Prolog

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Es war ein kalter Wintermorgen, als Ayame Tsurugi und Hokuto Tokito sich zum ersten Mal begegneten. Die junge Ayame, ein hübsches Mädchen mit langen, schwarzen Haaren, die an den Spitzen in einem sanften Türkis schimmerten, stand am Ufer des Flusses und betrachtete nachdenklich das Wasser, das sich ruhig in der Morgensonne spiegelte. Ihre türkisfarbenen Augen funkelten wie seltene Edelsteine, und in diesem Moment war sie voller Fragen und Sehnsüchte. Sie war erst 19 Jahre alt, aber ihr Herz trug bereits die Last des Lebens.

„Hey, bist du nicht Ayame Tsurugi?" rief eine tiefe, ruhige Stimme aus dem Hintergrund. Ayame drehte sich überrascht um und sah einen großen Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren und rötlichen Augen. Es war Hokuto Tokito, ein Holzfäller aus dem Dorf. Er hatte ein markantes Gesicht, das von der Arbeit unter freiem Himmel geprägt war – sein Körper war kräftig und gut durchtrainiert.

„Ich... ja, das bin ich. Und du bist Hokuto, oder? Ich habe schon viel von dir gehört", antwortete Ayame schüchtern.

Hokuto grinste leicht und trat näher. „Das ist gut zu hören. Ich wollte mich nur mal vorstellen. Du scheinst immer so nachdenklich zu sein. Was beschäftigt dich?"

Ayame lachte, doch es war kein fröhliches Lachen, sondern ein sanftes, fast trauriges. „Ich weiß nicht... Manchmal frage ich mich, ob ich den richtigen Weg gehe. Was für ein Leben kann ich erwarten, wenn ich immer nur in diesem kleinen Dorf bleibe?" Sie blickte wieder auf den Fluss, als ob die Antwort in dem Wasser versteckt wäre.

Hokuto spürte, dass sie mehr sagte, als sie zeigte. „Manchmal muss man einfach den Mut finden, den ersten Schritt zu tun. Auch wenn der Weg schwer ist, es gibt immer etwas, das einem Hoffnung gibt."

Diese Worte gingen tief in Ayames Herz. In den Tagen, die darauf folgten, trafen sie sich immer öfter, und ihre Gespräche wurden tiefer. Hokuto sprach von seinen Träumen als Holzfäller, von der Freiheit, den Wald zu betreten und mit der Natur zu arbeiten. Ayame wiederum sprach von ihren Wünschen, eines Tages die Welt zu sehen, jenseits des kleinen Dorfes, in dem sie aufgewachsen war.

Es dauerte nicht lange, bis sich ihre Herzen zueinander fanden. Ayame, die sich nach einem sicheren Hafen sehnte, und Hokuto, der in ihrer sanften und nachdenklichen Art Trost fand. Ein Jahr später, im Alter von 20 Jahren, stand Ayame in einem schlichten, aber schönen Kleid vor einem kleinen Tempel. Der Regen fiel in leichten Tropfen und schmückte die Welt um sie herum mit einem zarten Schleier.

„Willst du meine Frau werden, Ayame?" fragte Hokuto, als er ihre Hand in die seine nahm. Seine rötlichen Augen glänzten im Licht des Regens, und Ayame spürte, wie ihr Herz vor Glück erblühte.

„Ja", flüsterte sie, und in diesem Moment wusste sie, dass dies der richtige Weg war. „Ich will deine Frau werden, Hokuto."

Ihre Hochzeit war einfach, aber voller Liebe. Sie hatten kaum Geld, und die Feier war bescheiden, aber für sie war es der Beginn eines neuen Lebens.

Doch das Leben war nicht immer so einfach, wie es schien. Im Alter von 21 Jahren erlebte Ayame das größte Unglück ihres Lebens. Sie war schwanger geworden, und obwohl sie sich unendlich auf das Baby freute, kam es zu einer Fehlgeburt, die ihre Welt in Stücke riss. Der Verlust war so schwer, dass Ayame nicht wusste, wie sie weitermachen sollte. Sie saß eines Abends allein in ihrem Zimmer, das Gesicht in den Händen vergraben, als Hokuto leise die Tür öffnete und sich neben sie setzte.

„Ayame", sagte er sanft, „ich weiß, dass es schwer ist. Aber du bist nicht allein. Ich bin bei dir, immer." Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie fest.

„Es tut so weh, Hokuto", flüsterte sie mit zitternder Stimme. „Ich wollte dieses Kind so sehr. Wir hätten endlich eine Familie sein können."

Hokuto schaute sie mit seinen rötlichen Augen an, voller Mitgefühl. „Ich weiß. Aber wir werden es zusammen durchstehen. Was auch immer kommt, wir werden nicht aufgeben."

If the Gods will it [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt