Ich stand mitten in der Küche und hatte das Gefühl, in einem Albtraum gefangen zu sein. Vor mir lag ein Haufen Erdbeeren, die ich schneiden sollte. Einfach, oder?? Denkste. Die Hälfte der Erdbeeren die ich zerstückelt hatte, waren entweder zu groß, zu klein oder völlig zermatscht worden. Meine Hände waren klebrig, die Arbeitsfläche ein einziges Schlachtfeld aus Saft und Fruchtstücken. Ich starrte das Messer in meiner Hand an und spürte, wie die Frustration in mir hochkochte.
„Warum muss ich das überhaupt machen?? Ich bin der verdammter Kronprinz," murmelte ich genervt vor mich hin, während ich eine weitere Erdbeere unsauber zerteilte. „Sowas hab ich im Himmel nie machen müssen."
Jedes Mal, wenn ich es versuchte, schien es, als würde die Frucht mir absichtlich widersprechen. Zuerst hatte ich sie zerquetscht, weil ich zu viel Druck ausgeübt hatte. Dann war sie mir aus den Fingern gerutscht, als ich vorsichtiger sein wollte. Und jetzt?? Jetzt sah es aus, als hätte ich nichts anderes als matschige rote Fetzen vor mir.
Mikoto, die bis jetzt ruhig geblieben war, beobachtete mich weiterhin geduldig. „Naruto, du musst sanfter mit den Erdbeeren umgehen. Sie sind empfindlich," erklärte sie mit dieser sanften Stimme, als ob das eine Selbstverständlichkeit wäre.
„Ja, ja, ich weiß," knurrte ich genervt. Das Messer hielt ich immer noch viel zu fest, fast so, als würde ich die Erdbeeren bestrafen wollen. Es wäre so viel einfacher wenn ich einfach meine Magie benutzen würde, dann wäre diese ganze Sache in einer Sekunde erledigt, aber dank meines Vaters kann ich das nicht!! Ich war extrem verbittert und versuchte meine Ungeduld zu verbergen.
Gerade als Mikoto wieder ansetzen wollte, mir zu zeigen, wie es richtig geht, flog plötzlich die Küchentür auf. Fugaku stürmte herein, sein Gesicht war angespannt, die Schritte schwer und bestimmt. Ich hielt inne, das Messer noch in der Hand, während Mikoto sich überrascht zu ihm umdrehte.
„Mikoto, ich muss mit dir reden," sagte Fugaku knapp, seine Stimme war deutlich drängender als sonst.
„Jetzt?? Mitten im Backen??" Mikoto klang zögernd. Sie sah auf die Erdbeeren, dann zu mir. „Kann es nicht warten??"
„Nein, es ist sehr...wichtig," entgegnete Fugaku mit einem kurzen Blick zu mir. Sein Ton machte klar, dass es nicht Diskussion stand.
Mikoto sah nun auch zu mir und ihre Mine wurde ernst „Ich komme. Naruto, mach einfach weiter. Ich bin gleich zurück." dann verließ sie mit schnellen Schritten den Raum und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
Ich runzelte verwirrt die Stirn. Was war das denn bitte gewesen?? Egal was sie gerade besprachen, es ging doch sicher um mich, aber diesmal habe ich definitiv nichts falsch gemacht, ich war sogar äußerst freundlich zu ihnen gewesen.
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Mikoto hatte sowas von gelogen, aus dem „Gleich zurück," war schon eine halbe Stunde geworden, in der ich völlig überfordert in dieser verdammten Küche stand. Die Erdbeeren vor mir sahen schlimmer aus als vorher, und ich hatte längst die Lust verloren. Ich war kein Erdbeer-Schneider, kein Küchengehilfe. Das war unter meiner Würde. Ich verabscheute mein elendes Menschenleben und diese dummen Erdbeeren!!
Irgendwann legte ich das Messer ab und starrte nur noch frustriert auf das Chaos, das ich angerichtet hatte. „Das ist lächerlich," murmelte ich verärgert und schob das Schneidebrett mit den Resten zur Seite. „Ich bin der Kronprinz, Verdammt nochmal, kein Koch."
Als Mikoto endlich wieder in die Küche kam, war ihr Mine sehr ernst und sie wirkte abwesend. Sie versuchte offensichtlich, so zu tun, als wäre alles in Ordnung, doch ich konnte sehen, dass irgendwas sie beschäftigte. Was auch immer Fugaku wollte, es hatte sie aus der Fassung gebracht. Aber sie setzte dieses typische freundliches Gesicht auf und tat so, als wäre nichts gewesen.
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Wings of Exile
FanfictionNaruto, der Kronprinz des Himmels, steht vor der größten Prüfung seines Lebens. Zu Unrecht beschuldigt, seinen jüngeren Bruder den Freund verführen zu wollen, wird er von seinem eigenen Vater, dem mächtigen Himmelskönig, zur Strafe auf die Erde verb...