Tag 4

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Um 6 Uhr klingelte mein nerviger Handywecker. Uff, heute war wieder Unterricht.

Ich quälte mich unter die Dusche, wusch mein Gesicht und schminkte mir einen dezenten Look. Meine Haare ließ ich von der Luft trocknen, was dazu führte dass meine Locken zum Vorschein kamen, ich fand sie jedoch ganz schön. Aus meinem Kleiderschrank wählte ich ein weißes Top mit hellgrauem Cardigan, eine enge und helle Jeans und weiße Converse-Chucks als mein Outfit für den heutigen Tag aus. Als Accesoires ergänzte ich meine goldene Casiouhr und eine Herzkette die ich von meiner verstorbenen Mutter bekommen hatte.

Aus welchem Grund auch immer war heute irgendwie nicht mein Tag, das merkte ich daran, dass mir nicht mal mein Kaffee schmeckte, also griff ich nur nach einem Apfel und einer großen Flasche, die ich auch direkt mit zur Arbeit nahm.

Bevor ich aus meinem Auto ausstieg machte ich mir noch eine Zigarette an, aber selbst die schmeckte an diesem Tag noch beschissener als sie es nicht eh schon tat. Also stieg ich aus dem Auto aus und betrat dieses hässliche, alte Schulgebäude. Warum zur Hölle bin ich eigentlich Lehrerin geworden?!

Im Lehrerzimmer war ich fast die einzige, was nach einem Blick auf die Uhr daran lag dass ich 10 Minuten zu spät war. Ach, die Schüler würde es eh nicht interessieren, also hing ich noch meinen Cardigan über einen Stuhl und machte mich dann auf den Weg in den Unterricht.

Nach einer schrecklichen Doppelstunde in einer fünften Klasse gongte es zur großen Pause und ich hatte natürlich nichts besseres zu tun als die Klausuren der Zehner zu kontrollieren. Da diese alten Knacker die sich zu mir an den Tisch gesetzt hatten allerdings nicht ruhig waren, ging ich in einen Besprechungsraum den ich dann für mich alleine hatte, bis es an der Tür klopfte, die sich dann auch schon direkt öffnete bevor ich überhaupt etwas gesagt hatte.

"Was machst du da?" fragte mich Justin und grinste.
"Ich korri..." Ich konnte gar nicht zuende reden, schon hatte er mich vom Stuhl hochgezogen und auf den Tisch gesetzt. Er stand zwischen meinen Beinen und küsste mich, lang und leidenschaftlich. Dass eigentlich jeden Moment ein Kollege reinkommen könnte interessierte mich in diesem Moment relativ wenig.

"Jetzt muss ich wegen dir meine Freistunde für die Korrektur nutzen!" lachte ich bevor er sich mit einem letzten Kuss in den Unterricht verabschiedete.

Ich setzte mich also wieder an einen der großen Lehrertische und fing mit meiner Arbeit an.

Als ich dann nach einer weiteren großen Pause wieder in den Unterricht musste, konnte ich den Zehnern dann auch ihre Klausuren zurück geben. Wie hätte ich ihnen denn erklären sollen dass ich die Korrektur nicht geschafft hatte? Naja, darüber brauchte ich mir dann ja zum Glück doch keine Gedanken mehr machen.

Nach diesem anstrengenden Schultag saß ich irgendwann dann auch endlich auf meiner gemütlichen Couch und realisierte dass ich erst am Dienstag wieder in die Schule musste, da Freitag und Montag frei war. Mit diesem Gedanken schmeckte die Pizza die ich gerade schon wieder in mich hinein schob doch schon viel besser.

Es klingelte an der Tür und als ich sie öffnete war ich zugegeben doch ein wenig enttäuscht dass nicht Justin, sondern Lara vor der Tür stand, doch ich freute mich trotzdem über einen Besuch von ihr und ließ sie rein.

Als wir uns dann auf das Sofa gesetzt hatten, fragte sie natürlich direkt nach Justin, und ich erzählte ihr alles von gestern Abend und natürlich auch von unserer Pause.

"Oh man ist das süß, hoffentlich wird eure Beziehung nicht irgendwann genau so langweilig wie die von mir und Paul." lachte Lara. Sie war nun schon 6 Jahre mit Paul zusammen und sie hatten auch schon eine gemeinsame Wohnung. Bei ihnen hatte sich schon der typische Alltag in einer Beziehung eingeschlichen.

Den ganzen Abend verbrachten wir miteinander, bis sie sich dann gegen 23 Uhr von mir verabschiedete. Als ich gerade die Haustür hinter mir zu zog und von innen abgeschlossen hatte, fiel mir erst auf dass ich den ganzen Tag noch gar nichts von Justin gehört hatte. Mit einem etwas mulmigen Gefühl schminkte ich mich ab, putzte mir die Zähne, zog mich um und ging dann letztendlich gegen 24 Uhr schlafen.

Das Leben meiner LehrerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt