Taehyung POV
Eine drückende Stille herrschte in dem SUV, während Jimins Fahrer uns durch die Straßen von Seoul fuhr.
Seit Jimin und Yoongi von der Clubtoilette zurück gekehrt waren, waren sie irgendwie merkwürdig.
Mein bester Freund war zwar davor schon angespannt gewesen, doch jetzt...
Zuerst dachte ich, es hänge mit seinen Eltern zusammen, doch je länger ich darüber nachdachte, verfestigte sich die Vermutung, dass es viel mehr mit dem zu tun hatte, was dort zwischen ihm und Yoongi passiert war.
Sie hatten sich geküsst, um ihrem Fake-Date, mit dem Jimin seinen Eltern eins auswischen hatte wollen, die richtige Authentizität zu geben.
Jimin sprach nicht wirklich darüber, aber ich wusste, dass Yoongi, in den letzten Tagen immer vor seinem Tanzstudio gewartet hatte, um ihn anschließend sicher nach Hause zu begleiten. Außerdem entging mir die Art nicht, mit der Yoongi meinen besten Freund ansah.
Jimin, welcher in Sachen Beziehung und Sex über wesentlich mehr Erfahrung verfügte als ich, musste diese Blicke ebenfalls bemerkt haben. Doch aus irgendeinem Grund ging er nicht darauf ein. Dabei erwischte ich ihn immer wieder dabei, wie er, wenn er in Gedanken war, Yoongi die gleichen Blicke zu warf.
Diese unsichtbare Grenze, die vorher zwischen ihnen gestanden hatte, hatten sie nun mit diesem Kuss überschritten.
Ich kannte meinen besten Freund nun lange genug, um zu merken, wenn er innerlich aufgewühlt war, auch wenn es nach außen hin nicht den Anschein hatte.
Seit wir das Seven verlassen hatten, schien Jimin Yoongis Blick wehemend ausweichen zu wollen. Yoongi hatte einige Minuten gebraucht, um Jimin in dem Club ausfindig zu machen. Ob es wirklich daran lag, dass er ihn nicht gleich gefunden hatte? Oder hatte es etwas mit ihren zerknitterten Klamotten und leicht schwitzigen Haaren zu tun gehabt?
Jungkook hatte ähnlich ausgesehen, als ich ihn zum kommen gebracht hatte...
"Sie können uns hier raus lassen" sprach Jimin schließlich den Fahrer an.
Dieser nickte bestätigend und fuhr rechts ran, um uns abzusetzen.
"Die letzten Meter gehen wir zu Fuß" erklärte Jimin, als er meinen fragenden Blick sah.
Stumm gingen wir nebeneinander her.
Während Jungkook die ganze Zeit meine Hand hielt, ging Jimin mit dem größtmöglichen Abstand zu Yoongi, als hätte er gerade zu Angst vor seiner Nähe.
Nach ein paar Minuten, ging Jimin zielstrebig auf eins der Wohnhäuser zu und zog einen Schlüssel aus seiner Hosentasche.
Zögerlich sahen wir uns in der Wohnung um, nachdem wir Jimin hinein gefolgt waren.
"Wer wohnt hier?" fragte Jungkook.
"Das Haus gehört meinen Eltern. Sie hatten es eigentlich immer verkaufen wollen..."
Immernoch mit fragendem Gesichtsausdruck, sah Junkook Jimin an.
"Meine Eltern kommen schon lange nicht mehr her, es steht schon eine ganze Weile leer" sagte Jimin und reichte Jungkook den Schlüssel. "Du kannst hier bleiben, wenn du einen Rückzugsort brauchst. Aber bitte erkläre, was los ist"
Gerührt über Jimins Geste, schluckte Jungkook.
Mein bester Freund hatte Jungkook nie richtig gemocht und war ihm gegenüber immer misstrauisch gewesen. Dass er das hier für ihn tat, ohne Jungkooks Beweggründe für sein Verhalten der letzten Tage zu kennen, war ein großes Entgegenkommen.
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Mångata - The reflection of the moon on the water
FanfictionAls Jeon Jungkook, einer der berüchtigten Badboys der Busan High, wieder einmal in eine Schlägerei gerät und erwischt wird, brummt ihm der Schuldirektor zur Strafe bis zum Ende des Schuljahres Nachsitzen auf. Dass der coole Biker die Stunden ausgere...