Chapter 3

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Als ich aufwache, liege ich immer noch auf der Couch, jedoch ohne Calum. Ich setze mich auf und erkundige mich, ob ich alleine hier bin. Weil ich es wirklich bin, stehe ich auf und laufe langsam und leise durch den Flur, bis ich als ersten Luke in der Küche sehe. Kurz überlege ich ob ich weitergehen oder mich ihm angesellen soll. Ich beschließe ihm einen Gefallen zu tun und ihm zumindest Frühstück zu machen. Er sitzt nämlich bisher nur am Tisch und sieht total müde aus. Wir wünschen uns gegenseitig einen guten Morgen als ich die Küche betrete und ich erkundige mich danach was sowohl er, als auch die anderen Jungs hier gern essen. Er sieht mich etwas verwundert an, lächelt dann aber und erzählt es mir. Ich beschließe ihnen alles davon zu machen, doch als ich in den Kühlschrank blicke, merke ich, dass das wohl nicht funktionieren wird. Er ist fast leer. Luke, der meinen hilflosen Blick wohl bemerkt hat, lacht kurz etwas und steht dann auf. "Schon gut, ich mach mir selbst was. Und die anderen schaffen das wohl auch." Daraufhin macht er sich nur ein Nutellabrot und isst es. Ich nicke und denke darüber nach, ob es unhöflich oder nett wäre, wenn ich mich so in den Haushalt einmische, doch frage ihn dann. "Kann ich für euch einkaufen gehen?" Er schaut jetzt noch verwunderter, nickt aber und hält mir etwas Geld, das er eben aus seiner Hosentasche gezogen hat hin. Ich nehme es, da ich ganz bestimmt nicht deren Essen bezahlen werde, und gehe noch in das Bad gegenüber von meinem Zimmer, um zu duschen und mich frisch zu machen. Ich beeile mich und schaffe es tatsächlich, schon nach einer viertel Stunde fast fertig in mein Zimmer zu gehen. Dort ziehe ich mich an, schminke mich und föhne meine so gut wie immer glatten Haare. Ich ziehe eine Jacke von Calum über, das mochten die Medien immer so. Zu meiner Erleichterung treffe ich auf dem Weg zur Tür keinen der Jungs, doch als ich eine Hand an meinem Arm spüre und mich umdrehe, steht Ashton vor mir. "Hey, Brook. Luke meint, du gehst einkaufen. Kann ich mit dir?" Er lächelt, aber während ich ebenfalls lächelnd nicke, höre ich Calum von den Treppen aus. "Nein. Du gehst nicht mit meiner Freundin einkaufen. Wartest du noch auf mich, Brook?" Oh Mann, Calum. "Ich bin n-", beginne ich, doch Ash unterbricht mich mit genau dem, was ich gerade sagen wollte. "Sie ist nicht deine Freundin. Und die, die das denken fänden es bestimmt süß, wenn sie was mit deinen Freunden unternimmt." Das müsste er doch verstehen. Ich wäre zwar lieber alleine gegangen und hätte das Ashton wahrscheinlich auch erklärt, aber Calum sollte trotzdem einverstanden sein. Aber irgendwie sieht er angepisst aus... "Ich find's aber nicht süß. Und vielleicht denke ich es ja?" Was? Ash lacht. Ich hoffe doch, dass das ein Scherz war. Darauf nickt Cal nur. "Gut. Geh mit, wenn du willst." Er verschwindet in der Küche. Okay, es war wohl ein Witz. Ich warte kurz, bis Ashton sich fertig gemacht hat und wir gehen. Mit seinem Auto fahren wir zu einem Supermarkt und kaufen in diesem ein. Wir unterhalten uns über einige irrelevanten Themen und über Cal. Er ist natürlich nicht unwichtig. Er bedeutet mir inzwischen schon etwas. Naja, so viel wie ein normaler Schulfreund vielleicht. Oder ein guter Schulfreund, aber nicht mehr. Vielleicht noch ein wenig mehr, aber... Egal. Ash ist keine große Hilfe beim Einkaufen, aber das macht mir nichts aus, alleine hätte ich das nämlich auch geschafft. Als wir fertig sind, fahren wir wieder recht still nachhause. Ashton fragt mich, ob ich heute etwas mit ihm unternehmen wolle, aber ich sage ihm einfach, dass ich lieber mein neues Zuhause besser kennen lernen würde. Dafür verspreche ich ihm, dass wir das kommenden Samstag nachholen könnten. Zuhause angekommen, bringen wir die Einkäufe in die Küche, die ich daraufhin in den Schränken platziere.

Calum

Sie kommt zu uns ins Wohnzimmer. Vorher war sie mit Ashton einkaufen. Sie wussten beide, dass ich nicht wollte, dass er mitgeht. Er soll sich von meiner Freundin fernhalten. Ist sie meine Freundin? Ja. Bin ich der einzige der das denkt? Kann sein. Sie setzt sich - wie immer mit unnötig viel Abstand zu mir - auf die Couch und lächelt mich an. Ich schweife den Blick wieder ab und sehe auf den Bildschirm des Fernsehers. Weiß sie eigentlich, wie es mir geht? Interessiert es sie denn? "Cal, ist alles okay?" fragt sie mich, als wäre es nicht klar. "Ja, Brooklyn, alles okay." Fuck, bin ich blöd. Sie sieht mich etwas verärgert an. "Du sollst mich nicht Brooklyn nennen. Außerdem nennst du mich nur so, wenn du sauer auf mich bist. Also, was ist los?" Ich strecke meinen Arm aus und lege meine Hand in ihren Nacken, um sie zu mir zu mir zu ziehen und zu küssen. Kurz darauf löst sie sich jedoch wieder von mir, weil Mikey in den Raum kommt. Idiot. Sie rückt wieder an die andere Seite der Couch und seufzt. Aber weil er, nachdem er sich irgendwas wahrscheinlich total unwichtiges geholt hat, wieder geht, versuche ich endlich mal zu spüren, was sie fühlt. Ich schalte den Fernseher ab, da sie sich nur auf mich konzentrieren soll, und beuge mich zu ihr. Ein Lächeln liegt auf ihren Lippen bevor sie meinen Kuss erwidert. Außer als ich sie mal in der Öffentlichkeit begrapscht habe, weil wir Streit hatten, gingen wir nie weiter. Sie wollte nie. Aber offenbar macht sie Fortschritte, da sie gerade tatsächlich unter mir liegt und mich sogar mit Zunge küsst. Normalerweise ist man zwei Minuten nachdem man mich kennengelernt hat so, keine Ahnung, wieso das bei ihr so verdammt lange gedauert hat. Wenn jetzt irgendjemand uns unterbricht, wird derjenige jedenfalls ... Fuck. Sie drückt mich von sich und setzt sich auf indem sie weiter von mir wegrutscht. "Was soll das eigentlich?", fahre ich sie an, "Wieso machst du das jedes verdammte mal?!" Sie sieht mich einfach so wie immer an. "Was mache ich jedes mal? Was erwartest du denn von mir? Dass ich mit dir schlafe oder was auch immer du möchtest, weil.. was weiß ich wieso.." Die folgenden Worte berreue ich so verdammt sehr. "Weil du meine Freundin bist vielleicht?" Ihr Blick tut so weh. Fuck. "Bin ich nicht, Calum!" Ich hatte sie wirklich immer dafür gehalten, dabei sollte mir klar gewesen sein, dass die es nie war und wohl auch nie sein wird. Ich will gehen, um Streit auszuweichen, aber sie hält mich am Arm fest und spricht weiter. "Das weißt du doch. Das wissen wir beide. Ich bin Schauspielerin, Cal. Und du einer, der generell doch bestimmt keine feste Freundin hat. Es gibt nämlich 'nen Unterschied zwischen Gefühle für jemanden haben und" - ich habe Gefühle für sie - "was auch immer wir allen vorspielen. Du kannst auch nicht jede von denen, die hier herkommen, deine Freundin nennen." Sie denkt ernsthaft, ich hätte Besuch bekommen seit ich sie kenne? Nein. Nur einmal, aber da waren wir noch nicht... da hielt ich uns noch nicht für ein Paar. Ihre Worte klangen besserwisserisch und eingebildet. Mit ihrem Blick täuschte sie Mitgefühl vor, aber 'sie ist Schauspielerin'. Hätte sie wohl gern. Kann ich auch. "Für irgendwas musst du doch gut sein, deshalb wollte ich dich ficken. Geil aussehen tust du ja schon und", ich zucke mit den Schultern, "ich dachte du stehst auf Geschleime, deshalb hast du gestern vor Ash doch auch so rumgehurt." Ich kann fast schon fühlen, wie ihr Atem stockt. Tränen sammeln sich in ihren Augen und rollen anschließend ihre Wangen hinunter, ohne dass sie einen Ton verliert. Scheiße, tut das weh.

Publicity [ Calum Hood ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt