Kapitel 1

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„Vater!! Vater, bitte hör mir zu!!" Meine Stimme zitterte, als ich versuchte, zu ihm durchzudringen, aber sein Blick war kalt und unerbittlich.

„Dir zuhören??" Er stieß ein bitteres Lachen aus, doch es klang mehr nach einem Schrei. „Ich habe dir oft genug zugehört, Naruto. Jedes Mal habe ich deine Ausreden, deine Lügen ertragen und über sie hinweggesehen. Aber jetzt ist Schluss. Es gibt Grenzen, und du hast sie überschritten!!" Seine Stimme bebte vor Zorn, lauter, als ich ihn je gehört hatte. Sein ganzer Körper schien vor Wut zu zittern, seine Hände zu Fäusten geballt.

Ich fühlte, wie mir der Boden unter den Füßen wegzogen wurde. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, und die Erkenntnis, dass er mir nicht glauben würde, zerriss mich innerlich. Meine Augen suchten nach einem Funken Mitgefühl bei meiner Mutter. Doch sie saß reglos da, den Blick auf den Boden gerichtet, als hätte sie sich in eine andere Welt zurückgezogen. In ihren Armen lag mein Bruder, zusammengesunken, als wäre die Welt um ihn herum zerbrochen. Tränen liefen stumm über sein Gesicht, und in seinem Ausdruck lag eine tiefe, unheilbare Traurigkeit.

„Mutter... bitte...", flüsterte ich, doch sie reagierte nicht. Sie war meine letzte Hoffnung gewesen, doch auch sie hatte sich von mir abgewandt. Tief in meinem Inneren versuchte ich, ihr das nicht übel zu nehmen. Aber es gelang mir nicht. Wie konnte sie mich so alleine lassen?? Diese Mischung aus Wut und Schmerz brodelte in mir, machte es schwer, klar zu denken. Sie glaubten mir einfach nicht.

„Warum hört ihr mir nicht zu?? Ich würde Kurama niemals verletzen, das müsst ihr doch wissen!! Dieser Typ war es, der mich geküsst hat!! Ich habe nichts—"

„Sei still!!" Die Worte meines Vaters schnitten wie ein Messer durch die Luft. „Ich kann nicht fassen, zu welchem Menschen du geworden bist." Sein Blick durchbohrte mich. „Hast du eine Ahnung, wie viele Herzen du bereits gebrochen hast?? Du spielst mit anderen, und wenn sie dir langweilig werden, wirfst du sie weg wie Abfall!!"

Seine Worte trafen mich härter, als ich erwartet hatte. Ein Schluchzen brach aus mir heraus, meine Augen brannten, als sich die Tränen sammelten. Ich flehte ihn stumm an, mit seinen Anschuldigungen aufzuhören, mir doch wenigstens die Chance zu geben, mich zu erklären.

Er hatte nämlich den Falschen, ich wollte Kurama nur vor ihn beschützen!! Doch das Einzige, was ich in seinem Gesicht sehen konnte, war pure Enttäuschung.

„Langsam glaube ich, dass du gar nicht fähig bist, jemanden zu lieben – außer dich selbst."

Dieser Satz schnitt tiefer als alles zuvor. Es war nicht mehr die Wut in seiner Stimme, die mich traf, sondern die tiefe Enttäuschung, die sein Gesicht zeichnete. Mein Körper zuckte zusammen, als hätte er mir eine physische Wunde zugefügt. Plötzlich fühlte ich mich klein, hilflos, als würde mir die Luft zum Atmen fehlen.

„Das stimmt nicht...", flüsterte ich, doch meine Stimme klang hohl, als würde sie in dem endlosen Raum zwischen uns verhallen.

Mein Vater lachte darauf nur kalt, in einer schneidenden, spöttischen Ton, der durch den Raum hallte. Ohne Vorwarnung packte er mich grob am Arm und zerrte mich auf die Füße.

Erschrocken starrte ich in sein Gesicht. Für einen kurzen Moment sah ich Erstaunen in seinen Augen, als hätte ihn seine eigene Reaktion überrascht. Doch das verblasste schnell. Seine Miene verhärtete sich, und in seinen eisblauen Augen lag plötzlich eine entschlossene Kälte, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Er beugte sich zu mir herab, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. „Ich verbanne dich aus dem Himmel," sagte er mit einer Stimme, die so kalt war wie der Winter selbst.

Mir stockte der Atem. Ich wusste nicht, wer lauter nach Luft schnappte – ich oder meine Mutter. Die Worte trafen mich wie ein Schlag in den Magen. Übelkeit stieg in mir auf, und meine Beine begannen unkontrolliert zu zittern. Es war, als würde die Welt um mich herum plötzlich stillstehen, als hätte er mit diesen wenigen Worten alles zerstört, was ich gekannt hatte.

Wings of ExileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt