~Der Krieg der Liebe~

Capitolo 1

Davina

Das Klappen der Bücher hallt durch den Seminarraum. Endlich, das letzte Seminar vor den Ferien ist vorbei. Ich lasse meinen Stift auf das Buch fallen und lehne mich in meinen Stuhl zurück. Ein paar Sekunden genieße ich den Moment, bevor ich beginne, meine Notizen zusammenzupacken. Die Erleichterung darüber, dass ich in den nächsten Wochen keine Vorlesungen mehr habe, breitet sich warm in mir aus.

„Miss Evans, ich wünsche Ihnen schöne Ferien", sagt Professor Mitchell und lächelt mir zu, als ich mich erhebe. Er sieht mich über den Rand seiner Brille an, mit diesem sanften, leicht strengen Blick, den er immer hat.

„Danke, Professor", antworte ich höflich und schiebe meinen Stuhl zurück. Ich nicke ihm noch einmal zu, bevor ich mich auf den Weg nach draußen mache. Mein Blick wandert kurz zum Fenster, wo die Sonne jetzt tiefer steht und den Campus in goldenes Licht taucht. Ein perfekter Nachmittag, um das Ende des Semesters zu feiern.

Draußen wartet Claire bereits auf mich, wie immer voller Energie. Meine beste Freundin strahlt mich an und wippt ungeduldig auf den Zehenspitzen. „Endlich Ferien!" Ihre Stimme ist fast ein bisschen zu laut, aber genau das liebe ich an ihr.

„Endlich", stimme ich zu und schiebe mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich dachte schon, der Tag geht nie zu Ende."

„Jetzt nur noch ein Flug und dann bin ich weg." Claire lacht, ihre Augen funkeln vor Vorfreude. „Sonne, Strand, Cocktails - genau das, was ich brauche. Ich versteh immer noch nicht, warum du nicht einfach mitkommst." Ich schüttele den Kopf und ziehe die Schultern leicht hoch. „Ich würde ja gerne, aber du weißt, meine Eltern bestehen auf diese Gala heute Abend. Ich habe keine andere Wahl."

Claire verdreht die Augen. „Ach ja, die Gala. Ich hatte sie schon fast vergessen. Das klingt so... naja, wie immer bei deinen Eltern." Sie legt eine Hand auf meine Schulter. „Aber wer weiß, vielleicht wird es garnicht so schlimm wie du denkst. Du könntest jemanden kennenlernen.", sagt sie grinsend und selbstbestimmt.

Trocken lache ich. „Ja klar. Die meisten Gäste werden alte Geschäftsfreunde meines Vater sein . Die unterhalten sich über Investitionen und Golfplätze. Genau das, was ich mir unter einem interessanten Abend vorstelle."

„Hey, du weißt nie, was passieren kann." Claire zwinkert und stupst mich an. „Und wenn alles schiefgeht, kannst du mir einfach schreiben. Ich schicke dir dann ein Bild vom strahlendweißen Sandstrand, um dich ein bisschen neidisch machen." „Das würdest du nicht wirklich tun, oder?" Ich grinse sie an und spüre, wie ein Teil der Anspannung von mir abfällt. Auch wenn ich heute Abend zu dieser Gala muss, Claire wird mich während dessen sicherlich regelmäßig mit Bildern von ihren Cocktails gut versorgen.

Kurz schaut sie auf ihr Handy und seufzt. „Mein Taxi kommt gleich. Ich muss los, Süße." Sie zieht mich in eine schnelle Umarmung. „Schöne Ferien, Davina. Erzähl mir alles, was auf der Gala passiert." „Mach ich. Hab einen schönen Urlaub, ich ruf dich an!" Wir winken uns zum Abschied, bevor Claire in Richtung Parkplatz verschwindet. Einen kurzen Moment bleibe ich stehen und sehe ihr nach, bis sie um die Ecke verschwindet.

Dann drehe ich mich um und mache mich langsam auf den Weg nach Hause. Die Sonne wärmt meinen Rücken und der Gedanke an die bevorstehende Gala hängt wie eine dunkele Wolke über den Rest des Tages an mir. Aber gut - es ist nur ein einzelner Abend und dann stehen die restlichen Semesterferien mir frei zur Verfügung.

...

Ich stehe vor dem großen Spiegel und betrachte mein Spiegelbild. Das rote Kleid Kleid sitzt wie angegossen, schmiegt sich eng an meinen Körper und hebt jede Kurve hervor. Der Stoff fühlt sich glatt und weich an, fast wie fließende Seide auf meiner Haut. Es ist wahrhaftig perfekt - körperbetont, aber nicht zu aufdringlich, elegant und doch unauffällig. Das rot bringt meine goldbraunen Locken zum Strahlen, die ich heute offen trage. Die Locken fallen locker über meine Schultern, bewegen sich sanft, während ich mich leicht drehe.