~ K A P I T E L 18 ~

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Taehyung POV

"Taehyung, hast du etwa hier geschlafen?!" drang die ungläubige Stimme von Ivelle an mein Ohr und ließ mich müde die Augen aufschlagen.

"Mhh, was?" fragte ich verpeilt, rieb mir müde durchs Gesicht und blinzelte angestrengt gegen das helle Licht, welches mich blendete.

"Ob du tatsächlich die ganze Nacht hier warst?" wiederholte sie schmunzelnd ihre Frage.

"Ähm... sieht so aus" und sah mich verlegen auf meinem Schreibtisch um, auf dem zich verschiedene Zeichnungen verstreut lagen, an denen ich gestern Abend noch ausgiebig gearbeitet hatte, bis ich irgendwann völlig übermüdet eingeschlafen war.

Ivelle Corner, mein Boss, war eine unglaublich tolle Frau.

Ich hatte wahnsinniges Glück gehabt, dass sie auf mich Aufmerksamkeit geworden war und mich unter ihre Fittiche genommen hat. Ihre Agentur förderte junge Künstler wie mich und wenn man Glück hatte, schaffte man irgendwann den großen Sprung und füllte große Galerien und Ausstellungen mit seinen Werken.

Dank ihr waren schon viele Künstler berühmt geworden.

Ich war meinem großen Traum nie so nah gewesen, wie jetzt.

Die Zusammenarbeit mit Ivelle hätte nicht angenehmer sein können.

Sie war eine der Wenigen, die nicht nur das Geld sah, was man verdienen konnte, sondern sie achtete auf das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter und Künstler.

"Okay... du gehst erstmal nach Hause und nimmst dir zwei Tage frei" sagte sie.

Überrascht weitete ich die Augen "Aber ich wollte noch so viel vorbereiten..."

"Du hast die letzten Tage schon genug getan, um den Sponsor von dir zu überzeugen" sagte sie und lächelte mich warm an, als sie näher trat. "Außerdem... bin ich sicher, dass diese Zeichnungen ihn zusätzlich sprachlos machen werden" und warf einen Blick auf meine Skizzen.

Verlegen über ihr ehrlich gemeintes Kompliment, kratzte ich mich am Hinterkopf.

"Danke Ivelle"

"Außerdem könnte ich wetten, dass du immer noch nicht alle Umzugskartons ausgepackt hast" neckte sie mich und trieb mir damit die Hitze in die Wangen, weil sie damit genau ins Schwarze getroffen hatte.

Seit meinem Umzug nach New York waren nun bereits ein paar Wochen vergangen und trotzdem hatte ich es noch nicht geschafft, alles auszupacken und mich vollends in meinem Appartment einzurichten. Direkt einen Tag nach meiner Ankunft hatte ich mich bereits in die Arbeit gestürzt.

Denn die Arbeit war das einzige, was mich davon abhielt, an Korea zu denken und was ich dort zurück gelassen hatte.






Ich beschloss, mir auf dem Weg zu meinem Apartment, noch einen Coffee-to-go aus dem Coffeeshop um die Ecke zu holen.

Eigentlich mochte ich keinen Kaffee, aber er war bei dem wenigen Schlaf, den ich die letzten Tage gehabt hatte, schnell zu meinem besten Freund geworden.

Abgesehen von Jimin natürlich.

Wie als wäre es Gedankenübertragung gewesen, klingelte mein Handy, als ich der netten Dame hinter dem Tresen meinen Bestellwunsch mitteilte, bevor ich das Gespräch breit grinsend an nahm.

"Hey Hollywood!" begrüßte ich meinen besten Freund.

"Hey Taetae!"

"Wie ich den Medien entnommen habe, hat euer Stück neue Rekordzahlen, was die Besucheranzahl angeht, aufgestellt" und grinste, da ich Jimins stolzen Gesichtsausdruck bildlich vor mir sehen konnte.

Mångata - The reflection of the moon on the water Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt