Kapitel 8

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Hellowri miteinander

last 1 bevor es wirklich spannender wird :D, ich verspreche es euch.

Übrigens der Sinan aus der Story, ähnelt dem Sinan aus Yali Capkini :D, was für ein Zufall.

über Kommentare und likes wurde ich mich sehr freuen

eure Dilos


Sinan war nicht mehr der Mann, in den ich einst unsterblich verliebt war – das dachte ich zumindest bis vorhin. Jetzt widerte er mich nur noch an. Es schmerzte zu wissen, dass er von Anfang an nur auf Rache aus war. Warum konnte er es nicht einfach sein lassen? War sein Ego so gekränkt, weil ich ihn angezeigt hatte? Hatte er wirklich geglaubt, ich würde mir das gefallen lassen? Ich wollte doch nur, dass er mich in Ruhe lässt. Aber dass er gleich zwei Frauen in Angst versetzte? Ich hatte mich in ihm getäuscht, in dem Mann, für den ich durchs Feuer gegangen wäre und am Anfang alles in Kauf genommen hatte. Ich hatte mich gegen meine Familie gestellt, die von Anfang an gegen ihn war, und gesagt, er sei ein guter Mensch.

Als die Beziehung in die Brüche ging, war meine jüngere Schwester die erste, die sich am liebsten Henna auf die Hände geschmiert hätte. Meine Familie war immer für mich da. Schon von klein auf hatte ich ein gutes Verhältnis zu meinen Schwestern und meinem Bruder. Wir neckten uns gegenseitig. Im Laufe der Jahre fand ich auch den Draht zu meinen Eltern wieder. Der Umzug in meine eigenen vier Wände in Deutschland zeigte mir, dass die Familie immer zu einem hält, egal was kommt. Wir hatten nur uns – sonst niemanden. Am meisten habe ich meinen Schwestern zu danken; sie haben mir immer den richtigen Weg gewiesen. Egal welchen Unsinn ich im Kopf hatte, sie stärkten mir den Rücken. Sie setzten mir die Krone auf und versicherten mir, dass das Leben auch gute Seiten hat.

Ich hatte die Hoffnung in Gott nicht verloren. Jeder würde irgendwann seine gerechte Strafe bekommen – auch Sinan. Das, was er mir hier in Istanbul angetan hatte, war unverzeihlich. Ich hasste ihn so sehr, dass ich diesen Hass nicht in Worte fassen konnte. In mir brodelte ein Vulkan, der kurz davor war, auszubrechen. Ich wollte Sinan ins Gesicht spucken, ihn treten, weil er es verdient hatte. Aber das reichte nicht. Ihm musste noch mehr passieren.

Nach langem Überlegen entschied ich mich, die Anzeige zurückzunehmen. Doch ich wusste, dass es die schlimmste Entscheidung war, die ich in meinem Leben treffen konnte. Ich hatte Angst um meine Freundin, Angst, dass dieser Mistkerl noch mehr anrichten könnte. Meine Gutmütigkeit hatte wieder gesiegt.

Ich stellte mich gegen Lukas und Barış. Mit zitternden Händen öffnete ich die Tür des Polizeireviers. Ich kämpfte mit mir selbst. Ich wollte die Anzeige nicht zurückziehen, aber ich musste handeln, um mich und meine Freundin zu schützen.

Die Polizistin, die die Anzeige aufgenommen hatte, stand mir gegenüber. „Frau Kara, es gibt Neuigkeiten zu Herrn Güler." Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. „Was für Neuigkeiten meinen Sie?", fragte ich. „Herr Güler hat schon einmal wegen Belästigung eine Anzeige bekommen. Wir haben ihn kontaktiert und ihm ein Annäherungsverbot erteilt. Er wird Ihnen nicht mehr drohen oder Sie kontaktieren – dafür haben wir gesorgt. Übrigens, Herr Yilmaz war heute Morgen hier und hat seinen Anwalt vorgestellt. Er wird sich in Zukunft um Sie kümmern." Ich schluckte. Barış hatte vor mir reagiert.

Ich war wütend auf ihn, sehr wütend. Warum mischte er sich ein? Warum musste er sofort handeln? Warum hatte ich plötzlich einen Anwalt? Lag es daran, dass ich Angst hatte, Aylin könnte alles erfahren?

Ich griff zu meinem Handy und wählte seine Nummer. Nach zwei Mal klingeln nahm er ab. „Du hast vom Anwalt gehört, oder?" Ich schwieg. „Ich weiß, dass du sauer auf mich bist und vorerst keinen Anwalt wolltest. Eliz, die ganze Sache geht mir langsam auf die Nerven, und ich will dich nur beschützen." Ich verstand seine Reaktion, aber es war mir einfach zu viel.

Im Schatten der Sehnsucht - Die Suche nach der wahren LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt