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Der Jüngere blinzelte, erst einmal, dann zwei mal und dann ganz oft. So als würde er versuchen heraus zu finden ob die letzten Minuten wirklich passiert waren.

Doch der Fakt das er immer noch mitten im weg stand und auf den Fleck starte auf dem Juli einige Minuten zuvor noch gestanden hatte, genauso wie auch das kribbeln auf seiner Stirn und dieses warm wohlige Glücks Gefühl in seinem Bauch, sollten eigentlich Beweis genug sein wie real das ganzen gerade eigentlich war. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Trotz der Angst die in ihm herrschte und der Schmerzen die er am ganzen körper trug war er Glücklich...er war teil ihrer Familie...er hatte Menschen die an ihn glaubten...Menschen denen er wichtig war...

Er stand noch eine Gefühlte Ewigkeit einfach nur da und war in seinen gedanken versunken bis er sich schluss endlich doch auf den weg nach hause machte. Er wollte sein weniges Glück das er anscheinend besaß nicht Herausfordern. Seine Gedanken waren auf dem ganzen Weg nachhause bei dem grau-grün äugigen. Es war auch unmöglich nicht an ihn zu denken. Aber hey, wer konnte es ihm schon übel nehmen....abgesehen von seinen Eltern natürlich.

Nach weiteren 15 minuten kam er zu Hause an. Er schloss die Tür hinter sich und atmete tief durch. Er war allein, auf der einen Seite gute, auf der anderen eher schlecht. Die Stille drückte wie ein schwerer Stein auf sein Herz. Seine Eltern waren nicht da - sie hatten ein weiteres ihrer gesellschaftlichen Events. Marec war oft auf solche Veranstaltungen, immer darauf bedacht, den perfekten Sohn zu spielen, der niemals aufmuckte.

Er war froh heute nicht mit gemusst zu haben. Seine Eltern hätten ihn aber auch nie mit so offensichtlichen Verletzungen mit gezehrt. Was würden den bitte die anderen aus dem höheren stand sagen? Nein darauf konnten seine Eltern getrost verzichten.

So konnte Marec stattdessen an den Ort, an dem er sich etwas sicherer fühlte. Seinen Atelier. Das war der einzige raum im ganzen Haus wo er träumen konnte zwar auch nur bedingt aber immer hin. Tatsächlich auch das einzige Hobby das seine Eltern zu liesen. Er krammte seine Utensilien heraus und fing an seine Fantasie freien lauf zu lassen. Hier konnte er wenigstens für einen Moment die Fassade ablegen und seine wahre Leidenschaft leben - das Zeichnen.

Er nahm einen Stift und begann die ersten Linien zu ziehen. Die Linien flossen, und mit jeder Bewegung fühlte er sich freier. Er entblätterte seine innere Wildheit auf dem Papier und ließ die Farben für sich sprechen. In seinen Zeichnungen war er nicht der kontrollierte Sohn, der immer brav und folgsam sein musste. Hier war er Marec, der Künstler, der träumte, der lebte, Zeichnen war etwas das ihm schon immer im Blut lag, natürlich bedarf es auch sehr sehr sehr viel Übung aber es war einfach ein Teil von ihm. Er würde damit gerne etwas in seine Zukunft anfangen. Vielleicht im form von Ausstellung. Vielleicht aber auch als Tattoowirer? Aber er wusste das dies nur ein weiterer Traum bleiben würde. Die Firma war seine Zukunft das wusste er. Da gegen konnte er nichts machen. So sehr er es auch hasste.

Die Freude über die Zeit für sich und seinen Zeichnungen war nur von kurzer Dauer. Das Geräusch der Haustür, die aufschwang, schnitt durch seine Gedanken wie ein Messer. Marec wusste, dass sie zurück waren. Die Zeit der Flucht war vorbei, und die Dunkelheit kehrte zurück. Er war gezwungen, die Stifte wegzulegen und die Maske aufzusetzen.

Seine Eltern traten ein, und sofort spürte er die Veränderung in der Luft. „Wo warst du heute! Die Angestellten meinten du bist eine stunde zu spät zu hause gewesen!" knurrte sein Vater, und Marec konnte den kalten Blick spüren, der ihn durchbohrte.

„Ich....ich war nur spazieren....", murmelte Marec und vermied den Blick.

„SPAZIEREN? Ist das deine Art, die Zeit zu verschwenden? Du weißt, dass du dich auf dein Studium vorbereiten solltest!"

I'm go live, are you coming? (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt