Selbstverletzung

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So, heute ist Selbstverletzung dran ^^

Zuerst mal kurz zur Definition: Selbstverletzung (oder SVV für Selbstverletzendes Verhalten) ist wenn sich eine Person bewusst körperliche Schmerzen zufügt, OHNE die Absicht ihr Leben zu beenden - ansonsten wäre es ein Suizidversuch. Für die Menschen die es tun ist es eine Art um mit ihren Emotionen und Gefühlen klar zu kommen. Die Gründe sind sehr individuell und hängen oftmals mit verschiedenen Aspekten zusammen.

Es gibt verschiedene "Gründe" dafür - ich meine hier nicht, weil es euch mental scheisse geht sondern weil ihr das Gefühl habt, dass es der einzige Weg ist um mit Dingen und Situationen klarzukommen. Manche sehen das sogar als Bestrafung an sich selbst.

1. Manche nutzen es als eine Art Ventil um Anspannung oder starke negative Gefühle zu lindern. Der Schmerz ist rückt dabei etwas mehr in den Fokus man vergisst vielleicht für kurze Zeit, das man diese Gefühle hat.

2. Manchmal geht es einem Menschen so schlecht, dass der Körper als Schutz, die Gefühle "abstellt". Du fühlst dann in gewissen Situatioen nicht mehr richtig. Viele beschreiben es als eine innere Leere oder ein Taubheitsgefühl. Um sich wieder lebendig zu fühlen, bzw. zu fühlen dass man noch lebt, nutzen manche Selbstverletzung.

3. Selbstbestrafung (Ich hoffe so sehr das keiner von euch deshalb SVV macht): Wenn man immer wieder gesagt bekommt wie scheisse man ist oder das man etwas falsch gemacht hat, dann hat man irgendwann vielleicht das bedürfniss sich zu bestrafen. Das kann schnell zu, ich füge mir Schmerzen zu, führen. Manchmal ist es auch ein Ausdruch von Selbsthass oder Schuldgefühlen.

4. Manchmal liegt es auch gar nicht an dir, sondern an einer psychischen Krankheit, welche dich beeinflusst. Häufig davon betroffen sind Leute, welche: Depressionen, Borderline-Persönlichkeitsstörung, PTBS (Trauma) oder Essstörungen haben. 

Ich will euch auf keinen Fall auf Ideen bringen, lasst es bitte, aber ich finde es wichtig das schnell anzusprechen: Verschiedene Formen von Selbstverletzung.

Nur weil jemand aus deinem Umfeld (dem es scheisse geht), keine Narben von Klingen hat, heisst dass nicht das er sich nicht selbstverletzt. Es gibt so viele Möglichkeiten, manche sind so unauffällig dass man sie nicht mal sieht (ich habe mich mal ne Zeit immer wieder sanft gewürgt :/)

Am häufigsten wird eine Klinge verwendet. Aber genauso gibt es schlagen oder verbrennen. Manche führen sich sogar Gegenstände unter die Haut ein, wie Nadeln oder so. 


Selbstverletzung ist gefährlich. Nicht nur zum Beispiel wegen der Möglichkeit zu verbluten, wenn man sich zu tief schneidet, oder ausversehen eine wichtige Ader zu treffen, nein es kann genauso gut zu Infektionen führen. Oftmals bleiben Narben oder andere dauerhafte Schäden in Haut und Gewebe zurück und es kann verdammt süchtig machen. Für viele bringt sie kurzzeitig eine Erleichterung, welche sie immer wieder spüren wollen. Leider löst es deine Probleme nur kurzfristig und verstärkt sie danach oftmals. Ausserdem steigt das Riskio auf Suizidversuche.


Was du tun kannst :): 

Hol dir bitte umbedingt Hilfe. Man kommt oftmals aus diesen ganzen Löchern nicht wieder alleine raus und es kann so schwer sein sich hilfe zu suchen, aber oftmals ist es das beste und einzige w.as du tun kannst... hoffe nicht darauf dass es von selber wieder weggeht. 

Therapie, wie immer ist eine gute Lösung. Die Leute können dir oftmals besser helfen, als irgendeine*r deiner Schulkollegen*innen, welche*r selber mit Mentalhealth zu kämpfen hat. Sie können mit dir nach Lösunen suchen und mit dir über das Problem reden.
Zum Anfang kann es aber hilfreich sein mit Familie oder/ und Freunden zu reden. Sie können dir mut machen, dir Hilfe zu suchen. (Wenn du dich in der Positon befindest schaue, dass du die Person nicht zu sehr drängst und möglichst Verständnis zeigst.)
Was viele auch machen ist, sich Alternativen suchen. Zum Beispiel mit einem Haargummi. Das hinterlässt zumindest keine Dauerhaftenschäden und kann helfen, wenn es wirklich gar nicht ohne geht. Was auch helfen kann, ist wenn du dann immer zu einer*m Freund gehen kannst - vielleicht Telefon? Ausserdem geht es viele verschieden Angebote, wie zum Beispiel kreatives Zeugbasteln oder Sport. Genauso wie Achtsamkeitsübungen, damit du frühzeitig bemerkst wenn du wieder in die Richtung tendierst. 

Auf Whatsapp kann man vielleicht auch mit Krisenchat schreiben und die können dir Tipps geben. Allerdings muss man da Abends, Mittags und Nachts länger warten bis sie Zeit haben. In Deutschland bieten Organisationen wie die Telefonseelsorge (24/7 unter 0800 111 0 111) anonyme Unterstützung an.

Nutze was dir zur Verfügung steht... denn genau dafür ist es da.

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Soo... ich hoffe das war halbwegs verständlich? Hat es geholfen?


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