Gelangweilt blickte ich ihn kurz an und ließ meinen Blick über sein neutrales Gesicht gleiten. Sah runter zu seiner Hand, welche meinen Arm hielt und riss diesen weg. ,,Hallo.", sagte ich kalt ehe ich zu Aylin und Milan ins Wohnzimmer ging.Sie stellte gerade die Blumen von Altin in eine Vase und ich versuchte das komische Gefühl, von Neid, zu verdrängen.
,,Willst du hier deine Geschenke auspacken?", lächelte ich sie an.
Sie schien zu überlegen und entschied sich dafür, es hier in der Wohnung noch zu tun.,,Milan..", murmelte sie geschockt vor sich hin, während sie das Armband betrachtete. Milan musterte Aylin nur stolz. Mit einer kurzen Umarmung bedankte sie sich bei ihm.
,,Jetzt meins.", hielt ich ihr glücklich meine Geschenkbox hin. Kichernd nahm sie den roten Deckel ab und schmollte sofort. Berührt sah sie sich alles an, bedankte sich gefühlt tausendmal bei uns.
Glücklich und zufrieden begaben wir uns nach draußen. Ich nahm an, das Altin wieder der Fahrer werden würde, schließlich war er es ständig.
Nachdem Milan und Aylin ratschend zu Ende rauchten, sah ich mich nach Altins dunklen Audi um, doch fand diesen nirgendwo.
,,Let's go.", lenkte Milan mich ab als ich sah wie alle zu einem hellen Wagen schritten. Mit nachdenklichen Blickmachte ich es ihnen nach.
,,Heute fährt Milan.", informierte mich Aylin, die anscheinend die tausend Fragezeichen in meinem Gesicht ablesen konnte.
Ein verstehendes ,Aha', kam daraufhin von mir.Würde sie denn dann, hinten mit mir sitzen?
Eigentlich ja oder?
Diese Gedanken beantworteten sich, als Aylin wie selbstverständlich, vorne Platz nahm und Milan in der Fahrerseite einstieg.Wie passend. Also müsste ich mit Altin hinten sitzen. Heute würde ich mir aber nichts anmerken lassen. Es war Aylins Tag und ich werde mich normal benehmen.
,,Wir wollen beim Italiener essen. Habe schon reserviert.", sprach Milan in die Runde und eine angenehme Stille füllte den Wagen.
Im Gegensatz zu Altin, fuhr Milan mit lauter Musik und es war eine spaßige Atmosphäre. Aylin war ständig am Lachen und das war die Hauptsache heute.
Lächelnd beobachtete ich die beiden, sie waren glücklich.
Zufrieden lehnte ich mich in meinen Sitz zurück und ich war wirklich locker. Neben mir hörte ich wie Altin sein Handy aus der Jackentasche holte und dieses dann gelangweilt entsperrte.
,,Ja wir haben reserviert unter ,Milan'", erklärte Milan der Dame freundlich. Ungeduldig wackelte ich auf meinen Beinen, ich musste dringend auf Toilette, bei Aylin hatte ich so viel Wasser getrunken und das ging mir hier echt zu langsam. Komm schon.
Endlich sah die Dame, den Namen und zeigte in die Richtung wo unser Tisch sich befand, aber ich drückte meine Handtasche an Altin und ging eilig Richtung WC.
Mit einem letzten Blick kontrollierte ich mein Outfit im Spiegel über dem Waschbecken. Mein schwarzer dünner Rollkragenpullover saß perfekt und meine schwarze und enge Hose genau so.
Zufrieden trocknete ich meine Hände fertig und ging in Richtung Tisch.
Am Tisch angekommen, sah ich, dass neben Altin der Stuhl, schon bisschen rausgerückt wurde und darauf wurde meine Handtasche platziert.
Ganz normal nahm ich Platz und legte die Tasche unter den Stuhl.
,,Wir haben schon Getränke bestellt, für dich haben wir Wasser genommen.", zwinkerte mir Aylin zu. Dankbar nickte ich.
Ich saß neben Altin, fühlte seine Nähe, aber gleichzeitig auch diese unangenehme Distanz, ließ mir aber hoffentlich nichts anmerken.
Er saß stumm neben mir, ab und zu ein knappes Nicken, ein Lächeln.
Selbst wenn sich unsere Blicke zufällig trafen, behielt er seine Neutralität.Gegenüber von mir unterhielten sich Aylin und Milan lebhaft. Aylin strahlte, was gut war, denn sie war heute das Geburtstagskind und der Mittelpunkt unserer kleinen Runde.
Milan beugte sich zu ihr, machte einen Scherz, und sie lachte. Ihre gute Laune und die Energie zwischen den beiden hätte ansteckend wirken sollen, doch ich konnte mich nicht richtig darauf einlassen.
Während die beiden sich begeistert über den Plan für die Shisha Bar unterhielten, versank ich in Gedanken. Diese Bar mit den Displays in den Tischen, auf denen man Brettspiele spielen konnte, klang eigentlich perfekt für einen lustigen Abend.
,,Oh mein Gott ich platze gleich.", dramatisierte Milan, während er den letzten Bissen nahm. Aylin und ich prusteten los, das hatte er bis jetzt nach jedem Stück Pizza gesagt.
,,Wollt ihr noch Nachtisch?", erkundigte ich mich ehrlich bei Milan und Aylin, welche es hektisch verneinten, was mich zum kichern brachte.
Vorsichtig sah ich zu Altin. ,,Willst du Nachtisch, Altin?", traute ich mich zu fragen und hielt seinem Blick stand.
Sein Blick verdunkelte sich kurz und man sah wie er kurz verspannte. Abwartend sah ich Ihn an. Er räusperte sich kurz und schüttelte dann den Kopf während er weg sah.
Dann halt nicht.
Milan bestand drauf zu zahlen, als Geste für Aylin und nach leichtem hin und her, ließ ich es zu.
Ehe ich mich versah waren wir wieder im Auto und Milan hatte extra Geburtstag Songs angemacht die für Aylin waren. Lachend sangen wir ab und zu mit und genossen es.
Während Aylin und Milan gerade noch in einem Gespräch verwickelt waren, sah ich aus dem Fenster. Bis mich das antippen von rechts erschreckte. Perplex sah ich zu Altin rüber.
Huh, was wollte er jetzt? Die beiden vorne bekamen nichts mit.
,,Ja?", murmelte ich.
,,Wann hast du Geburtstag?", sah er mich an. Versuchte er jetzt ein Gespräch mit mir zu führen?
Überrascht strich ich meine Haare hinters Ohr.,,Februar.", gab ich ihm überfordert die Antwort. ,,Und du?", fügte ich neugierig hinterher.
,,Im Mai.", sprach er und ich nickte lächelnd.
,,Dieses Jahr war ich sogar in der Heimat, das erste Mal an meinem Geburtstag.", erklärte er mir und ich konnte schwören er lächelte leicht.Mein Herz erwärmte sich.
Das war eine normale Unterhaltung zwischen uns.,,Kommst du aus Albanien oder Kosovo?", erkundigte ich mich, in der Hoffnung unsere Unterhaltung würde noch ewig gehen.
,,Albanien.", beantwortete er mir rau und ich hatte es schon vermutet. Aber bestimmt nahe zu Kosovo, denn als er mit seiner Schwester geredet hatte, war alles verständlich für mich.
,,Und du aus Kosov, richtig?", fragte er zurück. Stolz lächelnd nickte ich. Ein raues ,Mhm' kam von ihm und eine angenehme Gänsehaut überzog sich über meine Arme.
,,Ich hab sogar am Siebzehnten Februar Geburtstag.", ließ ich ihn lachend wissen. Das war der Unabhängigkeit Tag, von meinem Land und es war ein lustiger Zufall.
Seine Mundwinkel zuckten und belustigt nickte er. Er sah dann wieder nach vorne und ich konnte nicht anders als ihn von der Seite zu mustern.
Das war eine Seite von ihm die er ruhig öfter zeigen konnte.
Doch irgendwas im inneren ließ mich wissen, dass das nicht so lange so bleiben würde.
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Between Book's
RomanceNora und Altin leben in völlig verschiedenen Welten, und das nicht nur äußerlich: Während Nora sich mit Nebenjobs in der Buchhandlung durchs Studium kämpft, arbeitet Altin nie einen Tag. Er lebt in Wohlstand, trägt immer eine gewisse Kälte und Dista...