippen. "Hast du ne Ahnung ...", wisperte er erschöpft und schloss die Augen.
Das Funkeln in Itachis Augen, das verzweifelte Grinsen in seinem Gesicht, alles Anzeichen, dass etwas nicht stimmen konnte! "Dann erklär es mir endlich!", bat er ihn deshalb erneut, umfasste dabei seine Hand und hielt diese fest in der Seinigen.
Itachi schüttelte nur schwach den Kopf und drehte sich etwas. Die ganze Zeit auf den Rücken liegen tat schon weh. "Nicht heute ..." Er war müde und ausgelaugt. Dieses Thema zerrte zusätzlich an seinen Nerven. "Ich wollte frei sein ..."
Sich ergebend, nickte Sasuke leicht mit dem Kopf, ließ Itachi dann in Ruhe und hörte seinen wiederholten Worten zu. "Schön, dann lass ich dich jetzt in Ruhe und geh nach Hause", sprach er leise, stand von seinem Stuhl auf und wendete sich zum Gehen ab.
"Du lebst da immer noch?!", kam es erstaunt von Itachi, als er den Rücken seines Bruders musterte. Wenn er zurückdachte, wurde ihm schlecht. Wie hielt es Sasuke denn dort aus?
Sasuke drehte sich nochmal zu Itachi um, sah diesen gelangweilt an. "Irgendwo muss ich doch wohnen und so kann ich wenigstens meiner Familie nahe sein", begründete er sein Wohnverhalten und seufzte auf. Es war klar, dass Itachi das nicht verstehen würde, er hatte sie ihm immerhin alle weggenommen und ausradiert.
"Sasuke ...", sprach der Ältere geschockt und richtete sich auf. Er konnte es nicht zulassen, dass dieser zurück zu diesem Friedhof ging. Doch warum sollte er den Kleinen aufhalten? "Hm ... geh noch nicht ... ", wisperte er leise und sah zu seinem jüngeren Bruder.
Erstaunt, dass er nicht gehen sollte, sah Sasuke erneut seinen Bruder an. Sah, dass auch er ihn ansah. "Ich kann nicht immer hierbleiben, ich habe auch noch Verpflichtungen. Kakashi wartet sicherlich schon und mit Naruto wollte ich auch noch in die Nudelbar gehen. Tsunade will sicherlich auch noch irgendwas von mir hören und Ino ... ja Ino ... ach keine Ahnung", schimpfte er leise vor sich hin, setzte sich dabei wieder auf den Stuhl.
In Gedanken atmete Itachi gerade erleichtert aus. "... wer ist Ino?", fragte er vorsichtig nach und befürchtete schon, dass sein Bruder doch schon eine Freundin hatte.
"Ino ist ein Mädchen, mit der ich in einer Klasse war, außerdem ist sie Sakuras beste Freundin und ausgesprochen nett. Das war sie nicht immer, anfangs war sie recht nervig, na ja Mädchen eben", zuckte Sasuke mit den Schultern, beantwortete so die Frage seines Bruders.
Dieser sah aus, als ob er sich gleich übergeben müsste. Wie weit war sein Bruder eigentlich schon? Er war 18 Jahre alt und tastete sich an das Erwachsen werden ran. Das war doch gut ..., oder? "Ah ..." Reflexartig packte sich Itachi an den Arm und knurrte auf, als sich der ihm bekannte Schmerz durch diesen zog. Es schien so, als ob die Schmerzmittel aufhörten, zu wirken.
"Hast du wieder Schmerzen?", wollte Sasuke bei der Reaktion seines Bruders wissen, stand schon auf und wollte Sakura holen.
"Nein ... ist okay ...", sagte er keuchend und biss die Zähne zusammen, legte sich wieder vorsichtig hin. Er kannte solch nervigen körperlichen Schmerz kaum noch. Früher war Itachi kaum verletzt worden, jedenfalls nicht körperlich. "... ist das Fenster auf?"
"Fenster? Ja sicher ist es auf, warum fragst du? Willst du etwa abhauen?", fragte Sasuke scharf nach, hörte die Alarmglocken in sich schellen und sah seinen Bruder ernst an.
Itachi seufzte und verkniff es sich gerade noch so die Augen zu verdrehen. Dann zog er kommentarlos die Decke höher. Wie sollte er in seinem Zustand bitte abhauen? Nun ja, nicht das er es nicht versucht hätte.
"Ich gehe jetzt, aber vorher soll Sakura noch mal nach deinem Arm sehen", meinte Sasuke nur, als er Itachis Verhalten sah, stand auch endlich wieder auf und ging ohne zu warten zur Tür. Fast lautlos öffnete er sie, trat raus in den Flur und suchte nach der Rosahaarigen.
Itachi nickte und sah seinem Bruder kurz hinterher. Sein Blick wanderte verstohlen zum Fenster. Nein, er sollte es lassen, denn wenn er sich fangen lassen würde, wäre das ganze doch recht peinlich.
Wenig später kam Sakura in das Krankenzimmer, lächelte Itachi freundlich an und schritt zu seinem Bett. "Wie geht es dir? Sasuke meinte, dass du Schmerzen im Arm hast", sprach sie weiter, hatte sogar schon eine Spritze dabei und zog diese schon auf.
Dem Uchiha wanderte gerade die rechte Augenbraue bis hin zum Haaransatz, als er die Spritze sah. Dieses Mädchen machte ihm irgendwie ... ein ungutes Bauchgefühl. Er erwiderte trotzdem nichts auf ihre Frage und blickte zum Fenster.
"Stur und rede faul wie Sasuke früher", schüttelte die Rosahaarige ihren Kopf, wollte gerade die Spritze setzen, als Naruto die Tür aufriss. Sakura wirbelte herum zu dem blonden Ninja, sah ihn wütend an. "Kannst du nicht anklopfen?" "Ähm ... eigentlich such ich nur Sasuke", lächelte der Blonde schief, schloss dann aber wieder die Tür und ließ die beiden alleine. Kopfschüttelnd wand sich das junge Mädchen wieder Itachi zu, setzte diesem endlich die Spritze und lächelte erneut.
Itachi blickte Naruto noch etwas verwirrt hinterher und bemerkte nicht einmal, wie die Nadel in seine blasse Haut stach. Was wollte der von seinem Bruder? Es bahnte sich Schlimmes an. Stand sein Brüderchen etwa ... nein ... nein, das tat dieser nicht. Das war sicher nur ein ganz normaler Freund, ein Kumpel.
"Ich muss mich für Naruto entschuldigen, aber er ist heute etwas sprunghaft, hat nachher noch eine Verabredung mit einem Mädchen. Scheinbar will er deswegen deinen Bruder noch etwas fragen", kicherte Sakura leise, legte aber dann die Spritze weg und wechselte Itachis Verbände.
Der Ältere atmete erleichtert aus und schloss die Augen. Na Gott sei Dank ... der Blonde hatte ein Date und wollte seinen Bruder nur etwas fragen. Moment, wieso ging dieser dann zu Sasuke? Der durfte doch nicht so viel Erfahrung haben, oder doch?
Sakura legte den alten blutgetränkten Verband zur Seite, brachte einen neuen an und lächelte weiterhin vor sich hin."Ich glaube aber nicht, das Sasuke ihm helfen kann, immerhin hatte er selbst nie ein Date, hat nie Zeit oder Lust dazu. Er trainiert lieber mit Kakashi", nuschelte sie leise und traurig vor sich hin, ehe sie seufzte und sich vom Bett entfernte.
Itachi sah so aus, als ob es ihn nicht interessieren würde, in Gedanken lobte er das Plappermaul des Mädchens. Jetzt wollte sie wohl gehen. "Warte ..."
Sakura drehte sich nach Itachis Worten zu ihm um, sah ihn fragend an. "Was ist, hast du noch Schmerzen?", wollte sie von dem Älteren wissen, kam dabei langsam wieder näher.
Er schüttelte nur den Kopf und blickte zum Fenster ... "Das Fenster ...", sagte er ruhig und hoffte, dass wenigstens sie ihn verstehen würde.
Sakura sah das offene Fenster, nickte kurz und schritt hin, um es zu verschließen und die Gardine zuzuschieben. "Ist sonst noch etwas?", wollte sie freundlich wissen, sah Itachi im Halbdunklen an und sah erst jetzt, wie ähnlich er seinem Bruder war.
Dieser schüttelte den Kopf und blickte zur Decke. "Nein ... doch ..." Er blickte sie an und winkte sie zu sich. "... tust du mir einen Gefallen?"
Sakura hob fragend die Augenbraue, sah Itachi weiterhin an. "Und um welchen Gefallen handelt es sich dabei?", wollte sie von ihm wissen, verschränkte dabei die Arme vor der Brust.
Er blickte zu ihr hoch und schwieg einen Moment bedächtig. "Geh mit Sasuke aus ...", sagte er stumpf und schloss dann die Augen.
Sakuras Augen weiteten sich, sie sah Itachi fassungslos an. Bitte was sollte sie machen, mit Sasuke ausgehen? Ja, aber wieso bat Itachi sie um diesen Gefallen? Sie verstand nicht, nickte ihm aber dann doch zu. "Ich versuch es, nur ob er das mitmacht, kann ich nicht versprechen."
Itachi seufzte und drehte sich etwas. "... Du bist doch ein kluges Mädchen ... ich denke nicht, dass es ihm gut bekommen würde, wenn er heute nach Hause geht ...", sprach er ruhig und unterdrückte ein Gähnen. Sein Bruder musste emotional total aufgewühlt sein. "Lad ihn zum Essen ein, er braucht Gesellschaft." Er hätte ja noch bitte gesagt, aber das war nicht seine Art.
Sakura hörte Itachi weiterhin zu, hörte aus seinen Worten heraus, dass er sich scheinbar doch seine Gedanken über seinen Bruder machte. Warum war ihr jedoch schleierhaft, doch stimmte sie zu. "Ich werde sehen, was sich machen lässt und zur Not frage ich Ino oder Lee, da die beiden schon Dates hatten und wissen wie man da vorgeht", lächelte sie nun wieder frohen Mutes.
Itachi machte die Augen auf und sah etwas skeptisch drein. Warum zur Hölle machte sie nicht ihr eigenes Ding? "Mh ... okay ..." Dann machte er wieder die Augen zu und ruhte sich ein wenig aus.
"Ich lasse dich dann mal alleine", verabschiedete sich die Rosahaarige leise von Itachi, öffnete die Tür und trat raus in den Flur. Wie zum Geier sollte sie Sasuke zum Essen einladen, sie wusste nur zu genau, das dieser mehr als schwer zu knacken war. Noch einmal seufzte sie auf, ging ihren Weg und machte für heute Feierabend.
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Vergiftet ✔
FanfictionNachdem Itachi im Kampf gegen seinen Bruder schwer verletzt wird, beschließt Kakashi kurzerhand, diesen nach Konoha bringen zu lassen. Nicht nur Sasuke hat damit ein Problem, sondern auch Sakura. Einzig Naruto scheint Mitleid zu haben und kümmert si...