„Es wird gleich wärmer.", informierte er mich, während er aus der Parklücke fuhr. Mittlerweile zitterte ich schon, vor Kälte.
Der weg vom Gebäude bis zum Auto, hatte mich fast zu Boden gezwungen.,,Hoffentlich stecke ich dich nicht an.", wisperte ich mit rauer Stimme. Daraufhin kam aber gar keine Antwort von ihm.
Die Wärme welche mich endlich erreichte ließ mich entspannen und zurückgelehnt lag ich halb auf dem Beifahrer Sitz.
,,Wohnst du alleine?", fragte er mich.
Nervös nickte ich nur. Ja ich war alleine, wurde mir dann auch klar.Meine kleine Wohnung hatte ich vor einem Jahr angefangen zu mieten und hatte diese durch Aylin bekommen. Früher wohnte ich bei meiner Oma.
Die Fahrt verging dann weiter hin leise und nur die Lüftung war zu hören.
Bevor er neben meinem Wohnblock wie normal immer, einfach anhielt, suchte er offensichtlich nach einem Parkplatz. Entspannt wie eh und je schaute er nach rechts und links nach einer freien Parklücke.
Zugegeben, sah das ganz gut aus.Rückwärts parkte er gerade ein und machte dann, den Motor aus.
Verwirrt blickte ich ihn, aus meiner Position an.Er sah mir nur entgegen und deutete an auszusteigen. Langsam machte ich es ihm gleich und meine Gliederschmerzen wurden bei der entgegenkommenden Kälte augenblicklich stärker.
Verkrampft wollte ich meine Tasche aus dem Fußraum an mich nehmen als er schon neben mir stand und es für mich tat.
Die Tür schloss er auch für mich und ging einfach Richtung Wohneingang.
Eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper, wollte er mich wieder hoch begleiten?Mit definitiv langsameren Tempo als er, stampfte ich zur Tür.
,,Danke fürs fahren. Aber ab hier schaff ich's alleine.", krächzte ich.Neutral sah er mich an und ich hatte eigentlich eine Diskussion erwartet von ihm, aber es kam nichts, außer ein verstehendes nicken. Irgendwie tat es mir jetzt leid, er fuhr mich heim und ich wies ihn ab.
Meine Handtasche legte er mir vorsichtig um die Schulter. Mit seiner Hand berührte er meine Schulter, doch schnell war die Berührung vorbei.
,,Gute Besserung.", kam es noch von ihm als er sich umdrehte und wieder zum Auto lief.
Mit schlechten Gewissen trat ich ins Treppenhaus. Mühsam schleppte ich mich hoch und nach mehreren Atempausen, war ich endlich oben angekommen.
Wehleidig schmiss ich mich auf mein Bett und konnte mich gerade noch so zudecken. Nur der Gedanke, dass ich später arbeiten musste holte mich ein und ich riss schnell die Augen wieder auf.
Vielleicht wäre es besser wenn ich heute zuhause blieb . Aber meine Stunden zu verlieren wäre nicht schlau. Verzweifelt fuhr ich mir durch meine Haare, selbst die Berührung meiner Kopfhaut tat mir weh.
Mich selber zwingend wählte ich gerade Melanies Nummer auf meinem Handy. Ungeduldig lauschte ich dem klingeln.
,,Hallo Nora?", hob meine Kollegin dann letztendlich ab. Verzweifelt erklärte ich ihr, dass ich nicht kommen konnte. Verständnis hatte sie schon gezeigt, aber ich fühlte mich noch schlechter als davor.
Still und zugedeckt lag ich da und langsam aber sicher, holte mich die Dunkelheit ein. Die Einsamkeit stets begleitend.
Als plötzlich ein schrilles Klingeln durch die Wohnung hallte, war ich völlig desorientiert. Ein Gefühl der Schwere lastete auf meinem Körper, jede Bewegung fühlte sich an wie ein Kampf.
Mühsam und grummelnd öffnete ich die Augen und blinzelte ins schummrige Licht, das durch die halb geschlossenen Gardinen fiel. Mein Kopf brummte dumpf und meine Glieder fühlten sich immer noch an, als wären sie aus Blei.
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Between Book's
RomanceNora und Altin leben in völlig verschiedenen Welten, und das nicht nur äußerlich: Während Nora sich mit Nebenjobs in der Buchhandlung durchs Studium kämpft, arbeitet Altin nie einen Tag. Er lebt in Wohlstand, trägt immer eine gewisse Kälte und Dista...