Verloren Part 2

98 11 13
                                    

In dem Rhun es endlich mal schafft über seine Probleme zu reden

Viel Spaß beim lesen <333

-

„Zeke geht jetzt!" Rhun verzweifelte langsam, aber sicher.

„Nein Rhun das werde ich nicht. Erzähl mir endlich, was los ist." Zeke blieb ruhig, Rhun wusste eigentlich schon von Anfang an, dass er den Kampf verloren hatte, doch in diesem Moment realisierte er es endlich.

Er spürte wie seine Abwehrhaltung bröckelte seine Jahrelang, errichteten Mauern einstürzten. So lange hatte er versucht alles alleine zu tragen, Dark zu verschweigen, seine Schmerzen zu verschweigen. Doch alleine Zekes Anwesenheit, dass er Rhun vermittelte, für ihn da zu sein, ließ all das einstürzen.

Rhun merkte, dass eine Träne seine Wange hinablief und darauf folgten einige weitere. Rhun konnte sie nicht stoppen. Nein. Er wollte sie nicht stoppen. Zu lange war er stark gewesen. Er konnte schlicht und ergreifend einfach nicht mehr. Er merkte, dass Zeke ihn in den Arm nahm. Er sagte nichts, streichelte ihm bloß über den Rücken und summte leise.

„Zeke ich weiß nicht was ich tun soll."


Zeke, verblüfft von Rhuns Geständnis, strich ihm sanft über den Rücken und ließ Rhun all den Schmerz herauslassen, den er so lange in sich hineingefressen hatte. Eine Weile blieben sie einfach so, schweigend und in tröstender Nähe, bis Rhuns Schluchzen leiser wurde und sein Atem sich beruhigte. Zeke ließ ihm die Zeit, die er brauchte, und wartete geduldig, bis Rhun sich schließlich ein wenig von ihm löste.


„Ich trage etwas ... Dunkles in mir," murmelte er und hielt den Blick starr auf den Boden gerichtet. „Ich habe es immer gespürt, als wäre es ein Teil von mir. Es fühlt sich an, als ... als wäre es lebendig, als würde es auf einen Moment der Schwäche warten, um die Kontrolle zu übernehmen. Ich nenne es ... Dark."

Zeke hörte schweigend zu, seine Augen voller Verständnis. „Und du denkst, dass ... du irgendwann die Kontrolle verlieren könntest? Dass Dark stärker wird, und du es nicht verhindern kannst?" fragte er vorsichtig.

Rhun nickte, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Ich habe Angst, Zeke. Angst, dass ich euch verletze. Manchmal spüre ich, wie Dark stärker wird, wie er versucht, mich zu überwältigen. Und wenn das passiert, könnte ich – könnte ich dich, oder Klaus, oder Fips... Ich könnte euch alle in Gefahr bringen. Euch wehtun." Er schüttelte verzweifelt den Kopf. „Wie könnte ich das jemals zulassen? Ich habe versucht, es allein zu tragen, zu bekämpfen. Aber es ist sinnlos... nichts funktioniert. Mit Alchemie komm ich nicht weiter und meine Magie reicht nicht aus."

Zeke ließ die Worte wirken, ohne sofort zu antworten. Eine lange Stille breitete sich aus, nur durchbrochen vom gleichmäßigen Atem der beiden Brüder. Schließlich legte Zeke Rhun sanft eine Hand auf die Schulter, ließ seinen Griff fest und beruhigend wirken, während er Rhun ansah.

„Rhun," sagte er leise, aber bestimmt, „du musst das nicht allein durchstehen. Du hast schon so lange allein gekämpft, wir schaffen das ich bin für dich da. Ich lasse dich nicht allein."

Rhun senkte den Kopf, Tränen schimmerten in seinen Augen und rannen schließlich über seine Wangen. „Es ist nicht nur Dark, Zeke. Es gibt ... da ist noch mehr." Seine Stimme brach, als er die Worte formulierte, die er so lange verborgen hatte. „Ich habe seit Jahren diese Schmerzen, als würden meine Knochen brennen und meine Muskeln zerreißen. Jeden verdammten Tag. Ich habe es euch nie erzählt, weil ..." Er hielt inne, unsicher, wie er weiterreden sollte.

Zeke sah ihn verständnisvoll an. „Weil du dachtest, dass wir es nicht verstehen würden? Oder dass wir denken, du seist schwach? Rhun, du bist alles andere als schwach."

JCU OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt