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Erion

"Auf Wiedersehen Erion"
Ihre Stimme hallt dauernd durch meinen Kopf. Sie ist nicht das erste Mädchen mit dem ich flirte, aber bei ihr ist es mehr eine Art Wettbewerb. So als würde sie sich weigern sich um den Finger wickeln zu lassen. So ein Glück das ich Wettbewerbe liebe. 

Luana sucht sich ihre Süßigkeiten aus und wir gehen zur Kasse. Der Tag an dem ich ihr etwas abschlage, wird der Tag sein an dem mich etwas besessen hat. Nichts, rein gar nichts, werde ich ihr nicht ermöglichen. Ich nehme wieder ihre Hand und laufe mit ihr zu meinem Auto. Ich schnalle sie an und wir fahren wieder Nachhause.

Erion.

Ein Schmunzeln bildet sich auf meinen Lippen. "Luana wie heißt dein Freund vom Spielplatz?" frage ich sie. "Er heißt wie ich. Denkst du seine Mama hat Mami nachgemacht?" fragt sie mich. "Wie meinst du er heißt wie du?" "Er heißt Luan und ich Luana" gibt sie von sich als hätte ich das wissen müssen. "Oj shpirti jem (oh meine Seele)" ich kneife ihre Wange und bekomme ein "Aua" zurück. "Geht ihr in die gleiche Klasse?" Sie nickt und nascht ihre Gummibärchen. Interessant.
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"Und rechts" David schlägt in meine rechte Hand. "und links" und er schlägt in die linke. "Gut gemacht. Du wirst immer stärker" ich wuschle ihm durch seine Haare. "Bald bin ich der Stärkste" sagt er überheblich. "Bleib dran David, bis Freitag" Ich verabschiede mich und er fährt mit dem Fahrrad davon. 

Ich trainiere gelegentlich Kinder. Gibt es besseres als sein eigenes Wissen weiterzugeben? Bald ist Luana auch dran. Sie soll noch etwas älter werden bevor sie sich mit Selbstverteidigung auseinander setzen muss. 

Entspannt gehe ich ihn die Küche und begrüße meine Mutter mit einem Kuss auf die Wange. "Schon fertig?" fragt sie mich neugierig. "Ja, der Kleine hat heute noch was vor." erkläre ich ihr und bereite mir mein Essen vor, damit ich nach dem Gym und vor dem Kampf nichts weiter machen muss außer es aufzuwärmen. 

Nachdem ich mein Gemüse gewaschen habe, mach ich mich ans Fleisch. Ich brate alles an und lege es in eine Tupperdose. Diese stelle ich in den Kühlschrank und verschwinde in mein Zimmer. 
Erion.

Die Art wie ihre Stimme meinen Namen klingen lässt, geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Es ist nicht einmal besonders. Es ist einfach.. keine Ahnung anders. Sie ist wie jede andere auch. Ich muss mich sowieso auf andere Dinge konzentrieren. Ich packe meine Tasche und fahre direkt ins Gym. Heute ist Brust dran. Nach einem kurzen Warmup fange ich direkt an zu trainieren. Hab keine Zeit zu verschwenden. Heute Abend geht es um 5 Tausend. 

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Ich verbinde meine Hände um meine Knöchel zu schützen. "Bist du bereit" hakt Batuhan nach. "Immer" bestätige ich ihm und verlasse die Umkleidekabine mit ihm. Die Halle ist voll von schwitzenden Menschen. Der Geruch von Schweiß und Bier ist überwältigend. Ich steige in den Ring und nehme das Gebrüll von meinem Namen nicht einmal mehr wahr. 

Mein Gegner heute: Adrian Iwanow. 
Ein 1,85cm großer durchtrainierter Russe. Zu meinem Glück bin ich ein 1,90cm großer, ebenfalls durchtrainierter Albaner. Wir wiegen ungefähr das Gleiche wenn ich meinen Augen trauen kann. Was ich tue. Er steckt sich seinen Mundschutz zurecht und sieht mich dabei lachend an. Ich lege meinen auch rein und bereite mich mental vor. 

Los geht's.

Er zielt direkt auf mein Gesicht. Ich wehre ab und schlage gegen seine Rippen. Er erholt sich schnell und versucht wieder meinen Kopf zu treffen. Schnell lehne ich meinen Oberkörper zur Seite und weiche somit seinem harten Schlag aus. Ohne zu zögern nutze ich meine Chance und treffe seine Rippen direkt zwei Mal und er fängt an los zu prusten. Das gewährt mir erneut die Gelegenheit ihn zu treffen, dieses Mal sein Gesicht. Und nochmal. Er fällt zu Boden und ich schlage ihn weiter. Einige Stellen in seinem Gesicht sind bereits aufgeplatzt, aber ich kann nicht aufhören. Ich kann einfach nicht. Er ist schon so gut wie bewusstlos. Ich spüre Hände und Arme, die mich versuchen wegzureißen, und sie schaffen es. Ich lasse von Adrian ab und sammle mich in einer Ecke des Rings wieder. Ich habe mich schon wieder gehen lassen. Wieso verliere ich die Kontrolle über mich. Das ist nicht zum ersten Mal passiert und sicher nicht zum letzten Mal. Ich muss wirklich daran arbeiten bevor Bewusstlosigkeit nicht das schlimmste Ende bleibt. 

Mein Sieg wird angekündigt doch ich bin immer noch zu benebelt von meinen eigenen Gedanken um es überhaupt wahrzunehmen. Batuhan zieht mich mit sich und ohne es zu merken befinde ich mich wieder in der Umkleidekabine. Der Verband um meine Knöchel hat sich blutrot angefärbt. Ich löse sie langsam und werfe sie in den Mülleimer. 

"Was war los?" 
"Keine Ahnung." "Wie keine Ahnung? Hätte ich dich nicht zurückgezogen, wäre ein illegaler Boxkampf dein kleinstes Problem" Er sieht mich angepisst an. Er ist es auch. "Junge meinst du mir gefällt das? Ich hab keine Ahnung warum ich jedes Mal die Kontrolle verliere" Ich laufe wütend auf und ab. "Tamam beruhig dich. Wir arbeiten zusammen dran." versichert er mir und zeigt auf die Tasche neben mir. "Da ist das Geld drin." Ich öffne die Tasche und reiche ihm einen Tausender. Er nickt dankend und lässt mich mit meinen Gedanken allein zurück. 

Ich packe meine Sachen und verlasse die Halle ohne auch nur einen Moment unnötig lang zu verweilen. An diesen Geruch werde ich mich niemals gewöhnen. Noch immer angespannt fahre ich nachhause. Es ist 2 Uhr nachts. Ich gehe direkt duschen und lasse mich direkt ins Bett fallen. Meine erste Vorlesung morgen beginnt um 10 Uhr. Wird anstrengend aber machbar. Meine Fingerknöchel sind nicht ganz verschont geblieben. Meine Hände sind ziemlich verkratzt aber nicht für eine lange Zeit. 

Erion. 

Ein selbstsicheres Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Bis bald Artesa.

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