Es war ein kalter Winterabend in Hogwarts, und Schnee bedeckte das Schloss und die Ländereien. Draco Malfoy, der am Fenster in der Bibliothek saß, starrte hinaus in den Schneesturm. Er konnte das laute Lachen und die fröhlichen Rufe der anderen Schüler hören, die sich im Gemeinschaftsraum amüsierten, aber er fand keinen Gefallen daran, sich ihnen anzuschließen.
Plötzlich tauchte Harry Potter in der Türöffnung auf und stellte sich vor das Fenster. Seine Wangen waren leicht gerötet von der Kälte, und seine Augen leuchteten vor Aufregung.
"Was machst du hier, Malfoy?" fragte Harry und trat näher.
Draco hob eine Augenbraue. "Das gleiche könnte ich dich fragen, Potter. Du könntest drinnen sein und feiern."
Harry lächelte leicht und trat neben Draco. "Nicht mein Ding, wirklich. Ich mag die Ruhe hier draußen."
Die beiden jungen Männer starrten gemeinsam hinaus in den Schneesturm, ein bequemes Schweigen zwischen ihnen. Draco konnte nicht anders, als Harrys Nähe zu genießen. Es war etwas Beruhigendes und Vertrautes daran, und er fragte sich, ob Harry es genauso empfand.
Schließlich brach Harry das Schweigen. "Magst du Schnee, Draco?"
Draco zuckte mit den Schultern. "Es ist kalt und unpraktisch, aber es hat seine eigene Schönheit, nehme ich an."
Harry nickte zustimmend. "Ja, das denke ich auch. Außerdem kann man im Schnee Spaß haben." Er lächelte und wandte sich Draco zu. "Hast du jemals einen Schneeballkampf gemacht?"
Draco lachte leicht. "Ehrlich gesagt, Potter, ich kann mich nicht erinnern, jemals in meinem Leben einen Schneeballkampf gemacht zu haben."
Harry grinste breit. "Dann wird es Zeit, dass wir das ändern." Er bückte sich, sammelte etwas Schnee auf und formte einen Schneeball. Dann warf er ihn spielerisch auf Draco, der überrascht zurückwich.
Ein Lächeln brach auf Dracos Lippen aus, und er formte schnell einen eigenen Schneeball. Bald waren die beiden in einen fröhlichen Schneeballkampf vertieft, der mit viel Gelächter und Schneebedeckung endete.
Später, als sie beide erschöpft und mit roten Nasen zurück in das warme Schloss gingen, spürte Draco, wie sein Herz leichter wurde. Vielleicht war der Schnee doch nicht so schlimm, dachte er. Und vielleicht war Harry Potter auch nicht so schlimm, wie er es sich immer eingebildet hatte.
In der Nähe des Gemeinschaftsraums, bevor sie sich trennten, blieb Harry stehen und sah Draco ernst an. "Danke, Draco. Das war wirklich lustig."
Draco lächelte und nickte. "Ja, es war." Er blickte in Harrys Augen und konnte die Wärme darin spüren. "Vielleicht können wir das öfter tun?"
Harrys Lächeln wurde breiter. "Das wäre schön."
Und so gingen die beiden in den Gemeinschaftsraum, nicht mehr als Feinde, sondern als Freunde, die bereit waren, die Kälte des Winters und ihre eigenen Vorurteile hinter sich zu lassen.
In den nächsten Wochen entwickelte sich zwischen Draco und Harry eine unerwartete Freundschaft. Sie trafen sich häufiger, um in der Bibliothek zu studieren oder Spaziergänge im Schnee zu unternehmen. Dabei redeten sie über alles Mögliche, von ihren Familien bis zu ihren Hoffnungen und Träumen.
Eines Tages, als sie wieder einmal draußen unterwegs waren, um den frisch gefallenen Schnee zu genießen, blieben sie an einem verschneiten Baum stehen. Die kalte Winterluft biss in ihre Wangen, aber sie fühlten sich lebendig und glücklich.
Harry lächelte und hob seine Hand, um einen Schneeflocken vom Haar von Draco zu entfernen. "Du hast Schnee im Haar, Draco."
Draco errötete leicht und ließ seine Hand durch sein eigenes Haar gleiten. "Du auch, Harry." Mit einem leisen Lachen entfernte er einen Schneeflocken von Harrys Stirn.
Ihre Hände trafen sich für einen Moment in der Luft, und ihre Blicke verfingen sich ineinander. Die Welt schien für einen Augenblick stillzustehen, und sie spürten eine unerklärliche Anziehungskraft zwischen sich.
Ohne ein Wort zu sagen, beugte sich Harry vor und küsste Draco sanft auf die Lippen. Es war ein zarter, unschuldiger Kuss, der mehr Gefühl als Leidenschaft ausdrückte. Draco erwiderte den Kuss, und sie standen da, in den Schnee gehüllt, und genossen den Moment der Nähe.
Als sie sich voneinander lösten, trafen ihre Blicke erneut aufeinander. Draco lächelte, und Harry ergriff seine Hand. "Ich glaube, das war der schönste Winterspaziergang, den ich je gemacht habe."
Draco nickte zustimmend. "Ja, das war er."
Die beiden kehrten in Hogwarts zurück, nicht länger nur als Freunde, sondern als etwas mehr. Der Winter war kalt, aber ihre Liebe füreinander wärmte ihre Herzen und ließ sie den Schnee und die Welt um sich herum mit neuen Augen sehen.
In den kommenden Jahren durchlebten sie viele Abenteuer, Siege und Herausforderungen zusammen. Doch egal, was passierte, sie wussten, dass sie sich immer aufeinander verlassen konnten, und ihre Liebe wuchs mit jeder Jahreszeit, die sie gemeinsam erlebten.
Und so endet unsere Geschichte von Draco und Harry, die an einem kalten Winterabend begann, aber deren Liebe für immer blühte.