Kapitel 3

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Hellowri miteinander,
ich hoffe euch wird das 3. Kapitel gefallen
Ich bin über jede Verbesserungsvorschläge dankbar.
Eure Diloş 🐣

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31. März 2024

Die Tage vergingen wie im Flug, und es passierte nichts Aufregendes mehr. Barış hatte sich seit seiner letzten Nachricht nicht mehr gemeldet. Ich likte immer wieder seine Beiträge, aber sonst geschah nichts. Kein Wunder – er kam aus Rize, und die Rizelis können bekanntlich gerne stur sein. Doch es interessierte mich inzwischen kaum noch. Morgen würde ich meine Arbeit in der neuen Einrichtung beginnen, und ich war aufgeregt. Wie würden sie mich wohl empfangen? Wie würden die neuen Kolleginnen zu mir sein?

Ich zog mir etwas Warmes an und machte mich auf den Weg zu einem Spaziergang Richtung Fındıklı Parkı, um einen schwarzen Tee zu trinken.
Der Kontakt zu meiner Familie war mir wichtig, und ich teilte alles mit ihnen. Besonders meine Nichte und meine drei Neffen fehlten mir sehr, aber auch meine Geschwister und Eltern. Obwohl ich noch nicht einmal mit der Arbeit angefangen hatte, dachte ich schon an meinen ersten Urlaub nach Deutschland. Ich musste bei dem Gedanken schmunzeln.

Gemächlich schlenderte ich durch die Gassen, bis ich den Park erreichte. Die frische Luft und der Sonnenuntergang waren genau das, was ich brauchte. Ich spazierte entlang des Hafens, auf und ab, und genoss es einfach, zu gehen. Meine Gedanken kreisten, bis plötzlich eine vertraute Stimme meinen Namen rief.
Vor mir stand Barış. Für einen Moment war ich wie versteinert.
„Was treibt dich hierher?" fragte er. Ich wandte den Blick aufs Meer. „Ich wollte ein bisschen spazieren gehen und den Sonnenuntergang genießen." Barış schloss sich mir mit seinem Hund Pablo an. „Das machst du wohl seit deiner Ankunft hier", sagte er mit einem Lächeln. Ich grinste leicht. „Ich bin gern allein – solange Aylin mich nicht ständig herumschleppt."

Es fühlte sich seltsam an, mit ihm zu reden. Niemals hätte ich gedacht, dass ich einmal mit Barış ein Gespräch führen würde.
„Du erwähnst Aylin oft. Ist sie deine Kindheitsfreundin?" fragte er neugierig.
Ich zuckte mit den Schultern. „Nein, wir kennen uns erst seit knapp zwei Jahren. Wir haben uns im Internet kennengelernt, und so ist eine Freundschaft entstanden. Sie ist wie eine Schwester für mich."

Ich kniete mich zu Pablo hinunter und streichelte ihn.
„Aha, verstehe." Barış kniete sich ebenfalls nieder, und für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke. Verlegen schaute ich sofort weg.
„Und schüchtern bist du auch", bemerkte er. Was erwartete er eigentlich? Dass ich ihm direkt in die Arme fallen würde?
„Ja, das bin ich wirklich", erwiderte ich trocken.

Wir gingen nebeneinander am Hafen entlang, während die kühle Brise mir gut tat und mich ein wenig beruhigte. Die Aufregung wegen des morgigen Tages ließ jedoch nicht nach, und ein leichtes Unbehagen machte sich in meinem Magen breit. Was, wenn es nicht klappen würde? Was sollte ich dann tun?

„Warum lebst du nicht in einer anderen Stadt in der Türkei? Warum ausgerechnet Istanbul?" fragte Barış plötzlich. Diese Frage traf mich unerwartet. Tief in mir sehnte ich mich immer noch nach Sinan, aber ich wollte meinem Leben neue Farbe geben.
„Sagen wir einfach, es gibt persönliche Gründe", antwortete ich ausweichend.
Barış nickte verständnisvoll. „Also ist deine große Liebe irgendwo in dieser Stadt, und du bist ihretwegen hier", stellte er fest.
Warum musste er immer so direkt sein? „Barış, lassen wir das Thema jetzt bitte", sagte ich mit leicht genervtem Ton.

Nach einer Weile setzten wir uns mit zwei Bechern Çay auf eine Bank und genossen den Ausblick auf die untergehende Sonne. Die frische Luft tat mir gut, und Pablo bellte immer wieder vorbeigehende Passanten an. Jedes Mal musste ich mir das Lachen verkneifen.
„Findest du nicht, dass Pablo dich mit seinem Bellen in Schwierigkeiten bringen könnte? Was, wenn du dadurch erkannt wirst?" fragte ich neckend.
Barış sah mich an und lächelte. „Soll ich mich etwa in meinem Haus verstecken und nie wieder mit einer Frau sprechen? Wovor sollte ich Angst haben? Ich will doch auch mein Leben leben."
Er hatte recht. Alle Berühmtheiten hatten auf ihre Weise mit den Medien zu kämpfen.

Im Schatten der Sehnsucht - Die Suche nach der wahren LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt