Capitolo 5

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Davina

Alessandro beobachtet mich über den Rand seines Weinglases hinweg, und in seinen Augen sehe ich nicht nur die kühle Entschlossenheit eines Mannes, der gewöhnt ist, zu bekommen, was er will – sondern auch ein Verlangen, das seine Fassade für den Bruchteil einer Sekunde durchscheinen lässt. Ich weiß genau, warum ich hier bin. Alessandro ist nicht nur neugierig. Er will herausfinden, wie weit er mit mir gehen kann, will sehen, ob ich wirklich eine Herausforderung für ihn bin – oder nur eine von vielen, die nach einer kurzen Zeit im Feuer seiner Welt in Asche zerfallen.

Ich halte seinem Blick stand und lächle, kaum merklich. "Also, du hast mich in dein kleines Imperium eingeladen. Dein Restaurant, dein Tisch, dein Spiel," sage ich ruhig, ohne die kühle Distanz zu brechen. "Und was jetzt, Alessandro? Was kommt als Nächstes?"

Er legt seine Gabel auf den Tisch, nimmt sich Zeit, als wäre ihm jede Sekunde heilig, die er damit verbringen kann, mich zu beobachten. "Jetzt, Davina, finde ich heraus, was dich hierher gezogen hat – warum eine Frau wie du sich auf einen Mann wie mich einlässt."

Das Steak auf seinem Teller dampft, und die Aromen von gebratenem Fleisch und Kräutern füllen die Luft, eine Mischung, die ebenso intensiv ist wie er selbst. Ich bin mir sicher, dass er das absichtlich so gewählt hat – etwas Markantes, etwas, das auf den Tisch knallt, ohne sich zu verstecken. Das passt zu ihm.

Ich hingegen habe den leichten, knackigen italienischen Salat gewählt. Frisch, unauffällig. Ein subtiler Kontrast zu ihm, und er hat das bemerkt – wie er alles bemerkt. Sein Blick schweift über meinen Teller und wieder zurück zu mir, als wüsste er, dass selbst diese Wahl eine Botschaft für ihn ist.

Ich spiele mit einer Gabel Oliven, lege sie zurück auf den Teller, ehe ich ihm antworte. "Vielleicht will ich ja nur herausfinden, ob der Mann hinter diesem Tisch so faszinierend ist, wie alle sagen," sage ich herausfordernd. Ich weiß, dass das nicht die ganze Wahrheit ist, und das weiß er auch. Doch das Spiel ist nun mal, dass wir die Karten nur stückweise aufdecken.

Er lacht leise, ein kurzes, tiefes Lachen, das den Raum vibrieren lässt. "Du spielst mit dem Feuer, Davina. Und ich glaube, du weißt genau, wie gefährlich es sein kann."

"Vielleicht liebe ich die Gefahr", antworte ich leichthin, doch ich spüre, wie mir das Herz bis zum Hals schlägt. In seiner Nähe ist es schwer, ruhig zu bleiben, schwer, die Fassade zu wahren, die ich aufgebaut habe. Er durchdringt mich so mühelos, und das treibt mich noch tiefer in seine Nähe, als wäre ich eine Motte und er das Licht, das mich verbrennen könnte.

Er schneidet sein Steak und hält dabei den Blick fest auf mir. Jede seiner Bewegungen ist wie ein vorsichtiger, präziser Angriff, der eine Antwort aus mir herauslocken soll. "Ich frage mich, ob du das wirklich weißt, Davina", murmelt er und schiebt sich das Steak in den Mund, ohne den Blick von mir zu wenden. "Du bist klug, ich sehe das. Aber bist du wirklich bereit, die Konsequenzen zu tragen? Bereit für das, was du suchst?"

Ich beuge mich leicht vor, lasse ihn nicht aus den Augen, und sage leise: "Die Frage ist, Alessandro, ob du bereit bist, jemanden an deiner Seite zu haben, der nicht sofort kapituliert."

Sein Gesicht bleibt unverändert, aber ein kaum merkliches Funkeln taucht in seinen Augen auf. Eine Mischung aus Neugier und einer Art Respekt, als hätte er wirklich nicht erwartet, dass ich so weit gehe. "Interessant," murmelt er. "Aber Vorsicht, Davina. Viele Frauen denken, sie könnten mir die Stirn bieten. Am Ende tun sie doch, was ich will."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 01 ⏰

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~Der Krieg der Liebe~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt