Monster unter dem Bett

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Die Dunkelheit schien ihn zu erdrücken, und die Stille war erfüllt von dem Kratzen, das direkt unter seinem Kopfkissen endete. Er wagte nicht, sich zu bewegen – doch die Bedrohung lag dort, geduldig lauernd, in der Tiefe der Nacht

In der Klaus einen Albtraum hat

Warnung: Panikattacke

Die Dunkelheit umhüllte Klaus wie eine schwere Decke, drückend und erstickend, als er in seinem schmalen Bett lag. Der Raum war still, doch es war eine unnatürliche Stille – jene Art von Stille, die ihn frösteln ließ und seine Nackenhaare aufstellte. Seine vier Brüder schliefen tief und fest, jeder in seinem eigenen Bett, nur von der seichten Helligkeit des Mondes erleuchtet. Doch für Klaus war die Dunkelheit niemals wirklich leer.

Etwas war unter seinem Bett.

Er versuchte, ruhig zu atmen, den Kopf zur Seite zu drehen, den Gedanken abzuschütteln. Doch er hörte ein leises, schabendes Geräusch, das wie das Kratzen langer, dürrer Krallen auf Holz klang. Er wagte nicht, seine Augen zu öffnen – oder seinen Arm von der Bettkante zu bewegen. Es war eine der Regeln, die er sich in Nächten wie diesen selbst auferlegt hatte: kein Laut, keine Bewegung. Nur atmen. Stillhalten. Die Bedrohung aussitzen.

Doch das Geräusch wurde lauter. Es zog sich wie ein langsames Kriechen entlang der Unterseite seines Bettes, ein widerliches Kratzen, das direkt unter seinem Kopfkissen endete. Mit weit aufgerissenen Augen und angehaltenem Atem lag er da und versuchte, sich in das dünne Leintuch zu pressen, das ihm auf einmal so wenig Schutz bot.

Plötzlich tauchte ein verwaschener, übelriechender Geruch auf. Er kam aus der Dunkelheit, wie die Kreatur, die schon lange unter dem Bett gelegen und nur auf diesen Moment gewartet hatte. Langsam öffnete Klaus die Augen und wagte einen Blick zur Bettkante, während seine Nerven zum Zerreißen gespannt waren.

Da sah er es. Ein schwarzer Schatten, klamm und bleich wie eine verdrehte Hand, die sich langsam über den Boden streckte und an die Kante seines Bettes griff. Die Finger – nein, die Klauen – gruben sich in das Holz, und leise, kaum hörbare Laute drangen an sein Ohr.

In diesem Moment ergriff ihn die Panik. Er riss die Augen weit auf und wollte schreien, doch kein Laut kam über seine Lippen. Er spürte, wie das Wesen sich ihm weiter näherte, sich mit bedrohlicher Langsamkeit an die Bettkante zog, und ihm blieb nichts anderes übrig, als starr vor Entsetzen zuzusehen.

Dann, in einem einzigen, zuckenden Moment, blitzte etwas auf: Zwei glühend rote Augen, die ihn fixierten. Sie bohrten sich wie brennende Kohlen in sein Inneres und ließen ihn vor Angst verkrampfen. Die Augen schienen ihn zu durchdringen, ihn zu verhöhnen – und plötzlich, ohne Vorwarnung, schoss die Kreatur hervor, als würde sie sich direkt über ihn stürzen.

Klaus fuhr aus dem Schlaf hoch, die Brust hob und senkte sich schnell. Zu schnell. Schwer atmend, den Blick auf das leere Dunkel des Klosterzimmers gerichtet. Das einzige, was er hörte, war das sanfte, gleichmäßige Atmen seiner Brüder.

Klaus' Herz hämmerte in seiner Brust, als er in die Dunkelheit starrte. Der Albtraum hatte ihn noch nicht losgelassen, und das Echo der schrecklichen Augen brannte sich in sein Gedächtnis ein. Er schluckte, der Hals trocken, und seine Hände zitterten unkontrollierbar. Eine Welle der Panik überkam ihn, und er spürte, wie sich die Welt um ihn drehte.

„Das ist nur ein Traum", flüsterte er zu sich selbst, aber die Worte klangen hohl in seinem eigenen Ohr.

Die Dunkelheit schien ihn zu erdrücken, als er plötzlich das Bedürfnis verspürte, sich zu bewegen, weg von diesem Raum, weg von seinem Bett und dem, was auch immer darunter auf ihn wartete. Er schwang seine Beine über die Bettkante und stellte die Füße auf den kalten Boden. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, doch er konnte nicht aufhören, in Richtung Tür zu rennen.

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