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❌️TW - gewalt, sv❌️

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Die Wochen vergingen, und Marec
fühlte sich immer mehr wie ein Geist in
seiner eigenen Welt. Seit dem gespräch mit Juli, zogen sich die sechs etwas
zurück. So wie er es wollte. So wie er Juli darum gebeten hatte. Irgendwo bereute er es aber er wusste das es das beste gewesen war, für sie alle.

Seine Eltern wurden noch schlimmer, noch strenger als er es für möglich gehalten hatte. Es gab keinen Tag an denen er nicht irgendwo an seinem Körper weitere Verletzungen vor fand.

Seine Freunde bemerkten, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Es war nicht nur das ständige Ausweichen. Es waren die kleinen Dinge - die schnellen Blicke, die er vermied, und die Anzeichen von Verletzungen, die er
Sorgsam zu verbergen versuchte. Juli und die anderen sahen die blauen Flecken, die über seine Haut schimmerten, oft unabsichtlich enthüllt durch zu enge T-Shirts oder unbeabsichtigte Bewegungen.
Marec war sich bewusst, dass sie ihm auf der Hut waren, doch das kümmerte ihn nicht wirklich. Es war besser so wie es jetzt war.  Die Distanz, die sie zwischen sich und
ihm schufen, war eine Art Schutz - für
sie und für ihn. Aber vor allem für sie.

In den stillen Nächten, wenn er im Dunkeln lag und über seine Gedanken nachgrübelte, wurde ihm immer wieder schmerzlich bewusst, dass er in Juli mehr als nur einen Freund sah und das je öfter er darüber nach dachte. Juli war für ihn die Freiheit, nach der er sich sehnte. Doch er wusste, dass die Hoffnung, die in ihm glühte, nur eine Illusion war. Die Gedanken daran, was seine Eltern mit ihm anstellten, waren immer Allgegenwärtig. Die Möglichkeit einer arrangierten Hochzeit mit einer
„anständigen" Partnerin war für Marec das pure grauen. Das Bild einer scheinwarenden glücklichen Familie, war das Gegenteil von dem, was er wollte. Doch seine Eltern hatten ihre Vorstellungen, und Marec war ein Teil ihres Plans. Das Wissen um seine Zwangslage machte ihn wütend und hilflos zugleich.

Eines Abends, als Marec wieder ein mal regungslos auf seinem Bett saß, die Hände zu Fäusten geballt, während der Raum um ihn herum in beängstigender Stille verharrte. Da kamm es auf einmal wie eine unaufhaltsam welle. Alles. Die gedämpften Stimmen seiner Eltern, die durch die geschlossene Tür drangen, schienen wie ein stetiger Tropfen auf einem bereits überfüllten Becher zu fallen. Ihr Urteilen, ihre endlosen Forderungen, hallten immer wieder in seinem Kopf wider. "Du wirst nicht scheitern. Du wirst uns nicht blamieren. Du bist nutzlos, wenn du nicht perfekt bist."

Die Luft in seinem Zimmer fühlte sich plötzlich zu schwer an, als könnte er sie nicht mehr atmen. Sein Herz begann zu rasen, und eine Welle der Verzweiflung und Wut stieg in ihm auf, unerträglich, unaufhaltsam.

Mit einem kehligen Schrei sprang Marec vom Bett auf und stürzte zur Wand. Seine Faust knallte hart gegen das kalte Mauerwerk, einmal, zweimal – der dumpfe Schmerz durchfuhr seinen Arm, aber es war nichts im Vergleich zu dem Chaos in seinem Kopf. Er schlug wieder zu, bis seine Knöchel bluteten, doch es reichte nicht. Es reichte nie.

"Warum reicht es nie?!" brüllte er in die Leere, seine Stimme heiser, fast fremd. Tränen stiegen ihm in die Augen, aber er wischte sie wütend weg, als hätte er Angst, dass sie ihn schwach machen könnten. Schwächer als er eh schon war.

Er griff nach dem ersten Gegenstand, der ihm in die Finger kam – eine alte Lampe auf seinem Nachttisch. Mit einem lauten Krachen landete sie gegen die Wand, die Scherben regneten zu Boden. Doch der Lärm schien nur einen Bruchteil der Erleichterung zu bringen, nach der er sich sehnte.

Sein Blick irrte ziellos durch den Raum, bis er den Spiegel am anderen Ende erfasste. Der Junge, der ihn von der anderen Seite anstarrte, war ihm fremd. Mit einem tiefen, verzweifelten Schrei warf Marec seine faust gegen den Spiegel, der unter der Wucht zersplitterte. Die Splitter fielen auf den Boden, doch Marec sah sie kaum. Er stand schwer atmend da, seine Brust hob und senkte sich schnell, während Blut von seinen Knöcheln auf den Boden tropfte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 20 hours ago ⏰

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I'm go live, are you coming? (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt