Kapitel 2

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Es war ein besonders kalter Wintertag, als ich mich wieder einmal im Bett zusammengerollt fühlte, meine Glieder zitterten vor Kälte. Ich hatte immer wieder Fieberanfälle, doch heute war es schlimmer als sonst. Meine Körpertemperatur war viel zu hoch, und dennoch fühlte ich mich eiskalt. Ich lag unter drei dicken Decken, aber die Kälte schien einfach nicht zu weichen.

„Mama...", flüsterte ich schwach, aber sie war nicht in der Nähe. Mama war immer bei mir, doch sie war gerade draußen, um Papa beim Holzholen zu helfen. Ich spürte, wie meine Zähne klapperten, und ich versuchte, mich noch mehr in die Decken zu wickeln. Doch die Kälte verschwand nicht. Sie bohrte sich tief in meine Knochen, wie kleine, scharfe Nadeln.

„Muichiro?"

Ich drehte meinen Kopf und sah, wie Yuichiro die Tür öffnete. Er war die ganze Zeit über bei mir gewesen, doch heute war er besonders besorgt. Seine Augen, die normalerweise von einem lebendigen Glanz erfüllt waren, waren jetzt von Sorge überschattet.

„Du siehst aus, als ob du dir die Glieder zerreißen würdest", sagte er und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante.

„Mir ist kalt", antwortete ich mit schwacher Stimme, und die Worte fühlten sich schwer an, als ob sie zu groß für meine Lippen wären. „Selbst mit den Decken ist es, als ob der Winter in mir steckt."

Yuichiro kniete sich langsam zu mir und sah mich besorgt an. „Lass mich dir helfen, Muichiro. Ich werde dich aufwärmen."

„Es funktioniert nicht", murmelte ich verzweifelt. „Nichts funktioniert."

Yuichiro zog mich vorsichtig in seine Arme, als wäre ich das zerbrechlichste Wesen auf der Welt. „Ich werde bei dir bleiben", flüsterte er, als er mich fester an sich drückte. Seine warme Umarmung gab mir einen Moment der Erleichterung, aber es reichte nicht, um die Kälte zu vertreiben, die mich quälte.

„Yuichiro...", murmelte ich, mein Atem ging schwer und unregelmäßig. „Ich glaube, ich friere innerlich. Warum hilft es nicht?"

„Du darfst nicht aufgeben", sagte Yuichiro mit fester Stimme, als ob er mir nicht nur Wärme, sondern auch ein Stück Hoffnung überbringen wollte. „Ich werde da sein, immer. Wir schaffen das zusammen. Bleib bei mir, Muichiro. Du musst nur an mich glauben. Ich glaube an dich."

Ich konnte hören, wie sich die Besorgnis in seiner Stimme veränderte. Es war, als ob er mir eine unsichtbare Hand reichte, die mich festhielt und nicht losließ. Er zog mich noch enger an sich, und für einen Moment konnte ich die Wärme seines Körpers fast spüren, obwohl sie nicht genug war, um die Kälte zu vertreiben.

„Warum hilft es nicht?", fragte ich wieder, meine Stimme brüchig und voller Verzweiflung.

„Weil du stark bist", antwortete Yuichiro leise, und ich konnte die feste Überzeugung in seinen Worten hören. „Ich weiß, du bist schwach, aber das bedeutet nicht, dass du aufgeben sollst. Du bist mehr, als du denkst, Muichiro."

Trotz der Wärme, die er mir schenkte, konnte ich nicht aufhören zu zittern. Die Krankheit hatte mich so fest im Griff, dass selbst Yuichiros Nähe nicht ausreichte. „Es tut mir leid, Yuichiro. Ich will nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich will nicht, dass du leidest, weil ich schwach bin."

„Das tust du nicht", sagte er, und seine Stimme wurde sanft und warm. „Ich bin da, um für dich da zu sein. Ich will, dass du gesund wirst. Ich will, dass du wieder lächelst. Du bist mein kleiner Bruder, und ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Egal, wie lange es dauert, ich werde bei dir bleiben."

Ich konnte die Wärme seiner Worte spüren, auch wenn mein Körper immer noch zitterte. „Yuichiro..." Ich konnte nicht viel mehr sagen, meine Stimme war zu schwach. Doch in diesem Moment wusste ich, dass er es wirklich ernst meinte.

If the Gods will it [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt