Kapitel 5: Albträume und eine neue Hoffnung

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Bellas Körper und Geist waren erschöpft, doch der Schlaf brachte nicht den ersehnten Frieden. Stattdessen wurde sie von Albträumen heimgesucht – Bildern von kalten, dunklen Zellen, Jack, der höhnisch auf sie herabsah, seine Hände, die nach ihr griffen, und das Gefühl von Ketten, die sich um ihre Handgelenke schlossen. Sie versuchte, zu schreien, doch kein Laut kam über ihre Lippen.

Als sie schließlich aus dem Schlaf aufschreckte, war sie schweißgebadet. Ihr Atem ging schnell, und ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, als wäre sie gerade gerannt. Sie sah sich in dem kleinen, gemütlichen Raum um, bis ihr bewusst wurde, dass sie in Matteos Haus war – in Sicherheit.

Innere Gedanken von Bella:

„Es ist vorbei... Jack kann mir hier nichts tun. Matteo hat versprochen, mich zu beschützen." Doch der Zweifel nagte an ihr, und die Furcht ließ sich nicht einfach abschütteln.

Nach einigen Minuten, in denen sie sich beruhigt hatte, stand Bella leise auf und öffnete das Fenster, um frische Luft hereinzulassen. Das leise Rascheln der Blätter und das leise Rufen der Vögel im Morgengrauen beruhigten sie allmählich. Doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zu Matteo zurück – zu seiner sanften Stimme, seiner Stärke und den Worten, die er gestern zu ihr gesagt hatte.

Bella zu sich selbst: „Warum ist er anders? Warum gibt er mir das Gefühl, dass ich wirklich sicher bin? Es ist, als würde ich... als würde ich ihn kennen."

Der Gedanke verwirrte sie, und sie schüttelte den Kopf, um sich davon zu befreien.

Am nächsten Morgen

Es war noch früh, als Bella in die Küche trat. Zu ihrer Überraschung saß Matteo bereits am Tisch und trank einen dampfenden Becher Tee. Sein Blick hob sich, als sie eintrat, und ein sanftes Lächeln huschte über seine Lippen.

„Guten Morgen, Bella," begrüßte er sie und deutete auf einen Platz gegenüber von ihm. „Ich hoffe, du konntest gut schlafen."

Bella wich seinem Blick aus und nickte nur leicht. „Ja, danke... Es war besser als... früher." Die Erinnerungen an die Folter und die schlaflosen Nächte quälten sie noch immer, doch sie wollte Matteo nicht damit belasten.

Matteo beobachtete sie einen Moment lang, und es war, als könne er all die Fragen und Ängste in ihren Augen lesen. Schließlich sagte er leise: „Ich kann mir nur vorstellen, was du durchgemacht hast, Bella. Aber ich verspreche dir, dass niemand dir hier wehtun wird."

Ein Gefühl von Wärme breitete sich in ihrem Inneren aus, doch sie traute sich nicht, ihm zu antworten. Stattdessen senkte sie den Blick und versuchte, die Tränen zurückzuhalten, die plötzlich in ihren Augen brannten.

Nach einem Moment der Stille fragte Matteo: „Hast du schon darüber nachgedacht, was du als Nächstes tun möchtest?"

Diese Frage ließ Bella innehalten. Sie hatte sich so auf die Flucht konzentriert, dass sie sich nie Gedanken über ihre Zukunft gemacht hatte. Jetzt, da sie frei war, wusste sie nicht, wohin sie gehen sollte oder wie sie sich vor Jack schützen könnte, sollte er je zurückkommen.

„Ich... ich weiß es nicht," flüsterte sie schließlich. „Ich habe niemanden... und ich bin nicht stark genug, um Jack alleine zu entkommen. Ich..." Ihre Stimme brach, und ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam sie.

Verloren im Schatten des Mondes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt